Karl Fischer (Autor)

Karl Fischer (Autor)

Karl Fischer (* 20. Dezember 1900 in Altona; † 28. März 1972 in Lobetal[1]; Pseudonym: Georg Alfred Vischer) war ein deutscher Schriftsteller, Theologe und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Karl Fischer wurde katholisch erzogen. Nach einem Theologiestudium wurde er Pfarrer und arbeitete in dieser Funktion zwischen 1924 und 1952 in Malchin, Parchim, Güstrow, Neubrandenburg und Neustrelitz. Daneben war er schriftstellerisch tätig und verfasste mehrere Novellen.

1939 soll er sich zum Militärseelsorger ernennen lassen und so Zugang zum Kriegsgefangenenlager Fünfeichen erhalten haben. In Neubrandenburg und Berlin soll er den Widerstand gegen den Nationalsozialismus organisiert haben. 1942 entkam er seiner bevorstehenden Verhaftung. Er ging in die Illegalität und führte nach eigenen Angaben in Berlin eine bewaffnete Widerstandsgruppe. Nach dem Krieg wurde er in Berlin-Friedenau als Stadtrat eingesetzt, kehrte aber später nach Neustrelitz zurück.

Er gilt als Beispiel für katholischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus und wurde in dieser Rolle über mehrere Jahrzehnte als Vorbild in der DDR geehrt, wenn auch der Wahrheitsgehalt seiner Berichte zu DDR-Zeiten nicht überprüft wurde. Wegen seiner nicht verborgenen Homosexualität verlor er jedoch diesen Status in den 1960er Jahren und lebte danach in Zepernick unweit von Berlin.

Werke

  • Das Werk der sieben Tage. Bonifacius-Druckerei, Paderborn 1931.
  • Hamlet auf den Barrikaden. Heitz & Cie, Leipzig 1931.
  • Nächte der Wirrnis. Matthias-Grünewald, Wiesbaden 1935.
  • Begegnungen mit dem Unheimlichen. Neues Werden, Berlin 1947.
  • Über Abgründe hinweg. Ein Pastor berichtet. VOB Union, Berlin 1963.

Literatur

  • Fischer, Karl. In: Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon. Edition Temmen, Bremen 1995, ISBN 3-86108-282-9, S. 130.
  • Bernd Schäfer: Priester in zwei deutschen Diktaturen. Die antifaschistische Legende des Karl Fischer (1900–1972). In: Historisch Politische Mitteilungen (HPM), Heft 7/2000, S. 53–78; auch in: Zeitgeschichte regional. Mitteilungen aus Mecklenburg-Vorpommern. Rostock: Koch, ISSN 1434-1794, Bd. 6 (2002), 1, S. 69–80

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Datum nach Grabsteininschrift (Web), nach anderen Quellen: 11. Juni 1972 in Zepernick

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