- Die Nacht der Generale
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Filmdaten Deutscher Titel Die Nacht der Generale Originaltitel The Night of the Generals Produktionsland Großbritannien, Frankreich Originalsprache Englisch, Französisch Erscheinungsjahr 1966 Länge 145 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie Anatole Litvak Drehbuch Joseph Kessel
Paul DehnProduktion Sam Spiegel Musik Maurice Jarre Kamera Henri Decaë Schnitt Alan Osbiston Besetzung - Peter O'Toole: Generalleutnant Tanz
- Omar Sharif: Major Grau
- Donald Pleasence: Generalmajor Kahlenberg
- Tom Courtenay: Gefreiter Hartmann
- Joanna Pettet: Ulrike von Seydlitz-Gabler
- Philippe Noiret: Inspektor Morand
- Charles Gray: General von Seydlitz-Gabler
- Juliette Gréco: Juliette
- Christopher Plummer: Generalfeldmarschall Rommel
- Nicole Courcel: Raymonde
- Véronique Vendell: Monique
Die Nacht der Generale (manchmal auch Die Nacht der Generäle) ist ein britisch-französischer Kriminal- und Kriegsfilm des Regisseurs Anatole Litvak aus dem Jahr 1966. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman von Hans Hellmut Kirst. Die deutsche Uraufführung fand am 7. März 1967 statt.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
1942 wird in Warschau eine Prostituierte ermordet. Der Abwehr-Offizier Grau (Omar Sharif) übernimmt die Ermittlungen, da ein Zeuge einen deutschen General aus dem Zimmer des Opfers kommen sah. Die Indizien, die Grau zusammenträgt, belasten drei hohe Offiziere: General von Seydlitz-Gabler (Charles Gray), Generalmajor Kahlenberg (Donald Pleasence) und Generalleutnant Tanz (Peter O'Toole). Da alle drei etwas zu verbergen haben - nämlich den Mord, ein außereheliches Liebesverhältnis und die Mitarbeit an einem Umsturzplan -, sorgen die Generale dafür, dass Grau von dem Fall abgezogen und nach Paris "weggelobt" wird.
Der Fall bleibt unter Verschluss, bis 1944 auch die drei Generale nach Paris beordert werden. Dort werden Pläne zur Beseitigung Adolf Hitlers geschmiedet. Kahlenberg gehört zu den Verschwörern, während Seydlitz-Gabler unschlüssig ist. Tanz, der nichts von den Plänen weiß, ist dem Nazi-Führer gegenüber loyal. Der Gefreite Hartmann (Tom Courtenay), Ordonnanz von General Tanz, wird zum Augenzeugen an einem zweiten Mord an einer Prostituierten in Paris. Der Mörder ist Tanz. Tanz fordert Hartmann auf, zu desertieren, da sein Wort gegen das des Generals nichts zählen würde. Grau untersucht den Mord und erkennt, dass er in der gleichen Art und Weise wie der Mord in Warschau begangen wurde. Er nimmt seine Ermittlungen wieder auf und identifiziert Tanz als den Mörder. Bevor Grau den Mörder verhaften kann, kommt der 20. Juli 1944, das Attentat auf Hitler. Kurz danach konfrontiert Grau Tanz mit den Beweisen. Tanz tötet den Ermittler und stellt ihn als einen der Attentäter hin.
Nach Kriegsende wird 1965 in Hamburg eine dritte Prostituierte ermordet. Der französische Interpol-Beamte Morand nimmt sich des Falles an. Er handelt aus Dankbarkeit Grau gegenüber, der in der Besatzungszeit seine Kontakte zur Résistance nicht gemeldet hatte. Bei einer Wiedersehensfeier alter Nazis konfrontiert Morand Tanz mit seinen Ermittlungsergebnissen. Als Morand Hartmann als seinen Zeugen präsentiert, geht Tanz in einen Nebenraum und erschießt sich.
Hintergrund
- Alexandre Trauner, oscarprämiert für Das Appartement (1961), war für die Ausstattung zuständig.
- Der aus Polen stammende spätere Regisseur Andrzej Żuławski war bei diesem Film Regie-Assistent.
- Die Filmgestalt General Tanz orientiert sich an dem damaligen SS-Standartenführer Joachim Peiper. Er war angeblich verantwortlich für die Ermordung amerikanischer Kriegsgefangener in Malmedy.
Kritiken
- Die film-dienst merkt an: "Der Film will psychologische Studie, Zeiterhellung und Restaurationskritik sein, er will Verschwörungskonflikte (20. Juli) und Gewissensnöte schildern, dabei aber auf Melodramatik, kriminalistischen Reiz und erotischen Kitzel nicht verzichten. So landet er in der Kolportage. Wirklich beklemmend sind nur einzelne Sequenzen, etwa die Vernichtung eines Wohnviertels in Warschau."[1]
- Die Filmzeitschrift Cinema: "Unter der schwerfälligen Regie von Anatole Litvak wird der Roman von Hans Hellmut Kirst («08/15») endlos gedehnt. Faschismus-, Nachkriegszeit-Kritik und Psychostudie das können auch die Stars nicht alles bewältigen."[2]
Auszeichnungen
- David di Donatello für Peter O'Toole als bester ausländischer Darsteller
Literatur
- Hans Hellmut Kirst: Die Nacht der Generale. Roman. Goldmann, München 1978, 348 S., ISBN 3-442-03538-4
Weblinks
- Die Nacht der Generale in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ Die Nacht der Generale im Lexikon des Internationalen Films
- ↑ http://www.cinema.de/film_aktuell/filmdetail/film/?typ=inhalt&film_id=13895
Filme von Anatole LitvakDolly macht Karriere | Nie wieder Liebe | Das Lied einer Nacht | Der seltsame Alte | Blutsbrüder 1918 | Mayerling | Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse | Drei Schwestern aus Montana | Ich war ein Spion der Nazis | Hölle, wo ist dein Sieg | Im Taumel der Weltstadt | Ufer im Nebel | Vorspiel zum Krieg (ungenannt) | Die lange Nacht | Du lebst noch 105 Minuten | Die Schlangengrube | Entscheidung vor Morgengrauen | Ein Akt der Liebe | Lockende Tiefe | Anastasia | Die Reise | Lieben Sie Brahms? | Die dritte Dimension | Die Nacht der Generale | Die Dame im Auto mit Brille und Gewehr
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