Karl von Gamp-Massaunen

Karl von Gamp-Massaunen

Karl Friedrich Oskar Freiherr von Gamp-Massaunen (* 24. November 1846 in Massaunen, Kreis Friedland; † 13. November 1918 in Berlin) war ein deutscher Gutsbesitzer und Politiker (Freikonservative Partei).

Leben und Wirken

Gamp wurde 1846 als Bürgerlicher unter dem Namen Karl Gamp geboren. Er studierte in Königsberg und war seit 1865 Silber-Litthauer. Das Corps Baltia verlieh ihm wie den anderen noch lebenden Silber-Litthauern 1908 das Band.[1][2]

Als Abgeordneter für die Freikonservative Partei kam er 1884 in den Preußischen Landtag, in dem er bis zu seinem Tod 1918 saß. Im Reichstag vertrat er den Wahlkreis Deutsch Krone.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erwarb er von der Familie Gerlach das 800 Hektar große Rittergut Massaunen/Schippenbeil in Ostpreußen, das er mit solchem Geschick ausbaute, dass es schließlich 1.500 Hektar Land sowie eine Molkerei, eine Brennerei, eine Ziegelei und ein neobarockes Herrenhaus umfasste. Nachdem Gamp bereits den Titel eines Geheimrats geführt hatte, wurde Gamp 1907 als Freiherr von Gamp-Massaunen in den Adelsstand erhoben.

Im Preußischen Landtag tat Gamp-Massaunen sich vor allem durch die sogenannte Lex Gamp vom Sommer 1905 hervor, mit der die preußische Regierung die Expansion des Kalibergbaus in Preußen eindämmen wollte: Das Gesetz sah vor, dass für die Dauer von zwei Jahren keine Teufgenehmigung erteilt werden sollte (Fritz Knoblock: Deutschlands Kaliindustrie. Berlin 1912).

Gamp-Massaunens Beerdigung im November 1918, kurz nach der sogenannten Novemberrevolution, bildete den Anlass für Verhandlungen verschiedener konservativer Politiker, die in die Gründung der Deutschnationalen Volkspartei mündeten.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1910, 137, 102
  2. Siegfried Schindelmeiser: Die Albertina und ihre Studenten 1544 bis WS 1850/51 und Die Geschichte des Corps Baltia II zu Königsberg i. Pr. (1970-1985). Erstmals vollständige, bebilderte und kommentierte Neuausgabe in zwei Bänden mit einem Anhang und zwei Registern, herausgegeben von R. Döhler und G. v. Klitzing, München 2010. ISBN 978-3-00-028704-6

Weblinks


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