- Karlfranz Schmidt-Wittmack
-
Karlfranz Schmidt-Wittmack (* 27. Juli 1914 in Charlottenburg; † 23. Oktober 1987 in Ost-Berlin) war ein deutscher Politiker (CDU).
Inhaltsverzeichnis
Leben
1938 wurde Karlfranz Schmidt-Wittmack Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 7014929). Er war 1939 bis 1945 bei der Luftwaffe und erreichte den Rang eines Oberleutnants. 1945 und 1946 leistete er ein kaufmännisches Volontariat ab, wurde dann Geschäftsführer und später Inhaber einer Kohlenhandlung in Hamburg. Er war Mitbegründer und von 1946 bis 1948 Vorsitzender der Jungen Union Hamburg. 1947 bis 1949 war er stellvertretender Landesvorsitzender der CDU und Kreisvorsitzender für Hamburg-Nord. Seit 1948 war er für die „Parteiaufklärung der KPD” tätig[1] und ab 1952 als Informant des Ministeriums für Staatssicherheit, Hauptverwaltung Aufklärung (HVA). Schmidt-Wittmack war vom 6. Oktober 1953 bis zu seinem Mandatsverlust Mitglied des Deutschen Bundestages.[2] Er wurde über die Hamburger Landesliste der Christlich Demokratischen Union Deutschlands (CDU) in den Bundestag gewählt, wo er Mitglied im Sicherheitsausschuss wurde.
Schmidt-Wittmack folgte mit seiner Familie am 21. August 1954 dem Beispiel des im Juli geflüchteten Otto John und beantragte in der DDR politisches Asyl. Daraufhin wurde er am 22. August aus der CDU ausgeschlossen, wodurch er zunächst fraktionsloser Abgeordneter wurde. Die Aberkennung des Mandats durch den Wahlprüfungsausschuss des Deutschen Bundestags am 24. Februar 1955 wurde schließlich am 3. Mai 1956 durch das Bundesverfassungsgericht bestätigt.
1955 bis 1976 war Schmidt-Wittmack Vizepräsident der Kammer für Außenhandel der DDR. Er gehörte seit 1962 der CDU der DDR an, und war ab 1964 Mitglied des Hauptvorstandes.[2]
Literatur
- Rudolf Vierhaus und Ludolf Herbst (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949–2002. Band 2, N–Z. K.G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 762–763. (Rezension)
- Helmut Müller-Enbergs: Schmidt-Wittmack, Karlfranz. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 2.
Weblinks
Commons: Karlfranz Schmidt-Wittmack – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Karlfranz Schmidt-Wittmack im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Stichwort ‚Hauptverwaltung Aufklärung (HVA)‘ beim „DDR-Lexikon“
Einzelnachweise
- ↑ Markus Wolf: Spionagechef im geheimen Krieg: Erinnerungen. List Verlag GmbH, München 1997, ISBN 3-471-79158-2.
- ↑ a b M.d.B. Die Volksvertretung 1946–1972: Schmidt-Wittmack, Karlfranz. Martin Schumacher, Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, 2006, abgerufen am 25. April 2010 (PDF; 780 kB).
Kategorien:- Bundestagsabgeordneter
- NSDAP-Mitglied
- CDU-Mitglied
- IM des MfS
- CDU-Mitglied (DDR)
- Deutscher
- Geboren 1914
- Gestorben 1987
- Mann
Wikimedia Foundation.