Karl Zech

Karl Zech
Karl Zech

Karl Zech (* 6. Februar 1892 in Swinemünde; † 1. April 1944 in Altenburg) war deutscher SS-Gruppenführer und Reichstagsabgeordneter der NSDAP.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Abitur am Realreformgymnasium in Swinemünde trat Zech 1910 in das 3. Oberschlesische Infanterieregiment Nr. 62 ein. 1911 zum Leutnant befördert, war er im Ersten Weltkrieg Kompanieführer im Infanterieregiment Nr. 62, im Reserve-Jägerbataillon 22 und in der 11. Reserve-Infanterie-Brigade. Nach Kriegsende war er von Dezember 1918 bis Juni 1919 Mitglied im Landesschützenkorps, einem Freikorps. Von Juni bis Oktober 1919 arbeitete er im Stab der Reichswehrbrigade 4. Am 1. Oktober 1919 als Hauptmann verabschiedet, arbeitete Zech im Zivilleben als kaufmännischer Angestellter, Bergmann und Bergbaubeamter.

Zechs SS-Ränge[1] Ernennung
SS-Sturmführer 31. Januar 1931
SS-Sturmbannführer 4. Juli 1931
SS-Standartenführer 8. August 1931
SS-Oberführer 6. Oktober 1932
SS-Brigadeführer 1. Januar 1934
SS-Gruppenführer 30. Januar 1938

Von 1921 bis 1929 war Zech Mitglied im paramilitärischen Wehrverband Stahlhelm. Am 1. Januar 1931 trat er in die NSDAP (Mitglieds-Nr. 408.563)[2] und am 19. Januar 1931 in die SS (Mitglieds-Nr. 4.555) ein. Ab 1. April 1931 führte Zech einen SS-Sturm in Essen und von 6. Oktober 1932 bis 1. Oktober 1937 den dortigen SS-Abschnitt V.

Von 1932 bis 1933 war Zech Abgeordneter der NSDAP im preußischen Landtag; am 12. November 1933 erhielt er ein Mandat im Reichstag. Vom 14. Juli 1933 bis zum 1. Oktober 1937 war er Polizeipräsident in Essen. Am 1. Oktober 1937 übernahm er für drei Jahre die Leitung des SS-Führungshauptamtes innerhalb des SS-Hauptamtes; gleichzeitig war er Führer des SD-Oberabschnitts Ost.

Nach dem deutschen Angriff auf Polen wurde Zech am 27. September 1939 zunächst Polizeipräsident, am 24. November SS- und Polizeiführer (SSPF) von Krakau. Am 1. Oktober 1940 schied Zech wegen Ertaubung als dienstunfähig aus dem hauptamtlichen Dienst der SS aus. Er übernahm die Posten des kaufmännischen Direktors und des stellvertretenden Betriebsführers im Werk Altenburg in Thüringen beim Rüstungskonzern HASAG. Am 28. Februar wurde er aus der NSDAP und am 14. März 1944 aus der SS ausgeschlossen. Hintergrund war der Vorwurf der Veruntreuung von Lebensmitteln und Lebensmittelkarten; deswegen wurde Zech am 1. April 1944 vom Sondergericht Weimar zu vier Jahren Zuchthaus und Ehrverlust verurteilt. Zech beging nach der Urteilsverkündung Suizid.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Brün Meyer (Hrsg.): Dienstaltersliste der Schutzstaffel der NSDAP (SS). Unveränderter Nachdruck der Ausgabe 1938, Biblio-Verlag, Osnabrück 1996, ISBN 3-7648-2487-5. Nach Lilla, Statisten, wurde Zech am 30. Januar 1937 zum SS-Gruppenführer befördert.
  2. Mitgliedsnummer laut Dienstaltersliste. Bei Lilla, Statisten, die Mitgliedsnummer 48.563.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Zech — bezeichnet: Zech (Adelsgeschlecht) Zech Burkersroda (Adelsgeschlecht) Zech auf Neuhofen, Adelsgeschlecht Zech (Lindau), Ortsteil der Stadt Lindau, Landkreis Lindau (Bodensee), Bayern Zech (Regnitzlosau), Ortsteil der Gemeinde Regnitzlosau,… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Mildenberger — Daten Geburtsname Karl Mildenberger Gewichtsklasse Schwergewicht Nationalität Deutsch Geburtstag …   Deutsch Wikipedia

  • Karl-Anton Klammer — (Pseudonym K.L. Ammer) (* 13. Oktober 1879 in Wien; † 8. März 1959 ebenda) war ein österreichischer k.u.k. Offizier und literarischer Übersetzer. Klammer übertrug um 1900 die französischen Lyriker Rimbaud und Villon ins Deutsche. Seine noch heute …   Deutsch Wikipedia

  • Zech — Zech, 1) Bernhard von Z., geb. 1649 in Weimar; wurde 1676 Regierungssecretär in Weimar u. 1686 Hof u. Regierungsrath, ging 1691 nach Dresden, wurde dort Hofrath, Geheimer Rath u. Staatsminister, vom Kaiser Karl VI. geadelt u. st. 1720. Er ist… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Karl IX. (Frankreich) — Karl IX. von Frankreich, Porträt nach einem Gemälde von François Clouet Karl IX. (* 27. Juni 1550 in Saint Germain en Laye; † 30. Mai 1574 in Vincennes), 1559 1560 Herzog von Orleans,[1] war König von Frankreich 1560 bis 1574 …   Deutsch Wikipedia

  • Karl-Heinz Handschuh —  Karl Heinz Handschuh Spielerinformationen Voller Name Karl Heinz Handschuh Geburtstag 30. November 1947 Geburtsort Deutschland Größe 176 cm …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Wesseler — (* 11. April 1929 in Düsseldorf; † 26. April 2010 in Köln) war ein deutscher Schauspiel , Fernseh und Opernregisseur, Komponist, Autor, Schauspieler, Kabarettist und Hochschullehrer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Heinrich Greune — (bekannt als KH Greune; * 1933 in Braunschweig) ist ein deutscher Maler und Grafiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Auszeichnungen 3 Ausstellungen …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Anton Klammer — (Pseudonym K.L. Ammer) (* 13. Oktober 1879 in Wien; † 8. März 1959 ebenda) war ein österreichischer k.u.k. Offizier und literarischer Übersetzer. Klammer übertrug um 1900 die französischen Lyriker Rimbaud und Villon ins Deutsche. Seine noch heute …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Reinmuth — Karl Wilhelm Reinmuth Karl Wilhelm Reinmuth (4 avril 1892 – 6 mai 1979) est un astronome allemand. Il a découvert de nombreux astéroïdes (presque 400), dont le premier fut (796) Sarita en 1914, en travaillant à l’observatoire du Königstuhl à… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”