- Anatole Litvak
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Anatole Litvak geboren als Mikhail Anatol Litvak (* 10. Mai 1902 in Kiew; † 15. Dezember 1974 in Neuilly-sur-Seine bei Paris) war ein aus der Ukraine stammender Filmemacher, der in einer Vielzahl von Ländern und Sprachen Filme schrieb, drehte und produzierte.
Leben
Anfangs arbeitete Litvak, Sohn einer jüdischen Familie, an einem Theater in Sankt Petersburg. Neben seinem Studium der Philosophie nahm er auch Schauspielunterricht. Nach der Oktoberrevolution war er Mitglied einer Theatertruppe und drehte seit 1923 Filme in den Petersburger Nordkino-Studios, den heutigen Lenfilm-Studios.
1925 verließ er die Sowjetunion und ging nach Deutschland, wo er unter anderem den Schnitt von G. W. Pabsts Sozialdrama Die freudlose Gasse übernahm. Er führte auch erfolgreich Regie bei einigen Komödien mit Dolly Haas, ehe er nach 1933 emigrierte. Er arbeitete danach erfolgreich in England und Frankreich, wo er 1936 den Film Mayerling inszenierte, der die dramatischen letzten Jahre von Kronprinz Rudolf, gespielt von Charles Boyer und seiner Geliebten, gespielt von Danielle Darrieux, zeigte. Alle drei Beteiligte bekamen nach dem internationalen Erfolg Einladungen nach Hollywood.
Besonders die Arbeit an Tovarich, der Verfilmung eines Broadwayhits mit Claudette Colbert und Boyer in den Hauptrollen, ebnete Litvak den Weg zu einer erfolgreichen Karriere. 1938 drehte er mit Bette Davis das Melodrama The Sisters. Die beiden kamen 1940 erneut zusammen bei der Arbeit zu Hölle, wo ist dein Sieg, einer dramatischen Liebesgeschichte zwischen einer Gouvernante und einem Baron, gespielt von Charles Boyer. Der Film war ein kommerzieller Erfolg und brachte Litvak die Regie bei der Adaption von This Above All ein, der patriotischen Schilderung einer Liebesgeschichte zwischen Tyrone Power und Joan Fontaine. Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte er 1948, als er Barbara Stanwyck durch das Kriminaldrama Sorry, Wrong Number zu ihrer fünften Oscarnominierung leitete. Im selben Jahr drehte er mit Die Schlangengrube einen Film, der erstmals einen besorgten Blick auf die unhaltbaren Zustände in amerikanischen Nervenheilanstalten warf. Olivia de Havilland spielte eine junge Frau, die zu Unrecht in der Psychiatrie landet und mit Elektroschockbehandlungen und sadistischen Aufsehern zu kämpfen hat.
Zu den bekanntesten Filmen seiner späteren Jahren gehörte die Verfilmung von Terence Rattigans The Deep Blue Sea von 1955 mit Vivien Leigh und Anastasia, für den Ingrid Bergman 1956 ihren zweiten Oscar gewann. Mit Bergman drehte er einige Jahre später unter anderem noch Lieben Sie Brahms?, der auf dem Roman Aimez-Vous Brahms? von Francoise Sagan basierte. Die spätere Karriere von Litvak war unspektakulär.
Eine der Ehefrauen von Litvak war die Schauspielerin Miriam Hopkins.
Für seine Leistungen erhielt er einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame
Filmografie (Auswahl)
- 1930: Dolly macht Karriere
- 1931: Nie wieder Liebe
- 1932: Das Lied einer Nacht
- 1933: Der seltsame Alte (Cette vieille canaille)
- 1935: L'Équipage
- 1936: Mayerling
- 1937: The Woman I Love
- 1937: Tovarich
- 1938: Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse (The Amazing Dr. Clitterhouse)
- 1938: Drei Schwestern aus Montana (The Sisters)
- 1940: Hölle, wo ist dein Sieg (All This, and Heaven Too)
- 1940: Castle on the Hudson
- 1940: Im Taumel der Weltstadt (City of Conquest)
- 1941: Ufer im Nebel (Out of the Fog)
- 1942: This Above All
- 1947: Die lange Nacht (The Long Night)
- 1948: Du lebst noch 105 Minuten (Sorry, Wrong Number)
- 1948: Die Schlangengrube (The Snake Pit)
- 1950: Entscheidung vor Morgengrauen (Decision Before Dawn)
- 1955: Lockende Tiefe (The Deep Blue Sea)
- 1956: Anastasia
- 1959: Die Reise (The Journey)
- 1960: Lieben Sie Brahms? (Goodbye Again)
- 1962: Die dritte Dimension ( La troisième dimension )
- 1966: Die Nacht der Generäle (Night of the Generals)
- 1969: Die Dame im Auto mit Brille und Gewehr (The Lady in the Car With Glasses and a Gun)
Weblinks
Commons: Anatole Litvak – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Anatole Litvak in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
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