- Gisela Getty
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Gisela Martine Getty, geborene Schmidt, geschiedene Büttenbender, geschiedene Zacher, (* 1949 in Kassel) ist eine deutsche Fotografin und Autorin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Gisela Getty ist die Zwillingsschwester von Jutta Winkelmann. Zwischen 1966 und 1970 studierte sie Grafik, Film und Fotografie an der Kasseler Kunstakademie. Gemeinsam mit ihrer Schwester und deren Ehemann, dem Regisseur Adolf Winkelmann, gründete sie das Kasseler Filmkollektiv.
Bekannt wurden Gisela Getty und Jutta Winkelmann als Teilnehmer der 68er-Bewegung in West-Berlin und Bekannte von Rainer Langhans. Nach kurzen Ehen mit dem Regisseur Gerhard Büttenbender und dem Schauspieler Rolf Zacher, mit dem sie eine Tochter, Anna (* 25. Oktober 1972), hat, lernte sie Anfang 1973 in Italien den jungen amerikanischen Multimillionär John Paul Getty III kennen. Dieser wurde Mitte 1973 in Rom entführt, woraufhin Gisela Getty und ihre Schwester vorübergehend unter Verdacht der Mittäterschaft verhaftet wurden.[1] 1974 heirateten Gisela und John Paul Getty. Mit ihm hat sie einen Sohn, Balthazar Getty (*22. Januar 1975). Die Ehe mit Getty wurde Ende der 1970er Jahre geschieden. Gisela Getty lebte in dieser Zeit in Los Angeles und San Francisco und zog 1981 zurück nach München.[2] Zu ihren prominenten Bekannten in den 1970er Jahren zählten unter anderem Dennis Hopper, Leonard Cohen, Bob Dylan, Carlo Ponti und Federico Fellini.[3][4]
Ihre Schwester Jutta gründete Anfang der 1970er Jahre mit Rainer Langhans und einem Fotomodell in München den sogenannten 'Harem', eine in Wirklichkeit spirituelle Lebensgemeinschaft von insgesamt fünf Frauen um Langhans, welche bis heute existiert und zu welcher auch Gisela Getty gehört.[5]
Das Buch Die Zwillinge oder Vom Versuch, Geld und Geist zu küssen, das sie gemeinsam mit ihrer Schwester und dem Autor Jamal Tuschick schrieb, erzählt die Lebensgeschichte der beiden Schwestern vor dem Hintergrund der 68er-Generation. Das Buch stieß überwiegend auf schlechte Kritiken,[6] der Rezensent der NZZ bezeichnete es als „historisches Dokument eines verblendeten Narzissmus“ und als „eitles, selbstgefälliges Buch“.[7] Matthias Matussek schrieb jedoch im Spiegel: „Ein teuflischer Cocktail aus Drogendelirien, Gangster-Irrsinn und Sex in Künstlerbetten.“ und „Die Zwillinge haben ein sexuelles Gangstertum, ein sadomasochistischem Raffinement, das auch auf den zweiten Blick noch spannend bleibt.“[8]
Sie lebt als Fotografin und Autorin in Schwabing.
Werke
- The Twins (gemeinsam mit Jutta Winkelmann), Blumenbar, Berlin 2010, ISBN 978-3-936738-72-8
- Die Zwillinge oder Vom Versuch, Geld und Geist zu küssen, (gemeinsam mit Jutta Winkelmann und Jamal Tuschick), weissbooks.w, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-940888-01-3
- Future-Sex (gemeinsam mit Jutta Winkelmann), Metropolitan-Verlag, Düsseldorf, München 1996, ISBN 3-89623-017-4
Weblinks
- Literatur von und über Gisela Getty im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Rezensionen zu Werken von Gisela Getty bei perlentaucher.de
- Interview mit den Zwillingsschwestern Winkelmann und Getty aus 2008. In Die Welt online vom 20. Februar 2008.
- Interview mit den Zwillingsschwestern Winkelmann und Getty aus 2010. In: Die Welt online vom 6. Februar 2010.
Einzelnachweise
- ↑ Ikonen der Hippie-Ära, stern.de, 1. März 2008
- ↑ Die Zwillinge der Revolte, bild.de, 18. Juli 2010
- ↑ "Wir wollten einfach intensiv leben", tagesspiegel.de, 28. April 2010
- ↑ Wilde Zwillinge und ihre Nacht mit Bob Dylan, welt.de, 20. Februar 2008
- ↑ Im Harem ist die Hölle los, tagesspiegel.de, 30. März 2003
- ↑ Rezensionen von „Die Zwillinge, oder: Vom Versuch, Geist und Geld zu küssen“ bei perlentaucher.de
- ↑ Rainer Moritz: Offenbarung am Strand – Götterlieblinge erinnern sich. In: „Neue Zürcher Zeitung“ vom 9. September 2008.
- ↑ Matthias Matussek: Zweimal Exzess, bitte!, spiegel.de vom 10. März 2008
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