- K1 (Kampfsport)
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K-1 ist eine Erweiterung des Kickboxens um verschiedene Elemente aus anderen Kampfsportarten mit dem Ziel, den Gegner durch KO oder überlegene Punktewertung zu besiegen.
Das „K“ leitet sich von den vielen Kampfsportarten die als Anfangsbuchstaben ein „K“ enthalten ab (Karate, Kung-Fu, Kempo, Kickboxen; alle Teil der Kakutogi Familie, was in etwa Kampfsport bedeutet). Zudem ist es ein Wortspiel mit der Abkürzung der Formel 1 (F1), daher rührt auch die Turnierbezeichnung K-1 Grand Prix.
Das Reglement des K-1 entstand in den 1980er Jahren. K-1 ist keine eigene Stilrichtung wie zum Beispiel Karate, vielmehr messen sich im K-1 Kämpfer verschiedener Stilrichtungen. Es sind verschiedene Techniken aus Karate, Taekwondo, Muay Thai, Kickboxen, Boxen und anderen Kampfsportarten zulässig. Nicht zulässig sind Clinchen, Bodenkampf oder der Einsatz der Ellenbogen.
K-1-Kämpfe sind im Normalfall auf drei Runden zu je drei Minuten, mit möglicher Verlängerung auf bis zu fünf Runden, festgelegt. Diese relativ geringe Rundenzahl hängt mit der Turnierregelung zusammen, die nach dem Ausscheidungsprinzip verläuft, so dass ein Kämpfer an einem Abend bis zu drei Kämpfe absolvieren muss. Die im Vergleich zum Boxen vielfältigeren und gefährlicheren Angriffsmöglichkeiten, die die Chance auf einen langen Kampf ohnehin vermindern, sind ein Grund für die oft spektakulären Kämpfe.
Das größte K-1-Turnier der Welt, „K-1 World Grand Prix Finale“, findet einmal jährlich in Tokio im Tokiodrom statt. In Deutschland gab es bisher nur zwei K-1-Veranstaltungen, und zwar in den Jahren 2000 und 2001. Das Finale fand jeweils in Oberhausen statt. Der Hamburger Frank Otto siegte im Jahr 2000, Mastrojovic aus der Schweiz im Jahr 2001.
Im Fernsehen ist K-1 in Europa auf dem TV-Sender Eurosport zu sehen.
Inhaltsverzeichnis
Regeln und Taktik des K-1
Taktik
Das grundlegende Ziel beim K-1 ist, durch Knockout oder Kampfrichterentscheidung zu gewinnen. Siege werden üblicherweise durch Tritte zum Bein, Kopf oder Körper oder durch traditionelle Boxschläge wie Jabs oder Aufwärtshaken erzielt.
Die klassische Deckung beim Boxen ist eher ineffektiv bei Tritten, was die Kämpfer dazu zwingt, sich ständig zu bewegen und Gegenangriffe zu starten.
Schwere Verletzungen aus K-1-Kämpfen wurden bisher noch nicht berichtet, jedoch ist das Risiko einer ernsthaften Verletzung immer vorhanden.
Regeln
- Jeder Kampf geht über drei oder fünf Runden, mit einer Rundenlänge von drei Minuten.
- Der Kampf endet durch Knockout, Technischer Knockout, „Punkte“, „Disqualifikation“, „Unentschieden“ oder „Kampflos“.
- Sowohl der Ringrichter als auch der Ringarzt haben volle Befugnisse, den Kampf zu beenden.
- Der Kampf wird von drei Kampfrichtern nach einem Zehn-Punkte-System bewertet. (Der Gewinner der Runde erhält zehn Punkte, der Verlierer neun oder weniger. Bei einem Unentschieden erhalten beide Kämpfer zehn Punkte.)
- Sollte nach drei Runden ein Unentschieden vorliegen, verfallen die Punkte, und es folgen eine oder zwei zusätzliche Drei-Minuten-Runden. Die Kampfrichter bewerten dann nur die zwei zusätzlichen Runden. Sollte nach den Zusatzrunden immer noch ein Unentschieden vorliegen, bewerten die Kampfrichter sogar die kleinsten Unterschiede und den Kampfrhythmus. Ein Kampf kann nur in einem Unentschieden enden, wenn beide Kämpfer zeitgleich zu Boden gehen und nicht wieder aufstehen oder eine Verletzung im Endstadium des Kampfes für einen Abbruch sorgt.
