- Heinrich Fischer (Autor)
-
Heinrich Fischer (* 22. August 1896 in Karlsbad; † 16. März 1974 in München) war ein deutscher Schriftsteller, Regisseur und Dramaturg.
Heinrich Fischer war von 1926 bis 1928 Chefdramaturg der Münchner Kammerspiele und von 1928 bis 1931 Direktor und stellvertretender Dramaturg am Berliner Theater am Schiffbauerdamm. 1931 kehrte er nach München zurück.[1]
Unter Fischers Leitung wurde am 15. Januar 1930 - an einem Mittwoch um Mitternacht - in Berlin auf der Versuchsbühne des Theaters am Schiffbauerdamm der Epilog der Letzten Tage der Menschheit des österreichischen Schriftstellers Karl Kraus, Die letzte Nacht, aufgeführt. Regie führte Leo Reuss, die Musik war von Hanns Eisler. Schauspieler waren unter anderem Paul Morgan und Theo Lingen.[2]
Fischer war ab 1922 mit Kraus befreundet. Nach dessen Tod im Jahre 1936 wurde er gemäß Testament von Kraus Nachverwalter von dessen Werk, gemeinsam mit Karl Járay, Oskar Samek und Philipp Berger.[3] Bekanntheit erlangte er zudem als Rezitator der Werke von Kraus und war als solcher auch auf Schallplatten zu hören.
Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten emigrierte Fischer, der jüdischer Abkunft war, 1933 in die Tschechoslowakei und von dort 1939 nach England, wo er als Redakteur bei der BBC arbeitete. 1956 kehrte Fischer nach Deutschland zurück. Anfang der 1960er Jahre moderierte Heinrich Fischer die Kindersendung Sport-Spiel-Spannung.[4]
Inhaltsverzeichnis
Ehrungen
- 1968: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
Literatur
- Joseph Walk (Hrsg.), Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. hrsg. vom Leo Baeck Institute, Jerusalem. München : Saur, 1988 ISBN 3-598-10477-4.
Heinrich Fischer zum 22.8.1971, in: Nachrichten aus dem Kösel-Verlag (Sonderheft), München: Kösel 1971.
Einzelnachweise
- ↑ Karl Kraus: Briefe an Sidonie Nádherny von Borutin. 1913-1936. Göttingen 2005, Band 2, S. 513
- ↑ Die Fackel, Nr. 827−833, S. 117 Februar 1930 sowie 834−837, S. 54 ff, Mai 1930
- ↑ Freunde und Weggefährten auf karl-kraus.net
- ↑ Der Spiegel v. 24. Juni 1964 auf spiegel.de
Als Übersetzer: Evelyn Waugh: Edmund Campion. Jesuit und Blutzeuge. München: Kösel 1954
Gilbert K. Chesterton: Der Hammer Gottes. München: Kösel 1959.
Weblink
Wikimedia Foundation.