- Karl Albrecht von Habsburg-Lothringen
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Erzherzog Karl Albrecht Nikolaus Leo Gratianus von Österreich (später: Karl Albrecht Habsburg-Lothringen / Karol Olbracht Habsburg-Lotaryński, * 18. Dezember 1888 in Pola, Kroatien; † 17. März 1951 in Östervik bei Stockholm, Schweden) war ein Offizier der k.u.k. Armee, polnischer Militär und Thronkandidat.
Leben
Er war ältester Sohn des k. u. k. Admirals Erzherzog Karl Stephan und seiner Gemahlin Maria Theresia geb. Erzherzogin von Österreich und Herzogin von Toskana. Nach der Matura begann er 1907 sein Studium an der Militärischen Technischen Hochschule in Wien, das er im Jahre 1910 mit Erfolg beendete und seine militärische Karriere als Leutnant im 2. Feldhaubitzen-Regiment begann, aus welchem er 1912 zur 2. Division der berittenen Artillerie versetzt wurde. Aufgrund seiner Begabung als Artillerieoffizier, erhielt er ein besonderes Empfehlungsschreiben des Kriegsministers und wurde bald darauf zum Oberleutnant befördert.
Beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges war er zuerst an der Ostfront eingesetzt, wo er für seine Tapferkeit im Felde das k. u. k. Militärverdienstkreuz und das Eiserne Kreuz 2. Kl. erhielt, danach hielt er einen Posten im Landesverteidigungskommando Tirol. 1916 kehrte er als Artillerieoffizier zum aktiven Truppendienst zurück und befehligte das 1. Bataillon im 14. Feldhaubitzenregiment. Bald darauf im Schnellverfahren zum Major befördert, erhielt er im Herbst des Jahres 1916 das Kommando über ein eigenes Regiment das 8. Feldhaubitzenregiment, das er bis zum Herbst des Jahres 1917 führte. Anfang dieses Jahres wurde er zum Oberstleutnant und im Herbst zum Oberst befördert. Vom Herbst 1917 bis zum Zusammenbruch der Doppelmonarchie befehligte er die 23. Brigade der Infanterie.
Nach der Errichtung des neuen polnischen Staates dem Regentschaftskönigreich Polen am 5. November 1916, war Karl Albrecht neben seinem Vater der aussichtsreichste Kandidat für die polnische Krone und wurde von den Kaisern Franz Joseph I., Wilhelm II. und den Königen von Bayern, Bulgarien, Sachsen und Württemberg unterstützt. Dies änderte sich nach dem Tode Franz Josephs, denn der neue Kaiser Karl I. hegte selbst ehrgeizige Pläne, Kongresspolen mit Galizien sowie Teilen der Ukraine und Litauens unter dem seinem Zepter zu vereinigen. Daher verzögerte er seine Genehmigung zur Annahme der Krone durch einen der beiden in Saybusch (Galizien) ansässigen Erzherzöge und verweigerte diese schließlich ganz. Sein jüngster Bruder Wilhelm wurde 1918 zeitweise als Thronkandidat für die Ukraine gehandelt.
Die Saybuscher Habsburger blieben nach 1918 auf ihrem Schloss im neu entstandenen Polen. Karl Albrecht nahm 1919 die polnische Staatsbürgerschaft und den Namen Karol Olbracht Habsburg-Lotaryński an, wurde auch als Oberst von der polnischen Armee übernommen und focht in den Kriegen gegen die Ukrainer (1919) und die Sowjets (bis 1921). Im Jahre 1920 heiratete er Alice Gräfin Badeni, die Witwe des ehemaligen Ministerpräsidenten Badeni von Österreich. Aus der Ehe mit der gebürtigen Schwedin (geb. Ankarcrona, 1889–1981) gingen vier Kinder hervor.
Die polnischen Monarchisten, auch in den 1920ern und 1930ern noch tätig, befürworteten Karl Albrechts Kandidatur zum polnischen König und hofften, dass Józef Piłsudski in seinem Testament die monarchische Staatsform empfehlen werde. Dazu kam es aber nicht, denn der Marschall hinterließ überhaupt kein politisches Testament.
Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 wurde er zum polnischen Generalmajor befördert und war während der Kämpfe im September 1939 Kommandant der Festung Grudziądz. Karl Albrecht verweigerte nach dem deutschen Sieg über Polen die Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft, wurde deshalb von den NS-Behörden enteignet und während der gesamten Besatzungszeit in Krakau gefangen gehalten. Die neue polnische Regierung ließ ihn 1946 in die Heimat seiner Frau, nach Schweden ausreisen. Infolge der Ehe Karl Albrechts, die nach den ehemaligen habsburgischen Hausgesetzen als unstandesgemäß angesehen wurde, verzichtete die Familie auf die Führung des (zivilrechtlich ohnehin seit dem Ende der Monarchie obsoleten) Erzherzogstitels und tritt seit 1949 - nach einem entsprechenden Beschluss des Familienoberhaupts Otto von Habsburg - unter dem privaten Titel Prinz bzw. Prinzessin von Altenburg auf.
Kinder:
- Karl-Stefan Maximilian Ferdinand Narcissus Maria (* 29. Oktober 1921, Balice bei Krakau). Lebt in Östervik bei Stockholm.
- Maria-Christina Immaculata Elisabeth Renata Alice Gabriela (* 8. Dezember 1923, Saybusch)
- Karl-Albrecht Maximilian Leo Maria Dominic (1926–1928)
- Renata Maria Theresia Alice Elisabeth (* 13. April 1931, Saybusch)
Literatur
- Almanach de Gotha, Gotha 1931
- Alice von Habsburg: Prinsessa och partisan (Erinnerungen), Stockholm 1973
- Sveriges Ridderskap och Adels Kalender, Stockholm 1933 und 1957
Personendaten NAME Habsburg-Altenburg, Karl Albrecht von ALTERNATIVNAMEN Habsburg-Lothringen, Karl Albrecht von; Habsburg-Lotaryński, Karol Olbracht; Prinz von Habsburg-Altenburg, Karl KURZBESCHREIBUNG österreichischer und polnischer Offizier und Thronanwärter GEBURTSDATUM 18. Dezember 1888 GEBURTSORT Pola, Kroatien STERBEDATUM 17. März 1951 STERBEORT Östervik bei Stockholm, Schweden
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