Jürgen Natter

Jürgen Natter

Jürgen Natter (* 1981 in Feldkirch, Österreich) ist ein österreichischer Organist, Cembalist und Dirigent.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Seine ersten Lehrer waren Walfried Kraher und Helmut Binder. Am Vorarlberger Landeskonservatorium hatte er Unterricht bei Günter Fetz und Elisabeth Zawadke. Ergänzend studierte er Klavier, Cembalo und Dirigieren. Noch während des Studiums erlangte er 2003 den 1. Preis und den Publikumspreis beim Orgel-Improvisationswettbewerb Laurentius von Schnifis. 1998 und 2003 erhielt er außerdem Begabten-Stipendien des Landes Vorarlberg.

2006 beendete er sein Konzertfachstudium an der Musik-Akademie der Stadt Basel (Interpretation Klasse Guy Bovet, Improvisation an der Schola Cantorum Basiliensis bei Rudolf Lutz) mit dem Konzertdiplom. Im Diplomkonzert in der Basler Pauluskirche erklang zum ersten Mal öffentlich die Toccata Perpetuum mobile, eine Komposition seines Landsmannes Michael Floredo (* 1967).

Bereits kurz nach Beginn der Ausbildung zum Organisten wurde Natter Stellvertreter seines Lehrers am Dom St. Nikolaus in Feldkirch. Von 1994 bis 2008 hatte Natter ununterbrochene Anstellungen als Kirchenmusiker in Österreich, Liechtenstein und der Schweiz.

Ein gewichtiger Teil seiner Tätigkeit gilt dem Schaffen des Vorarlberger Komponisten Michael Floredo, dokumentiert u. a. durch die Uraufführung der Werke Perpetuum mobile (Toccata für drei Organisten an einer Orgel; Basel 2006), Zwiegespräche für Harfe und Orgel (Denstedt 2007) sowie der schweizerischen und deutschen Erstaufführung des Orgelwerkes Nacht (Auftragswerk für Elisabeth Zawadake, 2002).

Natter setzt sich für die Verbreitung der Werke unbekannterer Orgelkomponisten ein, z. B. Andre Asriel, André Jolivet und Gerard Bunk, sowie von Komponisten der ehemaligen DDR: Christfried Schmidt, Volker Bräutigam, Siegfried Thiele und Paul Dessau.

Natter übt eine rege Konzerttätigkeit als Solist, Improvisator sowie als Begleiter von Chören und Solisten in ganz Europa aus.[1] Er arbeitete unter anderem gemeinsam mit Dirigenten wie Manfred Honeck, William Lacey und Andreas Spering. Natter musizierte als Solist unter anderem an der Bruckner-Orgel im Stift St. Florian, an der Orgel der Marienkirche Lübeck, an der Hildebrandt-Orgel in der Stadtpfarrkirche St. Wenzel in Naumburg und an der Orgel von St. Gumbertus in Ansbach.[2] Außerdem spielte Natter im Rahmen der Bregenzer Festspiele, beim Orgelfestival Magadino, beim Weimarer Orgelsommer und im Radiokulturhaus des ORF in Wien.

Mehrere Lesereisen unternahm er gemeinsam mit dem Schriftsteller Robert Schneider. Natter begleitet die Lesungen des Autors aus den Romanen Schlafes Bruder und Die Offenbarung mit Improvisationen an der Orgel.[3][4]

Natters persönliches Vorbild ist der Organist, Cembalist und Dirigent Karl Richter (1926–1981). Richters Einspielungen vermittelten ihm nach eigenem Bekunden den ersten, entscheidenden Höreindruck der Musik Johann Sebastian Bachs – und in weiterer Folge auch die Kunst der Phrasierung in der Musik.

Natter ist Initiator und künstlerischer Leiter der Konzertreihe Eremitagen mit Schwerpunkt auf der Musik Bachs in moderner Aufführungspraxis und moderner Orgelmusik/-improvisation, sowie des Karl Richter Ensembles.

Diskografie

  • Die Mayer-Orgel zu Riddes/VS (CH). Werke von Bach, Brahms, Tailleferre, Floredo, Liszt und Schostakowitsch (erschienen 2006)

Weblink

Einzelnachweise

  1. Kurzbiografie Jürgen Natter Musikdokumentationsstelle des Landes Vorarlberg
  2. Vita Jürgen Natter Orchesterverein Götzis, abgerufen am 9. Mai 2001
  3. Robert Schneider und Jürgen Natter Programm Literaturfest Niedersachsen 2007
  4. Robert Schneider: Zwischen den Welten-eine Konzertlesung Aufbau-Verlag Berlin

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