Jürgen Hart

Jürgen Hart

Jürgen Hart (* 20. September 1942 in Treuen; † 9. April 2002 in Leipzig) war ein deutscher Kabarettist.

Jürgen Hart unternahm bereits während seiner Schulzeit in Auerbach/Vogtl. erste Kabarettversuche. Von 1963 bis 1967 absolvierte er an der Karl-Marx-Universität Leipzig ein Diplomlehrstudium (entspricht dem heutigen Studiengang Lehramt an Gymnasien) in den Fächern Deutsch und Musik. Hier entstand 1966 das Studentenkabarett „academixer“, das zunächst als freie Gruppe auf Tournee ging. Hart arbeitete 1967–1970 als Lehrer. Bis 1976 war er Leiter des Poetischen Theaters der Universität und wurde dann 1977 – als man das Studentenkabarett in ein Berufskabarett umwandelte – Leiter der academixer, die in der Folge zu einem der beliebtesten Kabaretts der DDR wurden.

Jürgen Harts Grabstein auf dem Leipziger Südfriedhof

Nach 1990 trat Hart in Soloprogrammen zusammen mit seiner Frau Katrin Hart auf. Zunehmend trat er als Schauspieler (Theaterdirektor Emanuel Striese in „Raub der Sabinerinnen“ am Münchner Volkstheater, Hauptrolle in „Augen zu und durch – die unernste Geschichte Sachsens“, seinem eigenen Stück am Schauspielhaus Chemnitz) und Autor („Die Oma im Kühlschrank“ (Krimi), „Aus der Wichtelrepublik. Märchen ohne Grimm und Groll“) in Erscheinung.

Er verfasste ca. 40 Kabarettprogramme, die zum Teil auch auf Schallplatten erhalten sind. Viele seiner Szenen wurden von anderen Kabaretts nachgespielt, z. B. von der Leipziger Pfeffermühle.

Im März 2002 wurde Hart mit dem Sächsischen Verdienstorden geehrt. Wolfgang Schaller, der Chef des Dresdner Kabaretts „Herkuleskeule“, sagte, von manch einem Jahrhundertdichter kenne niemand mehr eine Zeile, von Jürgen Hart dagegen bleibe sein „Sing, mei Sachse, sing“, das zum Volkslied geworden sei. Von dem 1979 veröffentlichten Lied, das Hart textete und Arndt Bause mit einer Melodie versah, wurden fast 200.000 Tonträger verkauft. Eine 1980 bei Amiga erschienene LP enthielt 11 Titel von Hart und Bause.

Jürgen Hart erkrankte im Oktober 2001 schwer an Knochenkrebs und verstarb ein halbes Jahr später daran im Alter von 59 Jahren. Sein Grab befindet sich auf dem Leipziger Südfriedhof an seinem Wunschplatz neben dem der sächsischen Mundartdichterin Lene Voigt.

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