Karl X. Gustav von Schweden

Karl X. Gustav von Schweden
König Karl X. Gustav von Schweden
Karl X. von Schweden, nach Ehrenstahl

Karl X. Gustav (* 8. November 1622 in Nyköping; † 13. Februar 1660 in Göteborg) war König von Schweden nach der Abdankung seiner Cousine Christina I. von 1654 bis 1660.

Im Dreißigjährigen Krieg (1618–48) errang er den Protestanten in Nordeuropa militärische Erfolge und danach im Konflikt gegen Dänemark.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Karl X. Gustav war der zweite Sohn von Johann Kasimir von Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg und dessen Gemahlin Katharina Wasa, Tochter des Königs Karl IX. von Schweden. Am 24. Oktober 1654 heiratete er Hedwig Eleonora von Schleswig-Holstein-Gottorf, die ihm den Sohn Karl XI. (* 4. Dezember 1655, † 15. April 1697) gebar.

Karl wurde an der dänischen Militärakademie Sorö ausgebildet und wurde ein herausragender Soldat, der als schwedischer General im Dreißigjährigen Krieg in Deutschland kämpfte und 1647 zum Generalissimus der schwedischen Truppen in Deutschland ernannt wurde. Als seine Cousine, Königin Christina, ihre Absicht signalisierte, ihn zu heiraten, erreichte sie 1649 seine Ernennung zum Thronfolger und Erbprinzen von Schweden durch den Reichstag. 1650 erklärte Christina kategorisch, niemals heiraten zu wollen (wohl auch weil Karl im März 1649 ein unehelicher Sohn geboren worden war), und am 6. Juni 1654 dankte sie ab. Schon am folgenden Tage wurde Karl ihr Nachfolger.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg versuchte er als erstes, die Staatsfinanzen zu sanieren. Im Zweiten Nordischen Krieg gelang es ihm, die polnischen Thronansprüche zurückzuschlagen und mit einem Bündnis zwischen Schweden und Russland das derzeit im Chaos und Kosakenaufständen versinkende Polen-Litauen sowohl militärisch als auch wirtschaftlich und territorial zu schwächen. Der polnische König Johann II. Kasimir Wasa war Sohn des schwedischen Königs Sigismund III. Und obwohl die polnische Armee um 1658 die Schweden endlich besiegen und mit großer Mühe vertreiben konnte, konnte Karl XI., da Karl X. Gustav bereits vor Vertragsunterzeichnung verstorben war, nach dem Zweiten Nordischen Krieg im Vertrag von Oliva den Besitz Livlands mit Riga endgültig für Schweden sichern. Ihm gelang es auch, den Kurfürsten von Brandenburg Karls Oberherrschaft über Preußen zu bestätigen. Im Krieg gegen Dänemark 1657 eroberte er große Teile des Nachbarstaates. Sein Angriff über das Eis des Kleinen und Großen Belt gilt als eine der wagemutigsten Taten der Militärgeschichte. Schweden erreichte unter seiner Herrschaft seine größte territoriale Ausdehnung. Bei den Friedensverhandlungen starb er plötzlich, angeblich aufgrund zu hohen Alkoholgenusses und der Nachricht über die Niederlage bei Nyborg auf der Insel Fünen im November 1659.[1]

Er war der Vater des unehelichen Sohnes Gustav (* 13. März 1649; † 11. Januar 1708), Graf von Börring.

Weblinks

Literatur

  • Marlis Zeus: Ein Pfälzer in Stockholm: Johann Casimir von Pfalz-Zweibrücken, Schwager und Vertrauter Gustavs II. Adolf im Dreißigjährigen Krieg, 2. Auflage, Helmesverlag Karlsruhe, 2004, ISBN 3-9808133-7-1
  • Michael Busch: Absolutismus und Heeresreform: Schwedens Militär am Ende des 17. Jahrhunderts; Europa in der Geschichte, Band 4; Winkler, Bochum, 2000. Ktn. ISBN 978-3-930083-58-9, Ln. ISBN 978-3-930083-62-6

Einzelnachweise

  1. Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg, 1. Die Grafschaft Ruppin, Ullstein Buchverlage GmbH, ISBN 3-548-23901-3

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