Kantonsspital Baden

Kantonsspital Baden
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Das Kantonsspital Baden (KSB) ist ein Krankenhaus im Kanton Aargau in der Schweiz. Es befindet sich in der Gemeinde Baden und ist das zweitgrösste Krankenhaus des Kantons. Das Kantonsspital ist eine Aktiengesellschaft im Besitz des Kantons Aargau, es zählt rund 1000 Mitarbeiter. Zwar steht es erst seit 1978 am heutigen Standort, doch besitzt es eine über 650-jährige Geschichte und geht auf eine Stiftung von Agnes von Ungarn zurück.

Inhaltsverzeichnis

Leistungen

Das KSB besteht aus einem 1978 eröffneten Hochhaus mit 400 Betten, in dem sämtliche Abteilungen untergebracht sind. Es befindet sich im Ortsteil Dättwil in unmittelbarer Nähe zur Autobahn A1. Zum KSB gehören die Departemente Chirurgie, Innere Medizin und Pflege, die Abteilung für perioperative Medizin, eine Frauenklinik und eine Kinderklinik. Auf Rettungsfälle spezialisiert ist das Interdisziplinäre Notfallzentrum.

Ebenfalls zum KSB gehört das ehemalige Bezirksspital im nahe gelegenen Brugg. Abgesehen von seiner jetzigen Hauptfunktion als Pflegeheim ist es auch Standort für verschiedene ambulante Behandlungen. Dazu gehören Radiologie, Onkologie und Hämatologie sowie Dialyse und Nephrologie.

Geschichte

Agnes von Ungarn, Witwe des ungarischen Königs Andreas III. und Tochter des deutschen Königs Albrecht I. stiftete im Jahr 1349 das nach ihr benannte Agnesspital in der Stadt Baden. Es befand sich gegenüber der katholischen Pfarrkirche und diente gleichzeitig als Armen- und Krankenhaus. Agnes' Bruder, Herzog Albrecht II., gewährte dem Spital 1354 Steuerfreiheit.

Einkünfte bezog das Spital aus zahlreichen Schenkungen, so z.B. die Pfarreien Göslikon, Fislisbach, Rohrdorf (mit Bellikon, Niederrohrdorf, Oberrohrdorf und Stetten) und Steinmaur (mit Stadel, Windlach, Fisibach und Dielsdorf). Mit der Zeit wandelte sich das Spital entgegen dem Stiftungszweck zu einem Altersasyl, das nur für wohlhabende Stadtbürger erschwinglich war. Die Armen und Kranken wurden ins Siechenhaus an der Strasse nach Wettingen abgeschoben.

Das Agnesspital in der Badener Altstadt wurde 1863 abgebrochen. 1888 beschloss der Stadtrat, das Siechenhaus zu einem Krankenhaus auszubauen (Patienten mit ansteckenden Krankheiten brachte man im Landvogteischloss unter). Das Krankenhaus genügte den wachsenden Bedürfnissen bald nicht mehr. Aus diesem Grund beschloss die Gemeinde 1909 den Bau eines neuen Stadtspitals an der Wettingerstrasse. Der Elektrotechnikkonzern Brown, Boveri & Cie. übernahm einen Sechstel der Baukosten. Das zweistöckige Gebäude wurde am 1. August 1912 eröffnet.

Hauptgebäude des Spitals

Mit der Zeit übernahm das Badener Stadtspital immer mehr Aufgaben. Mit dem rasanten Bevölkerungswachstum ab den 1950er Jahren konnte es nicht mithalten und hatte immer mehr mit Kapazitätsengpässen zu kämpfen. Mit dem Spitalgesetz von 1964 schuf der Grosse Rat die Grundlage für die Schaffung eines zweiten Kantonsspitals im Aargau. Geplant war die Errichtung eines Neubaus in Dättwil mit 580 Betten, um den chronischen Platzmangel zu beheben.

Nach der Redimensionierung des Projekts auf 400 Betten erfolgte am 6. Oktober 1972 der Spatenstich. Als Anlage «auf der grünen Wiese» war das neue Kantonsspital in vielen Belangen ein Pilotbetrieb, da die Betriebsabläufe in einem einzigen Gebäude zusammengefasst werden konnten. Es wurde am 1. September 1978 in Betrieb genommen. Einen Monat früher war das alte Badener Stadtspital geschlossen worden; die Räumlichkeiten dienen seither als Pflegeheim.

Literatur

  • Otto Mittler: Geschichte der Stadt Baden – Band I: Von der frühesten Zeit bis um 1650 (S. 162–170). Verlag Sauerländer, Aarau 1962.
  • Otto Mittler: Geschichte der Stadt Baden – Band II: Von 1650 bis zur Gegenwart (S. 293–296). Verlag Sauerländer, Aarau 1965.

Weblinks

 Commons: Kantonsspital Baden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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