- K.Ö.a.V. Carinthia
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Wappen Karte Basisdaten Bundesland: Kärnten Universität: Alpen-Adria-Universität Klagenfurt am Wörthersee Studierendenanzahl der Universität: ca. 8.000 Gründung: 28. Jänner 1972 in Klagenfurt Verband: ÖCV Kürzel: Ca Mitgliederanzahl: 100 (1/2009) Farben: gold-weiß-rot-gold auf grünem Grund Wahlspruch: Pro deo, patria et scientia! Freundschaftsverbindung: K.Ö.a.V. Albertina zu Graz Website: www.carinthia.or.at/ Die Katholisch Österreichische akademische Verbindung Carinthia (K.Ö.a.V. Carinthia) ist eine katholische Verbindung des ÖCV mit Sitz in Klagenfurt. Die K.Ö.a.V. Carinthia ist die einzige ÖCV Verbindung in Kärnten und auch die einzige nicht-schlagende Hochschulverbindung im Land. Ihre Farben sind gold-weiß-rot-gold mit grüner Perkussion, dazu wird ein grünes Samtcouleur halbschlapp mit den Farben weiß-rot getragen. Ihr Wahlspruch lautet: "Pro Deo, Patria et Scientia".
Der Zweck der Verbindung besteht in der gemeinsamen Förderung der akademischen Aufgaben nach den Grundsätzen des Katholizismus, der Vaterlandsliebe, der Wissenschaft und der Lebensfreundschaft. Sie ist ein gemeinnütziger Verein, politische Bestrebungen liegen der Verbindung fern. Sie verwirft jede Art des Zweikampfs (Mensuren).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
In Kärnten ist, im Gegensatz zu anderen österreichischen Bundesländern, das Verbindungswesen überwiegend von Mittelschulverbindungen geprägt. Auch das katholische Korporationswesen bildet hier keine Ausnahme. Während die erste katholische Mittelschulverbindung, Karantania, bereits 1906 gegründet wurde, folgte die erste ÖCV-Verbindung erst 1972, da die heutige Universität Klagenfurt erst mit Gesetz vom 21. Jänner 1970 als Universität für Bildungswissenschaften gegründet wurde. Bald danach fasste der Cartellverband der katholischen österreichischen Hochschulverbindungen (ÖCV) den Beschluss, an dieser neuen Universität ebenfalls eine Verbindung zu gründen. Am 28. Jänner 1972 wurde schließlich die Katholisch österreichische akademische Verbindung Carinthia aus dem ÖCV heraus gegründet, damit an jeder Hochschulstadt eine katholische nicht-schlagende Hochschulverbindung besteht.
Die Initiative zur Gründung kam vom damaligen Leiter des Amtes für allgemeine CV-Fagen, Gerhard Hartmann, der zum ersten Senior der neuen Verbindung gewählt wurde. Als Motor der Gründung fungierte Dr. Franz Arnold, der auch gleich zum ersten Philistersenior Carinthias gewählt wurde und dieses Amt bis ins Jahr 1993 innehatte. Mit der Gründung Carinthias begann auch auf universitärer Ebene das Verbindungswesen in Kärnten Wurzeln zu schlagen. Carinthia spielte dabei die Vorreiterrolle. Ihr folgte von nationaler Seite die Akademische Sängerschaft Tauriska, die 1888 in Graz gegründet wurde und 1980 nach Klagenfurt übersiedelte.
Der Gründung Carinthias gingen Konflikte mit Karantania voraus, die sich vor allem am Namen der neuen Verbindung und den Farben entzündeten, da Karantania (Farben: gold-rot-weiß) eine Verwechslung beider Verbindungen befürchtete. Schließlich kam es aber doch zu einem Kompromiss. Als Name wurde der lateinische Landesname Kärntens, Carinthia, gewählt. Die Farben des Bundeslandes Kärnten, Gold-Rot-Weiß, wurden in umgekehrter Farbfolge mit einem zusätzlichen goldenen Streifen versehen, so dass eine Verwechslung mit den Farben Karantanias nicht mehr möglich war. Bedingt durch die Ausrichtung der Universität, die ihren Schwerpunkt in den Geisteswissenschaften hatte, fiel es Carinthia schwer, an der Universität Fuß zu fassen. Überdies galt die Universität jahrelang als linkes Bollwerk. Durch diese Umstände bedingt, konnte Carinthia erst 1977 mit dem Aktivenbetrieb beginnen. Zum ersten wirklich aktiven Senior wurde am 30. September 1977 Walter Martitsch gewählt.
