Jutta Winkelmann

Jutta Winkelmann

Jutta Winkelmann (* 1949 in Kassel, geb. Schmidt) ist eine deutsche Regisseurin und Autorin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jutta Winkelmann ist die Zwillingsschwester von Gisela Getty. Sie studierte Kunst in Kassel, besuchte mehrere Semester lang eine Schauspielschule sowie die Hochschule für Film und Fernsehen. Gemeinsam mit ihrem damaligen Mann, dem Filmemacher Adolf Winkelmann, und ihrer Schwester gründete sie das Kasseler Filmkollektiv.

Bekannt wurden Jutta Winkelmann und Gisela Getty als Teilnehmer der 68er-Bewegung. Als der Enkel des amerikanischen Multimillionärs Jean Paul Getty, John Paul Getty III 1973 entführt wurde, welchen ihre Schwester im gleichen Jahr in Italien kennengelernt hatte, wurden die Zwillingsschwestern vorübergehend als Täterinnen verhaftet.[1]. 1974 heiratete ihre Schwester John Paul Getty III. Der aus dieser Ehe stammende Balthazar Getty (*22. Januar 1975) ist ihr Neffe.

Jutta Winkelmann gründete Anfang der 1970er Jahre mit Rainer Langhans und einem Fotomodell in München den sogenannten 'Harem', eine in Wirklichkeit spirituelle Lebensgemeinschaft von insgesamt fünf Frauen um Langhans, welche bis heute existiert und zu welcher auch ihre Schwester gehört.[2]

Ein von Winkelmann gemeinsam mit ihrer Schwester und dem Autor Jamal Tuschick verfasstes Buch Die Zwillinge oder Vom Versuch, Geld und Geist zu küssen erzählt die Lebensgeschichte der beiden Schwestern vor dem Hintergrund der 68er-Generation. Das Buch stieß auf überwiegend schlechte Kritiken,[3] der Rezensent der NZZ bezeichnete es als „historisches Dokument eines verblendeten Narzissmus“ und als „eitle[s], selbstgefällige[s] Buch“.[4]Matthias Matussek schrieb jedoch im Spiegel: „Ein teuflischer Cocktail aus Drogendelirien, Gangster-Irrsinn und Sex in Künstlerbetten.“ und „Die Zwillinge haben ein sexuelles Gangstertum, ein sadomasochistischem Raffinement, das auch auf den zweiten Blick noch spannend bleibt.“[5]

Sie lebt als Regisseurin, Fotografin und Autorin in München.

Werke

  • Die Zwillinge oder Vom Versuch, Geld und Geist zu küssen, (gem. mit Gisela Getty und Jamal Tuschick), weissbooks.w, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-940888-01-3
  • Living in freedom, (Bildtonträger, Film), Kamphausen, Bielefeld 2000, ISBN 3-933496-47-0
  • Das Harem-Experiment: Begegnungen mit Rainer Langhans, dem letzten APOnauten, Heyne-Verlag, München 1999, ISBN 3-453-13284-X
  • Future-Sex (gem. mit Gisela Getty), Metropolitan-Verlag, Düsseldorf, München 1996, ISBN 3-89623-017-4

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ikonen der Hippie-Ära, stern.de, 1. März 2008
  2. Im Harem ist die Hölle los, tagesspiegel.de, 30. März 2003
  3. Rezensionen von „Die Zwillinge, oder: Vom Versuch, Geist und Geld zu küssen“ bei perlentaucher.de
  4. Rainer Moritz: Offenbarung am Strand – Götterlieblinge erinnern sich. In: „Neue Zürcher Zeitung“ vom 9. September 2008.
  5. Matthias Matussek: Zweimal Exzess, bitte!, spiegel.de vom 10. März 2008

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