- Jörg-Uwe Hahn
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Jörg-Uwe Hahn (* 21. September 1956 in Kassel) ist ein deutscher Politiker (FDP). Seit dem 5. Februar 2009 ist er Hessischer Minister für Justiz, für Integration und Europa sowie stellvertretender Ministerpräsident und seit 2006 Landesvorsitzender der hessischen FDP.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jörg-Uwe Hahn legte 1975 sein Abitur an der Augustinerschule in Friedberg ab. Von 1975 bis 1980 studierte er Rechtswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Im November 1980 legte er das erste juristische Staatsexamen ab. Danach wurde er Rechtsreferendar, im Juni 1983 erfolgte das zweite juristische Staatsexamen. Seit seiner Zulassung beim Oberlandesgericht Frankfurt (August 1983) arbeitet er als selbstständiger Rechtsanwalt in Frankfurt am Main.
Jörg-Uwe Hahn ist evangelisch, verheiratet und hat zwei Kinder.
Politik
Jörg-Uwe Hahn wurde 1973 Mitglied der FDP sowie der Deutschen Jungdemokraten (DJD).
Hahn ist vor allem in der Landespolitik tätig. 1982 wurde er Mitglied des Landesvorstandes der FDP Hessen. Seit dem 5. April 1987 ist er Abgeordneter im Hessischen Landtag. Dem Präsidium der Landespartei gehört Hahn von 1987 bis 1991 und wieder seit 1995 an. Im April 1989 wurde Hahn zum innen- und rechtspolitischen Sprecher der FDP-Fraktion im Landtag ernannt. Dem folgte am 7. April 1989 die Ernennung zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden, welcher er bis zum 31. März 1996 war. Von April 1996 bis April 1999 war Hahn der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion im Landtag, deren Vorsitz er ab dem 7. April 1999 bis zum 3. Februar 2009 innehatte. Seit dem 23. April 2005 ist Hahn ebenfalls Landesvorsitzender der FDP Hessen.
Außerdem war Jörg-Uwe Hahn im Zeitraum von 1991 bis 1999 und seit 2004 FDP-Kreisvorsitzender des Wetteraukreises. Er war Mitglied der 10., 11., 12., 13. und 14. Bundesversammlung. Seit Mai 2002 war Jörg-Uwe Hahn Mitglied des Bundesvorstandes der FDP und wurde im Mai 2011 als Beisitzer in das Präsidium gewählt.[1]
Zur hessischen Landtagswahl 2008 und zur vorgezogenen Landtagswahl in Hessen 2009 war Hahn der Spitzenkandidat der FDP. Hahn kündigte an, eine christlich-liberale Koalition anzustreben und keinesfalls einer Ampelkoalition beizutreten.[2] Seit 2009 ist er Justiz- und Integrationsminister sowie Minister für Europaangelegenheiten und Stellvertreter des Ministerpräsidenten, zunächst Roland Kochs, seit dem 31. August 2010 Volker Bouffiers.
Nebentätigkeiten
Hahn ist Mitglied des Rundfunkrates des HR, des Aufsichtsrates der Fraport AG (ehem. FAG) und war bis Februar 2009 im Aufsichtsrat der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH.
Positionen
Hahn vertrat bis 2011 stets sehr 'kernenergie-freundliche' Positionen. Er attackierte die atomkritischen oppositionellen Grünen im Landtag immer wieder rüde. Am 30. März 2011, zehn Tage nach Verkündung des Atom-Moratoriums durch Frau Merkel, sprach er sich für eine endgültige Stilllegung wenigstens von Biblis Block A - dem ältesten noch betriebenen Kernreaktor in Deutschland - aus.[3]
Im Juli 2011 rief Hahn als Reaktion auf die Wiedereinführung von Grenzkontrollen zu Deutschland und Schweden zum Boykott Dänemarks als Urlaubsland auf. Wenn Dänemark zur Urlaubszeit wieder Grenzkontrollen einführt, kann ich nur dazu raten, auf der Stelle umzudrehen und lieber in Österreich oder Polen Urlaub zu machen, sagte Hahn in der BILD-Zeitung laut Spiegel Online. Dänemark hatte stichprobenartig Kontrollen zur Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität angekündigt. Für dänisch-schwedische Übergänge waren 20 Beamte vorgesehen. Später sei die Verdoppelung der Zöllnerstellen sowie elektronische Überwachungsanlagen und neue Zollgebäude geplant. [4]
Weblinks
- Offizielle Website
- Biografie beim Hessischen Ministerium der Justiz, für Integration und Europa
- Hahn im Interview mit der Zeitung Ideazione (italienisch)
Einzelnachweise
- ↑ hr-online vom 14. Mai 2011
- ↑ Die Positionen der Liberalen nach der Wahl, Website der FDP
- ↑ taz vom 2. April 2011
- ↑ SPIEGEL ONLINE vom 5. Juli 2011
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