Am 20. Mai 1978 wurde das Publikationsfest Carinthias begangen. Eingeleitet wurde dieses Fest mit einem Vortrag des ehemaligen Bundesministers für Unterricht, Theodor Piffl-Percevic, (Mitbegründer der Universität). Das dringendste Problem des Jahres 1977 bis 1981 war aber die Suche nach einem eigenen Clubraum (Bude). Seit 1982 konnte Carinthia die Bude Karantanias mitbenutzen.
In den 80er war die Situation auf der Universität von der zunehmenden Unattraktivität der Lehramtsstudien geprägt. Zudem war der Frauenanteil unter den Studierenden überdurchschnittlich hoch, so dass die Gewinnung neuer Mitglieder schwieriger wurde. In dieser Zeit versuchte die Verbindung, mit Verkehrsaktiven (Studenten einer anderen Universität) über die Runde zu kommen. Erst im Mai 1987 gelang es, eine eigene Bude im Stadtpfarramt Klagenfurt zu beziehen, in der schon Karantania vor 1938 beheimatet gewesen war.
Durch die Umgestaltung der Universität für Bildungswissenschaften Mitte der 1980er kam es zu einer Entwicklung in Richtung des bürgerlichen Lagers innerhalb der Studentenschaft. Bei Carinthia kam es ebenfalls zu einem neuen Höhenflug, der unter dem Seniorat von Vinzenz Olip einsetzte.
Am 27. Juni 1993 ging die Ära Arnolds als Philistersenior zu Ende. Zum neuen Philistersenior wurde Vinzenz Olip gewählt.
Auch in der Hochschulpolitik engagierten sich immer wieder Carinthen in erheblichem Ausmaß. Bei den ÖH-Wahlen 1995 sowie 2007 kam es zur Ablöse des bis dahin bestimmenden VSStÖ (Verband sozialistischer StudentInnen Österreichs) durch die bürgerliche AktionsGemeinschaft. Daran hatten auch mehrere Carinthen ihren Anteil. Durch die Arbeit in der Österreichischen Hochschülerschaft und starke Bemühungen um neue Mitglieder konnte die Carinthia seit 2006 einen Aufschwung verzeichnen. Die deshalb benötigten größeren Räumlichkeiten konnten 2009 durch eine Umsiedlung in ein Gebäude der Caritas-Kärnten bezogen werden.
Anfang 2009 fand seit mehreren Jahren wieder der Studententag des ÖCV in Klagenfurt statt. Unter 200 Gästen aus allen Bundesländern feierte dort die Carinthia den Tausch ihres ersten Freundschaftsbandes mit K.Ö.a.V. Albertina zu Graz. Über mehrere Jahre baute die Carinthia eine enge Freundschaft zu den Mitgliedern der Grazer Verbindung auf.
Bekannte Mitglieder
- Egon Kapellari, Bischof von Graz-Seckau (Ehrenmitglied)
- Gerhard Christoph Kalidz, Stiftspfarrer in Gurk, ehem. Generalvikar der Diözese Gurk
- Ludwig Weiß (1902–1994), Bundesminister für Verkehr und verstaatlichte Unternehmen (ÖVP)
- Josef Klaus (1910–2001), Bundeskanzler von 1964–1970 (ÖVP)
- Leopold Guggenberger, Altbürgermeister von Klagenfurt, ehem. Nationalratsabgeordneter (ÖVP)
- Georg Wurmitzer, ehem. Nationalratsabgeordneter (ÖVP) und ehem. Landesrat von Kärnten
- Hubert Pirker, Mitglied des europäischen Parlaments
- Stephan Michael Tauschitz, Klubobmann und Landtagsabgeordneter der ÖVP Kärnten
- Werner Drobesch, Univ.-Prof. an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt (Geschichte)
- Erich Leitner, Univ.-Prof. an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt (Pädagogik)
- Elmar Lechner, Univ.-Prof. an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt (Pädagogik)
- Paolo Rondo-Brovetto, Univ.-Prof. an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt (BWL - Public Management)
Literatur
- Gerhard Hartmann: Der CV in Österreich - Seine Entstehung, Geschichte und Bedeutung. 3. Auflage, Lahn- Verlag, Wien 2001, ISBN 378403229X
Weblinks
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