Karl-Liebknecht-Straße (Leipzig)

Karl-Liebknecht-Straße (Leipzig)
Karl-Liebknecht-Straße
Südmeile, KarLi
Coat of arms of Leipzig.svg
Straße in Leipzig
Karl-Liebknecht-Straße
Die Karl-Liebknecht-Straße am Südplatz in der Abenddämmerung
Basisdaten
Ort Leipzig
Ortsteil Südvorstadt
Angelegt 1880
Hist. Namen Südstraße, Adolf-Hitler-Straße
Anschlussstraßen Petersteinweg, Connewitzer Kreuz
Querstraßen Kurt-Eisner-Straße, Richard-Lehmann-Straße, Arno-Nitzsche-Straße
Plätze Südplatz
Bauwerke HTWK, Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung LVB, Feinkostgelände, Volkshaus, NATO
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV
Technische Daten
Straßenlänge 2,5 km

Die Karl-Liebknecht-Straße ist eine bedeutende Straße in Leipzig, die vom südlichen Stadtzentrum nach Süden zieht. Die etwa 2,5 Kilometer lange Straße erstreckt sich als Fortsetzung des Peterssteinwegs vom Abzweig der Emilienstraße im Stadtgebiet Zentrum-Süd über die Südvorstadt bis zum Connewitzer Kreuz in Connewitz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Karl-Liebknecht-Straße entstand während des Baubooms Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise um 1880. Davor befand sich hier ein weniger stark befestigter Weg, der dem Verlauf der heutigen Kochstraße folgte. Der Weg verband die Leipziger Innenstadt mit Alt-Connewitz.

Der nördliche Straßenabschnitt bis zum Südplatz bestand schon im Mittelalter und war Teil der Via Imperii. Bis etwa Mitte des 19. Jahrhunderts hieß dieser Abschnitt Connewitzer Chaussee [1] und von 1839 mit dem Ausbau der Südvorstadt bis 1933 hieß er Zeitzer Straße[2]. Bis 1856 stand an seinem Anfang das „äußere Peterstor“ („Zeitzer Tor“). Der sich anschließende Straßenabschnitt stadtauswärts ab Schenkendorfstraße[3] hieß von 1874 bis 1933 Südstraße.


Die Zusammenlegung beider Straßen erfolgte 1933, dabei wurde sie am 29. März 1933 in Adolf-Hitler-Straße, am 18. Mai 1945 unter US-amerikanischer Besatzung wieder in Südstraße umbenannt. Am 1. August 1945 erhielt die Straße unter nun sowjetischer Besatzung nach dem Leipziger KPD-Mitbegründer Karl Liebknecht ihren heutigen Namen. Liebknecht wohnte in dem Gebäude mit der heutigen Hausnummer 69. Wegen der drei Umbenennungen innerhalb kurzer Zeit wurde und wird die Straße von der Leipziger Bevölkerung manchmal scherzhaft „Adolf-Südknecht-Straße“ genannt.

Nach der „Wende“ wurde im November 2002 vorgeschlagen, der Straße den Namen „Straße des 17. Juni“ zu geben. Das lehnte die Mehrheit der Leipziger Bevölkerung jedoch ab.

Weitere Bezeichnungen der Leipziger für die Straße sind „Südmeile“ oder kurz „Karli“.

Verkehr

Der alte Straßenverlauf über die Kochstraße diente bereits 1872 als Trasse für die Leipziger Pferde-Eisenbahn-Gesellschaft. 1881 wurde die Schienentrasse in einer zweiten Bauphase über die damalige Zeitzer und heutige Karl-Liebknecht-Straße umgelegt. 1896 wurde die Strecke elektrifiziert und ging an die Große Leipziger Straßenbahn. Mit der Gründung der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) am 29. Juli 1938 übernahm diese den Straßenbahnbetrieb. Jetzt verkehren hier die Linien 10 und 11.

Bebauung

Hauptgebäude der HTWK Leipzig, K.-Liebknecht-Str. 132

Die Karl-Liebknecht-Straße wird überwiegend von Gebäuden aus den Bauepochen des Spätklassizismus, des Historismus, des Jugendstils und der Reformarchitektur sowie vereinzelt des Expressionismus und Art Déco gesäumt. Einige Lückenschlüsse stammen aus der Zeit der DDR. Der Baubestand ist fast vollständig saniert.

Das 1926 errichtete, expressionistische Gebäude mit der Hausnummer 145 wurde bis Anfang der 1950er Jahre von der Oberpostdirektion Leipzig genutzt (→ Hauptpost). Anschließend diente es dem Sitz des Rat des Bezirkes des Bezirks Leipzig, nach der deutschen Wiedervereinigung war es kurzzeitig Regierungspräsidium. Seit 26. November 2001 gehört es nach umfangreichen Baumaßnahmen als „Lipsius-Bau“ zur Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK).

In der Karl-Liebknecht-Straße sind das Hauptgebäude der Leipziger Verkehrsbetriebe (Nr. 12), im Volkshaus Leipzig (Nr. 30/32) die Regionalvertretungen von ver.di und des DGB angesiedelt; im „Geutebrückbau“ (Nr. 132) befindet sich das Hauptgebäude der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig und in einem Neubau (Nr. 141a) die Vertretung der Deutschen Bundesbank.

Die Karl-Liebknecht-Straße ist neben einer Geschäftsstraße ein kulturelles Zentrum der Stadt. An der Straße finden sich viele Kneipen, das Fischer-Art-Haus und einige kulturelle Einrichtungen wie die NaTo (Nr. 46).

Referenzen

  1. Innere Südvorstadt - Eine historische städtebauliche Studie - Pro Leipzig 1997
  2. Otto Künnemann, Martina Güldemann, Manfred Ulmer - Leipziger Straßengeschichte(n) - Wartberg Verlag 1. Aufl. 2006 ISBN 3-8313-1630-9
  3. Innere Südvorstadt - Eine historische städtebauliche Studie - Pro Leipzig 1997

Weblinks


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