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Remetschwil Basisdaten Kanton: Aargau Bezirk: Baden BFS-Nr.: 4039 PLZ: 5453 Koordinaten: (667421 / 251528)47.4111118.331949524Koordinaten: 47° 24′ 40″ N, 8° 19′ 55″ O; CH1903: (667421 / 251528) Höhe: 524 m ü. M. Fläche: 3.88 km² Einwohner: 1957
(31. Dezember 2008)[1]Website: www.remetschwil.ch Karte Remetschwil ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Baden im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt zwischen Baden und dem Mutschellen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Gemeinde besteht aus drei Ortsteilen. Die Hauptsiedlung Remetschwil befindet sich am gleichmässig abfallenden Westhang des Heitersbergs. Oberhalb von Remetschwil, etwa einen Kilometer östlich auf einer Höhe von rund 660 Metern, liegt der Weiler Sennhof. Einen Kilometer westlich von Remetschwil liegt, durch ein tief eingeschnittenes Tobel getrennt, der Ortsteil Busslingen (Höhe 410 Meter), der mit der Nachbargemeinde Stetten zusammengewachsen ist.
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 388 Hektaren, davon sind 93 Hektaren mit Wald bedeckt und 63 Hektaren überbaut. Die tiefste Stelle liegt auf 405 Metern, die höchste auf 695 Metern.
Nachbargemeinden sind Niederrohrdorf und Oberrohrdorf im Norden, Spreitenbach im Osten, Bellikon und Künten im Süden sowie Stetten im Westen.
Geschichte
1948 wurde ein helvetisches Grab aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. entdeckt, aus der Zeit der römischen Besatzung. Es konnte auch nachgewiesen werden, dass die Römer am Westhang des Heitersbergs Weinbau betrieben. Die Sippe des Alamannen Raginmar oder Rainmar besiedelte die Gegend im 8. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung von Remirswilare erfolgte 1184 in einem Urbar des Klosters Engelberg. Landesherren waren zuerst die Kyburger, nach deren Aussterben im Jahr 1264 die Habsburger.
Die grössten Lehnsherren in Remetschwil waren das Kloster Oetenbach in Zürich, das Kloster Wettingen, das Agnesspital in Baden sowie verschiedene Bürger dieser Stadt. Grösster Lehnsherr In Busslingen war das Kloster Muri. 1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Remetschwil war fortan ein Teil des Amts Rohrdorf in der Grafschaft Baden, einer gemeinen Herrschaft. Kirchlich gehörte die Gemeinde ebenfalls zu Rohrdorf. 1529 trat die Bevölkerung zur Reformation über, was jedoch 1531 nach dem Zweiten Kappelerkrieg wieder rückgängig gemacht wurde.
Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Remetschwil wurde dem kurzlebigen Kanton Baden zugeteilt. Seit 1803 gehört die Gemeinde zum Kanton Aargau. 1805 wurden die fünf Gemeinden Busslingen, Niederrohrdorf, Oberrohrdorf, Remetschwil und Staretschwil zur Gemeinde Rohrdorf vereinigt; jede der ehemaligen Gemeinden entsandte einen Vertreter in den Gemeinderat. Mehrmals gab es Versuche, den Gemeindeverband wieder zu trennen, da die Zusammenarbeit vor allem in finanziellen Fragen nicht reibungslos funktionierte. Am 22. Mai 1854 trennte sich Rohrdorf in die drei Gemeinden Niederrohrdorf, Oberrohrdorf und Remetschwil. Staretschwil kam Oberrohrdorf, Busslingen zu Remetschwil.
Die Bevölkerungszahl nahm in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts um über einen Drittel ab; viele Bauern waren verarmt und waren gezwungen, nach Übersee auszuwandern. Die Zahl der Einwohner stagnierte bis 1960 und stieg danach leicht an. Dann setzte, begünstigt durch die attraktive Wohnlage und die Nähe zu Baden und Zürich, ein Bauboom ein. Zwischen 1980 und heute stieg die Einwohnerzahl um mehr als das Doppelte.
Wappen
Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «Geteilt von Gelb mit schreitendem rotem, rücksehenden Rehbock und von Rot mit gelbem Reichsapfel.» Das Wappen wurde 1854 nach der Auflösung der Gemeinde Rohrdorf geschaffen.[2]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung:[3]
Jahr 1870 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 Einwohner 604 482 489 490 469 629 796 1168 1759 Am 31. Dezember 2008 lebten 1957 Menschen in Remetschwil, der Ausländeranteil betrug 12,1 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 47,2 % römisch-katholisch, 32,3 % reformiert und 0,9 % moslemisch. 93,8 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 1,4 % Italienisch, 0,9 % Albanisch, 0,8 % Englisch, je 0,6 % Französisch und Spanisch.[4]
Politik und Recht
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden. Gemeindeammann der Amtsperiode 2006-2009 ist Willy Hersberger (FDP).
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Baden zuständig. Remetschwil gehört zum Friedensrichterkreis Rohrdorf.
Wirtschaft
In Remetschwil gibt es knapp 400 Arbeitsplätze, davon sind 12 % in der Landwirtschaft, 45 % im Gewerbe und 43 % im Dienstleistungssektor.[5] Die meisten Unternehmen sind in der Gewerbezone von Busslingen angesiedelt. Die grösste Bedeutung hat die Baugewerbe. Die meisten Erwerbstätigen sind jedoch Wegpendler und arbeiten mehrheitlich in der Agglomeration Baden.
Verkehr
Remetschwil liegt an der Hauptstrasse zwischen Baden und der Mutschellen-Passhöhe, Busslingen an der Hauptstrasse nach Bremgarten. Es gibt keine direkte Strasse zwischen Remetschwil und Busslingen, beide Ortsteile sind nur mit einen Umweg über Oberrohrdorf erreichbar. Die Fahrzeit zum Autobahnanschluss Baden-West der A1 beträgt rund sieben Minuten.
Durch Remetschwil führt die Postautolinie Baden - Berikon-Widen (Haltestelle der Bremgarten-Dietikon-Bahn), auf der in Stosszeiten ein 10-Minuten-Takt angeboten wird. Der Ortsteil Busslingen wird durch die halbstündlich verkehrende Postautolinie Baden - Stetten - Bremgarten bedient. Zwischen Remetschwil und Busslingen gibt es keine direkte Verbindung; Busfahrgäste müssen in Niederrohrdorf umsteigen. Während der Hauptverkehrszeit gibt es eine weitere Postautolinie vom Bahnhof Mellingen-Heitersberg (Anschluss an die Linie S3 der S-Bahn Zürich) über Remetschwil nach Widen.
Bildung
Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und eine Primarschule. Die Realschule und die Sekundarschule können in Oberrohrdorf, Bellikon und Niederrohrdorf besucht werden, die Bezirksschule in Baden. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Baden und Wettingen.
Persönlichkeiten
- Emil Gsell (1899–1973), Professor für Wirtschaftswissenschaften
- Konstantin Karl Falkenstein (1801–1855), Historiker und Schriftsteller
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2008 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004. ISBN 3-906738-07-8
- ↑ Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Baden - Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Gemeindeporträt - Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Betriebszählung 2005 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
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