Karlheinz Martin

Karlheinz Martin
Karlheinz Martin, 1945

Karlheinz Martin (auch: Karl Heinz Martin, oft abgekürzt K. H. Martin) (* 6. Mai 1886 in Freiburg im Breisgau; † 13. Januar 1948 in Berlin) war ein deutscher Theaterregisseur und von 1920 bis 1939 auch im deutschen Film als solcher und als Drehbuchautor tätig.

Inhaltsverzeichnis

Theater

Seine Theatertätigkeit begann als Schauspieler in Mannheim, Frankfurt am Main und Hamburg. Danach in Berlin war er 1919 Mitbegründer des avantgardistischen Theaters „Tribüne“, wo er mit großem Erfolg Ernst Tollers Stück Die Wandlung inszenierte.

Er arbeitete auch am Kleinen Schauspielhaus in Berlin, am Wiener Volkstheater und Raimundtheater, am Deutschen Künstlertheater Berlin, am Theater am Nollendorfplatz, an der Volksbühne am Bülowplatz (Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin-Mitte), wo er 1928 Direktor war, und den Kammerspielen des Deutschen Theaters, Berlin.

Nach Ende des 2. Weltkrieges machte er sich um den Wiederaufbau der Theaterarbeit verdient. Am 15. August 1945 eröffnete er das Berliner Hebbel-Theater mit Brechts Dreigroschenoper wieder, um danach einige Uraufführungen heraus zu bringen: die deutsche Erstaufführung von Friedrich WolfsProfessor Mamlock“, die Uraufführung von Günther Weisenborns „Illegalen“ und die Uraufführung von Georg Kaisers „Soldat Tanaka“, inszenierte aber auch am Renaissance-Theater.

Film

Anfang der 1920er Jahre setzte er seine Arbeit auch im Film um. Der bedeutendste Beitrag Martins wurde der expressionistische Film Von morgens bis mitternachts (1920) nach einem Theaterstück von Georg Kaiser. Anders als die meisten expressionistischen Filme ist seine Handlung in der Realwelt angesiedelt. Formal, bei den Dekorationen (mit weißen Linien bemalte, schwarze Wände) und der Schauspielinszenierung, dominieren jedoch die Charakteristika des Expressionismus. Der Film hatte seinerzeit keinen Verleih und lief wahrscheinlich nur in wenigen deutschen Kinos. Eine Kopie des Films fand sich später in Japan.

1931 schrieb Martin gemeinsam mit Alfred Döblin das Drehbuch zu Phil Jutzis Berlin – Alexanderplatz. Während ihm nach 1933 nur sporadisch Theaterarbeit ermöglicht wurde, drehte er einige anspruchslose Unterhaltungsfilme.

Karl-Heinz Martin half während der Naziherrschaft verfolgten Künstlern, so dem berühmten Tänzer und Antifaschisten Jean Weidt die Flucht aus Deutschland. Weidt wurde in Frankreich der erfolgreichste Tänzer und Choreograph des modernen französischen Tanzes. Martin bekam aufgrund seines Engagements für verfolgte Künstlerkollegen, nur noch belanglose Regiearbeiten von der UFA übertragen.

In den 1930er Jahren war Karlheinz Martin vorübergehend mit der österreichischen Schauspielerin Rose Stradner verheiratet.

Filmographie

  • 1920: Von morgens bis mitternachts (auch Drehbuch)
  • 1920: Die Verwandlung
  • 1921: Das Haus zum Mond (auch Drehbuch)
  • 1921: Die Perle des Orients (auch Drehbuch)
  • 1931: Berlin – Alexanderplatz (Dialog-Regie)
  • 1934: La Paloma
  • 1935: Punks kommt aus Amerika
  • 1935: Anschlag auf Schweda
  • 1936: Der Abenteurer von Paris
  • 1936: Du bist mein Glück
  • 1937: Die glücklichste Ehe der Welt / Die glücklichste Ehe von Wien
  • 1937: Millionäre
  • 1937: Adresse unbekannt
  • 1937: Die Stimme des Herzens
  • 1938: Konzert in Tirol
  • 1938: Der Hampelmann
  • 1939: Verdacht auf Ursula

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