Kasos

Kasos
Gemeinde Kasos
Δήμος Κάσου (Κάσος)
Kasos (Griechenland)
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Basisdaten
Staat: Griechenland
Region: Südliche Ägäis
Regionalbezirk: Karpathos
Geographische Koordinaten: 35° 23′ N, 26° 55′ O35.38777777777826.912777777778Koordinaten: 35° 23′ N, 26° 55′ O
Fläche: 69,464 km²
Einwohner: 1.013 ([1])
Bevölkerungsdichte: 14,6 Ew./km²
Sitz: Fry
LAU-1-Code-Nr.: f11
Gemeindebezirke: 1 Gemeindebezirk
Ortschaften: 1 Ortschaft
Website: www.kasos.gr
Lage in der Region Südliche Ägäis
Datei:2011 Dimos Kasou.png

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Die griechische Insel Kasos (griechisch Κάσος (f. sg)) bildet mit den unbewohnten Inseln Armathia, Makronisi und weiteren Felseninselchen die gleichnamige Gemeinde (griechisch δήμος, Dimos) in der Region Südliche Ägäis. Die 66,41 km²[2] große Dodekanes-Insel liegt etwa 7 km südwestlich von Karpathos und rund 70 km nordöstlich von Kreta und ist damit die südlichste Insel der Südlichen Sporaden. Der Prionas ist mit 601 Meter der höchste Berg der Insel.[3]

Inhaltsverzeichnis

Orte und Einwohner

Heute leben noch insgesamt etwa tausend Einwohner auf Kasos, davon ungefähr 350 im Haupt- und Hafenort Fry (Φρυ (n. sg.)). Einwohner- und flächenmäßig größtes Dorf ist Agia Marina (Αγία Μαρίνα) mit etwa 400 Bewohnern, südöstlich von Fry auf zirka 150 Meter Höhe gelegen. Die weiteren Dörfer sind Arvanitochorio (Αρβανιτοχώριο), Poli (Πόλι), Panagia (Παναγία) und Emborio (Εμποριό).

Landschaft und Vegetation

Ein landschaftsbestimmendes Merkmal von Kasos ist die überaus große Zahl an aufgegebenen terrassierten Flächen bis in abgelegenste Stellen der kargen Insel. Sie lassen einerseits auf eine früher sehr viel größere Bevölkerungsdichte, andererseits auch auf eine bessere Wasserversorgung schließen. Heute ist Kasos extrem vegetationsarm, nur niedrige Phrygana bewächst die felsigen Hänge der Berge. Es gibt keinen Brunnen, der nicht-aufbereitungsbedürftiges Süßwasser liefert.

Wirtschaft und Geschichte

Der alte Hafen von Fry

Schon die Minoer der Vorpalastzeit hatten Handelskontakte nach Kasos, auch den Phöniziern war die Insel bekannt. In der gut geschützten Bucht „Chelatro“ im Süden der Insel wurden Reste einer minoischen Siedlung gefunden. Der frühere Name der Insel „Aphros“ („Schaum“) bezieht sich vermutlich auf die meist von hohen Wellen umschäumte Nordküste der Insel. Seefahrt und Handel blieb bis ins 19. Jahrhundert die wirtschaftliche Grundlage der Insel, die damit auch einen gewissen Reichtum erlangen konnte.

Dieser ermöglichte es den Inselbewohnern zur Zeit des griechischen Befreiungskrieges 1821 ihre an die 100 Schiffe in den Dienst der griechischen Revolution zu stellen. Die Türken zogen daraufhin 1824 eine Flotte von 45 Kriegsschiffen bei der kleinen Nachbarinsel Armathia vor Kasos zusammen. Unter Leitung des Admirals Ishmael Gibraltar wurde die Insel nach ausdauerndem Artilleriebeschuss erobert und nahezu entvölkert. Die türkische Besatzung wurde 1912 durch die Italiener abgelöst. Diese verboten den „befreiten“ Bewohnern von Kasos die griechische Flagge zu hissen, welche daraufhin in einem Akt zivilen Ungehorsams zu Pinsel und Farbe griffen und jede weißgetünchte Fläche mit der griechischen Flagge bemalten. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Abzug der italienischen Besatzung wurde Kasos 1948 mit Griechenland vereint.

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts befindet sich die wirtschaftliche Grundlage der Inselbewohner im Umbruch: Mit Geldern der EU und der griechischen Regierung gefördert wird die Umstellung von Fischfang und Landwirtschaft auf Tourismus als Haupterwerbsquelle forciert.

Verkehrsverbindungen und Tourismus

Es gibt einen lokalen Flughafen mit Verbindungen nach Athen, Thessaloniki, Karpathos, Rhodos und Sitia (Kreta). Die Fährlinie Piräus–Kreta–Rhodos (LANE-Lines) läuft Kasos dreimal wöchentlich an. Nach Karpathos besteht zusätzlich eine lokale, zur Saison tägliche Verbindung mit einem kleinen Schiff ohne Autotransportmöglichkeit.

Die Wege zwischen den Orten sind allesamt asphaltiert, selbst der abgelegene Strand von Chelatro und das 400 m hoch gelegene Kloster des auf der Insel populären Agios Mamas (Άη Μάμας) lassen sich gut erreichen. Im Hafenort Fry gibt es Autoverleih, einige Hotels und Pension, Reiseagentur und Internetcafés.

Der Mangel an spektakulären Badestränden oder Sehenswürdigkeiten hat den Tourismus bis Ende des 20. Jahrhunderts von Kasos ferngehalten, zumindest als Tagesausflugsziel ab Karpathos hat er sich jedoch inzwischen in Fry etabliert. Die Beschaulichkeit und Ursprünglichkeit wurden als touristisch attraktiv erkannt, viele Häuser wurden im traditionellen Stil restauriert.

Einzelnachweise

  1. Die Einwohnerzahl stammt aus einer Broschüre des griechischen Innenministeriums vom Mai 2010 anlässlich der Verwaltungsreform nach dem ‚Kallikratis-Gesetz‘: Elliniki Dimokratia, Ypourgeio Esoterikon, Apokendrosis ke Ilektronikis Diakyvernisis: "Programma Kallikratis," Systasi, syngrotisi Dimon, Periferion ke Apokendromenon Diikiseon gia ti Nea Architektoniki tis Aftodiikisis ke tis Apokendromenis Diikisis, Athen 2010.
  2. Kasos, Ministerium für Handelsmarine, Ägäis und Inselpolitik, griechisch [1]
  3. Karte 201, Κάρπαθος-Κάσος / Karpathos-Kasos, 1:60.000. Road Editions, Athen 2006, ISBN 960-8481-02-3.

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