Karl Steinhoff

Karl Steinhoff
Karl Steinhoff 1951.

Karl Steinhoff (eigentlich Carl) (* 24. November 1892 in Herford; † 19. Juli 1981 in Wilhelmshorst) war Ministerpräsident des Landes Brandenburg und Minister des Inneren der DDR.

Steinhoff studierte 1910–1921 Rechtswissenschaften an den Universitäten Freiburg im Breisgau, München, Königsberg, Berlin und Münster und wurde 1921 zum Dr. jur. promoviert. Bis 1923 war er im Reichsministerium des Inneren und für Justiz, bis 1924 als Legationssekretär der Sächsischen Gesandtschaft in Berlin, bis 1926 als Regierungsrat in der Amtshauptmannschaft Zittau, bis 1928 als Landrat in Zeitz und danach als Regierungsvizepräsident des Regierungsbezirks Gumbinnen/Ostpreußen und Vize-Oberpräsident von Ostpreußen in Königsberg tätig. Seit 1923 war er Mitglied der SPD. 1932 wurde er beurlaubt und 1933 aus dem Staatsdienst entlassen. 1940–1945 war er Syndikus einer Kartonagengroßhandlung in Berlin.

1945 war er Präsident der Provinzialverwaltung und 1946–1949 Ministerpräsident des Landes Brandenburg und Abgeordneter des Brandenburgischen Landtages, danach bis 1952 Minister des Inneren der DDR. Seine Entlassung wurde durch Walter Ulbricht veranlasst.

Seit 1922 war Steinhoff Mitglied der SPD und befürwortete 1946 – im Glauben, dass Einigkeit von SPD und KPD die Machtergreifung Adolf Hitlers verhindert hätte – die Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED in der SBZ. Steinhoff war 1948-1949 Mitglied des Deutschen Volksrates und bis 1954 Abgeordneter der Provisorischen Volkskammer sowie 1949–1950 Kandidat des Politbüros des Zentralkomitees der SED und 1949–1954 Mitglied des Zentralkomitees der SED. 1949–1955 war er als Professor für Verwaltungsrecht an der Humboldt-Universität Berlin, danach im Bezirksfriedensrat Potsdam tätig.

Steinhoff erhielt den Vaterländischen Verdienstorden, die Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden und den Karl-Marx-Orden.

Literatur

  • Carl Steinhoff: Italienische Novellen [1] vom MärkischenVerlag Wilhelmshorst [2] (mit Lebenslauf verfasst von seinem Sohn Rudolf sowie Beitrag von Hans-Joachim Schreckenbach über die Lage in Brandenburg 1945-49)

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