- Karl Ernst Demandt
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Karl Ernst Demandt (* 6. April 1909 in Apia/Samoa; † 30. Juni 1990 in Lindheim/Hessen) war ein deutscher Historiker und Archivar. Mit der Geschichte des Landes Hessen und dem Schrifttum zu Geschichte und geschichtlichen Landeskunde von Hessen (bis 1964) schuf er Grundlagenwerke für die Geschichtes des Bundeslandes Hessen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Demandt wurde am 6. April 1909 in Apia auf Samoa, einem damaligen „deutschen Schutzgebiet“ in Polynesien als Kind des aus Westfalen stammenden Ernst H. Demandt und seiner Frau Meta geboren. Als die Mutter wegen einer Erkrankung im Oktober 1911 mit ihrem Sohn Karl Ernst nach Deutschland kam, wohnten sie anfangs auf ihrem alten Hof in Seelbach im Siegerland. Nach der Rückkehr der Mutter nach Samoa 1913, blieb Demandt in Deutschland zurück und besuchte von 1915 bis 1919 die Volksschule; er wohnte während dieser Zeit bei Verwandten im nordhessischen Niedenstein. Im Anschluss besuchte er in Lüdenscheid ein Gymnasium und machte 1928 dort sein Abitur. Seine Eltern und seinen jüngeren Bruder lernte er erst Ende 1923 bei einem Deutschlandbesuch der Familie kennen. Ab 1928 studierte er in Tübingen Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte. Nach dem Wechsel an die Universität Marburg erreichte er 1934 seinen Abschluss für das Lehreramt an höheren Schulen. 1933 wurde Demandt mit dem Thema Die Verfassungsgeschichte der Stadt Fritzlar im Mittelalter promoviert, die Dissertation wurde jedoch erst Ende 1938 gedruckt bei der Universität abgeliefert. Im Anschluss arbeitete er in verschiedenen Archiven in Berlin, Wiesbaden und Marburg. Dort wurde er 1939 zum Staatsarchivrat ernannt. 1940 wurde er in die Waffen-SS eingezogen und 1942 schwer verletzt. Nach dem Krieg wurde er nach der vorläufigen Entnazifizierung bereits 1949 im Staatsarchiv Wiesbaden beschäftigt und nach der endgültigen Entnazifizierung dort zum Staatsarchivrat ernannt. 1962 wurde er Oberarchivrat, 1963 stellvertretender Direktor des Staatsarchivs Marburg. Gleichzeitig war er Dozent an der Archivschule Marburg und hielt Vorlesungen an der Universität. 1974 wurde er pensioniert, brachte aber weiterhin wissenschaftliche Publikationen heraus.[1] Demandt ist der Vater des Althistorikers Alexander Demandt.
Ehrungen
1973 erhielt Demandt vom hessischen Kultusminister die Goethe-Plakette, 1974 wurde Demandt Ehrenmitglied des Vereins für hessische Landesgeschichte und 1982 wurde ihm die Ehrendoktorwürde (Dr. jur. h.c.) durch den Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Marburg verliehen. 1984 erhielt er die Georg-Landau-Medaille des Vereins für hessische Landesgeschichte,1987 wurde er Ehrenbürger der Stadt Niedenstein, 1988 Ehrenbürger der Gemeinde Altenstadt-Lindheim.
Werke (Auswahl)
- Hessisches Ortswappenbuch. Bearbeitet im Auftrage des Staatsarchivs Wiesbaden von Karl E. Demandt (für Hessen) und Otto Renkhoff (für Nassau). Glücksburg/Ostsee 1956. 256 S.
- Geschichte des Landes Hessen. 1. Auflage Kassel, Basel 1959. 529 S.
- Schrifttum zu Geschichte und geschichtlichen Landeskunde von Hessen (bis 1964) Band 1-3. Wiesbaden 1965-1968. 2185 S.
- Der Personenstaat der Landgrafschaft Hessen im Mittelalter. Ein „Staatshandbuch“ Hessens vom Ende des 12. bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts. Band 1. 2. Marburg 1981. XXXVIII, 1303 S.
Weblinks
- Literatur von und über Karl Ernst Demandt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur über Karl Ernst Demandt in der Hessischen Bibliographie
- Nachruf von Hans-Jürgen Kahlfuß auf Karl Ernst Demandt auf den Seiten des Vereins für Hessische Geschichte
Einzelnachweise
- ↑ Hans-Jürgen Kahlfuß:Karl Ernst Demandt. Eine bibliographische Würdigung. in: Zeitschrift für hessische Geschichte und Landeskunde. 94, 1989
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