- Es gilt die „Drei-Knockdown-Regel“ (Dreimal zu Boden gehen in einer Runde resultiert in einem Technischen Knockout).
- Es gilt der „verbindliche Acht-Count“. (Der Ringrichter muss bei jedem Knockout mindestens bis acht zählen.)
- Es gilt der „stehende 8-Count“ (Der Ringrichter hat das Recht, einen Kämpfer als Knocked Out zu erklären, falls seine Verfassung zu gefährlich für die Fortführung des Kampfes scheint.)
- Ein Kämpfer kann nur in der letzten Runde von der „Glocke gerettet“ werden.
Regelverstöße
Folgende Aktionen werden beim K-1 als Regelverstoß erachtet:
- Stiche in die Augen
- Kopf- oder Ellbogenschläge
- Tiefschläge
- Judowürfe und Aufgabegriffe
- Zufallbringen durch Schubsen
- Würgen und Beißen
- Halsschläge
- Attacken auf einen am Boden liegenden oder aufstehenden Gegner
- Angreifen des Gegners, nachdem der Ringrichter eine Pause deklariert hat
- Festhalten der Seile
- Beleidigungen gegenüber dem Ringrichter
- Schläge auf den Hinterkopf
- Der Versuch, den Gegner aus dem Ring zu werfen
- Freiwilliges Verlassen des Ringes während des Kampfes
- Angreifen des mit dem Rücken zugewandten Gegners (außer dieser hat seinen Kampfwillen verloren)
- Rückhandschläge auf unbefugte Körperpartien
- Passives Kampfverhalten, einschließlich durchgehendem Klammern
- Mehr als eine Attacke während des Festhaltens des Gegnerischen Fußes oder Nackens mit beiden Händen
Ein Kämpfer wird folgendermaßen bestraft:
- „Belehrung“ - verbale Rüge des Ringrichters
- „Warnung“ - Kämpfer erhält die „Gelbe Karte“
- „Punktabzug“ - Kämpfer erhält die „Rote Karte“
Zwei Belehrungen ergeben eine Warnung. Zwei Warnungen ergeben einen Punktabzug, und drei Punktabzüge in einer Runde können zur Disqualifikation führen.
Der Kämpfer erhält automatisch die „Rote Karte“, wenn er mit böswilliger Absicht ein Foul begeht.
K-1-Kämpfer
Sieger des K-1 World Grand Prix
- 1993 - Branko Cikatić
- 1994 - Peter Aerts
- 1995 - Peter Aerts
- 1996 - Andy Hug
- 1997 - Ernesto Hoost
- 1998 - Peter Aerts
- 1999 - Ernesto Hoost
- 2000 - Ernesto Hoost
- 2001 - Mark Hunt
- 2002 - Ernesto Hoost
- 2003 - Remy Bonjasky
- 2004 - Remy Bonjasky
- 2005 - Semmy Schilt
- 2006 - Semmy Schilt
- 2007 - Semmy Schilt
- 2008 - Remy Bonjasky
Sieger des K-1 MAX World Grand Prix
- 2002 - Albert Kraus
- 2003 - Masato
- 2004 - Buakaw Por.Pramuk
- 2005 - Andy Souwer
- 2006 - Buakaw Por.Pramuk
- 2007 - Andy Souwer
- 2008 - Masato
- Weitere Kämpfer:
- Australien: Paul Slowinski, Peter Graham
- Brasilien: Glaube Feitosa
- Deutschland: Stefan Leko, Chalid Arrab
- Frankreich: Jerome Le Banner, Cyril Abidi
- Griechenland: Mike Zambidis
- Japan: Musashi, Yusuke Fujimoto
- Kanada: Gary Goodridge
- Neuseeland: Ray Sefo
- Niederlande: Semmy Schilt, Remy Bonjasky, Peter Aerts,Albert Kraus,Andy Souwer, Tyrone Spong
- Marokko: Badr Hari
- Russland: Ruslan Karaev
- Schweiz: Björn Bregy, Azem Maksutaj
- Südkorea: Choi Hong-man
- Thailand: Kaoklai Kaennorsing, Buakaw Por. Pramuk
- Türkei: Serkan Yılmaz, Murat Direkci,Gökhan Saki
- USA: Bob Sapp, Carter Williams, Mighty Mo
- Weißrussland: Alexey Ignashov
Weblinks
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