- Land Brandenburg (DDR)
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Das 27.612 km² umfassende Land Brandenburg war zwischen 1946 und 1952 eine Verwaltungseinheit in der Sowjetischen Besatzungszone und späteren Deutschen Demokratischen Republik, deren Landeshauptstadt Potsdam war.
Die westlich der Oder gelegenen Gebiete der ehemaligen Regierungsbezirke Potsdam und Frankfurt der preußischen Provinz Mark Brandenburg wurden 1946 unter Abtrennung ihrer östlich der Oder gelegenen Teile der Neumark, die 1945 unter polnische Verwaltung gestellt worden waren, zu einem Land innerhalb der Sowjetischen Besatzungszone konstituiert. 1946 wurde durch die Sowjetische Militäradministration in Deutschland eine ernannte Beratende Versammlung als Vorparlament ins Leben gerufen. Der in den Landtagswahlen 1946 gewählte Landtag trat im Herbst 1946 erstmals zusammen. Mit der Auflösung des Freistaates Preußen aufgrund des Kontrollratsgesetzes Nr. 46 am 25. Februar 1947 endete auch formell die Zugehörigkeit Brandenburgs zu Preußen. Als Land blieb Brandenburg auch nach der Gründung der DDR 1949 bestehen. Mit den Landtagswahlen in der DDR 1950 wurde letztmals ein Landtag gewählt. Die Abgeordneten wurden auf Einheitslisten der Nationalen Front aufgestellt.
Inhaltsverzeichnis
Regierung
Bernhard Bechler, ein ehemaliges NSDAP-Mitglied, der sich in der Kriegsgefangenschaft dem Bund Deutscher Offiziere angeschlossen hatte, wurde im Mai 1945 von Walter Ulbricht mit der Zusammenstellung einer neuen Verwaltungsspitze der Provinzverwaltung beauftragt. Am 29. Juni nahm die vorgeschlagene neue Provinzverwaltung nach der Ernennung durch Marschall Schukow die Arbeit auf. Dieses Präsidium der Provinz Mark Brandenburg bestand aus dem Vorsitzenden Karl Steinhoff (SPD), Edwin Hoernle (KPD) und Bechler (KPD) als Stellvertreter, Fritz Rücker (SPD) und Georg Remak (parteilos).
Bereits im September 1945 kam es zu einer ersten Veränderung. Heinrich Rau (KPD) löste Hoernle ab und Remak wurde durch die SMAD abgesetzt, nachdem er sich geweigert hatte, die Bodenreformverordnung vom 6. September 1945 zu unterzeichnen. Er wurde durch Frank Schleusener (CDU) ersetzt.
Nach der Landtagswahl 1946 wurde das Präsidium durch eine Landesregierung mit sieben Fachministerien ersetzt. Bis auf Frank Schleusener wurden die Minister im Amt bestätigt.
1949 wurde Rudolf Jahn Regierungschef. Jedoch verloren die Länder seit 1948 systematisch Kompetenzen, sodass die Bedeutung der Landesregierung wesentlich sank.
Auflösung
1952 wurde im Rahmen einer Verwaltungsreform in der DDR das Land aufgelöst und in die drei Bezirke Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam aufgeteilt. Der Kreis Perleberg fiel an den Bezirk Schwerin sowie die Landkreise Prenzlau und Templin an den Bezirk Neubrandenburg. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands wurde das Land Brandenburg 1990 im Wesentlichen in den Grenzen von 1952 rekonstituiert.
Ministerpräsidenten
- 1946–1949 Karl Steinhoff (SED)
- 1949–1952 Rudolf Jahn (SED)
Verwaltungsgliederung
Kreisfreie Städte
- Brandenburg (Havel)
- Cottbus (1950 Eingliederung in den Landkreis Cottbus)
- Eberswalde (1950 Eingliederung in den Landkreis Oberbarnim)
- Forst (1950 Eingliederung in den Landkreis Cottbus)
- Frankfurt (Oder) (1950 Eingliederung in den Landkreis Frankfurt (Oder))
- Guben (1950 Eingliederung in den Landkreis Cottbus)
- Potsdam
- Rathenow (1950 Eingliederung in den Landkreis Westhavelland)
- Wittenberge (1950 Eingliederung in den Landkreis Westprignitz)
Landkreise
- Landkreis Angermünde
- Landkreis Cottbus
- Landkreis Frankfurt (Oder) (ab 1950)
- Landkreis Fürstenwalde (bis 1950 Landkreis Beeskow-Storkow)
- Landkreis Guben (bis 1950)
- Landkreis Luckau
- Landkreis Luckenwalde (bis 1946 Landkreis Jüterbog-Luckenwalde)
- Landkreis Lübben
- Landkreis Niederbarnim
- Landkreis Oberbarnim
- Landkreis Osthavelland
- Landkreis Ostprignitz
- Landkreis Prenzlau
- Landkreis Ruppin
- Landkreis Seelow (bis 1950 Landkreis Lebus)
- Landkreis Senftenberg (bis 1950 Landkreis Calau)
- Landkreis Spremberg
- Landkreis Teltow
- Landkreis Templin
- Landkreis Westhavelland
- Landkreis Westprignitz
- Landkreis Zauch-Belzig
Siehe auch
Quellen
- Martin Broszat, Gerhard Braas, Hermann Weber: SBZ-Handbuch, 1993, ISBN 3486552627, Seite 85 ff.
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