Karl Fischer von Treuenfeld

Karl Fischer von Treuenfeld

Theodor Friedrich Karl Fischer von Treuenfeld, auch von Fischer-Treuenfeld, seit dem 19. September 1933: von Treuenfeld, (* 31. März 1885 in Flensburg; † 7. Juni 1946 in Allendorf/Lahn) war ein SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er stammte aus einer norddeutschen Adelsfamilie: Sein Vater war der Reichskommissar bei den Seeämtern in Flensburg und Tönning, Alwin Felix Friedrich Oskar von Treuenfeld (1803–89), seine Mutter Friederike Emma Harms (1851–1919) aus einer Lübecker Kaufmannsfamilie. 1929 fallierte er mit seiner Importfirma und äußerte hierzu in antisemitischer Projektion 1939 in einem Lebenslauf, „der Hass jüdischer und freimaurerischer Wirtschaftskreise“ habe sein Scheitern verursacht.[1]

St. Cyrill und Method in Prag:
Denkmal für die in der Kirche getöteten Attentäter

Nach 1933 trat Treuenfeld der Reiter-SS bei, nicht jedoch der NSDAP. Innerhalb der SS-Hierarchie stieg er zum SS-Brigadeführer und Generalmajor auf. 1941 war er Brigadekommandeur der 1. SS-Brigade. Er wurde 1941 zunächst Befehlshaber der Waffen-SS Nordost. Anschließend war er Befehlshaber der Waffen-SS Nordwest. Ende 1941 wurde er Generalmajor der Polizei und Befehlshaber der Waffen-SS im Protektorat Böhmen und Mähren unter dem stellvertretenden Reichsprotektor Reinhard Heydrich.

Nach dem Attentat auf Heydrich am 27. Mai 1942 wurde durch Verrat bekannt, dass sich die Attentäter Gabcik und Kubis mit fünf weiteren Beteiligten in der Krypta der Kirche St. Cyrill und Method in Prag verborgen hielten. Von Treuenfeld ließ die Kirche am 18. Juni 1942 stürmen. Die Gesuchten kamen nach stundenlangem Abwehrkampf, soweit sie nicht gefallen waren, durch Suizid ihrer Ergreifung zuvor.

Differenzen zwischen von Treuenfeld und der Gestapo führten Ende 1942 zu seiner Ablösung und Versetzung. Er wurde Befehlshaber der Waffen-SS Russland-Süd und Ukraine von Februar bis November 1943. Von November 1943 bis April 1944 agierte er, zum SS-Gruppenführer und Generalleutnant befördert, als Kommandeur der 10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“. Dieses Kommando gab er ab nach schwerer Verwundung bei der Verteidigung von Tarnopol am 22. April 1944.[2] Mitte 1944 wechselte er zur SS-Führung in das SS-Hauptamt der Inspektion. Im selben Jahr wurde von Treuenfeld Befehlshaber der Waffen-SS in Italien.[3]

Er geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft und beging am 6. Juni 1946 Suizid.

Zitate

Literatur

  • Mark C. Yerger, Waffen-SS Commanders: The Army, Corps, and Divisional Leaders of a Legend, Band 2, Krüger to Zimmermann, ISBN 0-7643-0769-X, ISBN 978-0-7643-0769-0, Schiffer Publishing 1999

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Martin Cüppers, „Wegbereiter der Shoah: Die Waffen-SS, der Kommandostab Reichsführer-SS und die Judenvernichtung 1939-1945“, 2005, ISBN 978-3-534-16022-8, S. 118
  2. Samuel W. Mitchham, German Order of Battle, 2007, ISBN 978-0-8117-3438-7, S. 155 - Text online
  3. Ricciotti G. Lazzero, Le SS italiane, 1982, S. 103
  4. Peter Lieb, Konventioneller Krieg oder NS-weltanschauungskrieg?: Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44, ISBN 978-3-486-57992-5, S. 116 - Text online

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