- Karl Heinz Bierlein
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Karl Heinz Bierlein (* 1951 in Kempten (Allgäu)) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer. Von 1997 bis 2007 war er Vorstandsvorsitzender der Rummelsberger Anstalten sowie Rektor der Rummelsberger Brüderschaft, seit 2010 ist er Vorstandsvorsitzender des „Johannes Seniorendienstes e.V. im Rheinland “(JSD) des Diakonischen Werks in Bonn, einer Sozialeinrichtung der evangelischen Kirche.[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bierlein studierte Theologie an den Hochschulen in Neuendettelsau, Göttingen und Tübingen. Von 1977 bis 1979 wirkte er als Vikar an der Deutschhauskirche in Würzburg. Nach seiner Ordination 1979 in Windsbach war er dort bis 1982 als Studieninspektor des Windsbacher Knabenchors tätig. 1982 wechselte er in das Collegium Augustinum in München, wo er in verschiedenen Funktionen, ab 1988 auch in der eines Vorstandsmitglieds stand. 1994 promovierte Bierlein über das Thema Lebensbilanz und Zukunftsperspektiven im Alter.
Schließlich wechselte er 1997 nach Rummelsberg und übernahm den Vorsitz der Rummelsberger Anstalten der Inneren Mission e.V. und wurde Rektor der Rummelsberger Brüderschaft. Seit 2000 war er zudem Vorsitzender des Diakonischen Rats im Diakonischen Werk in Bayern und Vorsitzender des Deutschen Evangelischen Verbandes für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP).
Seit 2009 ist Bierlein Vorstandsvorsitzender der Johannes Seniorendienste e.V. in Bonn.
Verurteilung
Ende 2007 wurden Vorwürfe gegen ihn laut, dass es im Umgang mit Diakonenschülern der Rummelsberger Anstalten zu „Grenzüberschreitungen“ gekommen sei. Ihm wurde vorgeworfen, Diakone im Rahmen von „zweifelhaften Psycho-Experimenten“ [2] körperlich misshandelt zu haben.
Aufgrund der gegen ihn erhobenen Vorwürfe hat Bierlein am 13. Dezember 2007 seinen sofortigen Rücktritt vom Amt des Vorsitzenden des Vorstands der Rummelsberger Anstalten und vom Amt des Rektors der Rummelsberger Brüderschaft erklärt. Auch von allen anderen Ämtern ist er zurückgetreten. Wegen gefährlicher Körperverletzung in sechs Fällen wurde er zu elf Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. [3] Als Bewährungsauflage ist eine Geldbuße in Höhe von 10.000 Euro vorgesehen. [4]
Bierlein wird zum 31. Dezember 2009 aus dem Dienst der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Bayern entlassen. Einem entsprechenden Entlassungsantrag von Pfarrer Bierlein hat der Landeskirchenrat zugestimmt.
Auszeichnungen und Honoratio
Für seine Verdienste wurde Bierlein 1996 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande[5], 2004 mit dem Bundesverdienstkreuz (I. Klasse) und 2006 mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Nach seiner Verurteilung gehört er jedoch keinem der beiden Würdenträgerkreise mehr an. Bierlein ist Mitglied und Past Präsident des Rotary Clubs Nürnberger Land.
Weblink
- Literatur von und über Karl Heinz Bierlein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek und auf anderen Websites
Einzelnachweise
- ↑ http://jsd.westmedien.de/wp-content/uploads/Orga_JSD_Gruppe_03-2010.pdf website des JSD
- ↑ http://www.frankenpost.de/nachrichten/regional/ofrbay/art2389,843784
- ↑ Hintergründe zu den Taten in der Süddeutschen Zeitung vom 21. Juni 2008
- ↑ Presse Mitteilung vom Oberlandesgericht Nürnberg vom 9. Juni 2008
- ↑ http://www.bauunternehmen.com/artikel_27099_beckstein+haendigt+o.htm
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