- Kythnos
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Gemeinde Kythnos
Δήμος Κύθνου (Κύθνος)Basisdaten Staat: Griechenland Region: Südliche Ägäis Regionalbezirk: Kea-Kythnos Geographische Koordinaten: 37° 23′ N, 24° 25′ O37.38333333333324.416666666667Koordinaten: 37° 23′ N, 24° 25′ O Fläche: 100,187 km² Einwohner: 1.538 (2009[1]) Bevölkerungsdichte: 15,4 Ew./km² Gemeindelogo: Sitz: Chora Kythnou LAU-1-Code-Nr.: 821100 Gemeindebezirke: 1 Gemeindebezirk Ortschaften: 2 Ortschaften Website: www.kythnos.gr Lage in der Region Südliche Ägäis Die griechische Insel Kythnos (griechisch Kύθvoς (f. sg)) zählt zu den westlichen Kykladen. Sie bildet zusammen mit der Felseninsel Piperi eine Gemeinde (δήμος, Dimos) in der Region Südliche Ägäis (Περιφέρεια Νότιου Αιγαίου). Auf der Insel leben 1.538 Einwohner (2009) davon 676 (2001) [2] im gleichnamigen Hauptort.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Zusammen mit Kea, Serifos und Sifnos bildet Kythnos die westliche von Norden nach Süden verlaufende Inselkette der Kykladen. Kythnos liegt etwa 11,5 km südöstlich von Kea und mehr als 13 km nördlich von Serifos. Die Insel Syros liegt 33 km und das unbewohnte Eiland Piperi 8,7 km östlich. Vom Kap Kefalos im Norden bis zum Kap Agios Dimitrios beträgt die Länge etwa 21 km. Die Breite liegt in Ost-West Richtung zwischen 8,6 km und 3,6 km. Die Fläche beträgt 99,432 km².[3]
Die Morphologie der Insel ist gekennzeichnet durch hügeliges bis bergiges Gelände, sowie eine stark gegliederte Küste mit zahllosen kleinen Buchten. Zwei von Nordnordost nach Südsüdwest verlaufende Bergzüge dominieren die Insel. Der kleinere im Nordwesten ist nahezu parallel zur Küste ausgerichtet und stellt mit dem Kakovolo (Κακόβολο 356 m) die höchste Erhebung der Insel dar. An der Nordostküste liegt das Heilbad Loutra (Λουτρά) an der gleichnamigen Bucht (Ormos Loutron Όρμος Λουτρών). Getrennt werden die Bergzüge durch die Hochfläche mit dem Hauptort Kythnos auf etwa 100 m. Der Profitis Ilias östlich von Kythnos ist mit 326 m höchste Erhebung des zweiten Bergzuges. Dieser wird nach Süden hin zunächst niedriger. Der Petrovouni (Πετροβούνι 211 m) und der Agios (΄Αγιος 263 m) bilden den Übergang zur Larni-Merovigli Bergkette (Λάρνι-Μεροβίγλι) südlich von Dryopidas, die höchste Erhebung liegt bei 318 m. Danach verjüngt sich die Insel zusehends, die Höhen erreichen um 200 m. Das Gelände ist schroff mit teilweise steil abfallender Felsenküste. Zahlreiche kleine Trockenbäche entwässern die winterlichen Niederschläge, die Einzugsgebiete liegen unter 2 km².
Geschichte
Durch Archäologische Ausgrabungen wurde bei Maroulas im Nordosten eine Siedlung des Mesolithikums mit einigen Gräbern aus dem 9. Jahrtausend v. Chr. freigelegt. Dabei handelt es sich um den ältesten bekannten Ort der Kykladen.[4] Der Abbau und die Verhüttung von Kupfer während der frühen Bronzezeit (FK II) ist von mehreren Fundstätten bekannt. Der Fundort Skouries zeigt, dass die natürlichen örtlichen Gegebenheiten zum Ausschmelzen genutzt wurden. Hinweise auf die Extraktion von Kupfer geben zahlreiche Artefakte. Zudem werden mehrere aus Schiefer angelegte Rundbauten als Schmelzöfen interpretiert. Da auch Kupfer von Sifnos verarbeitet wurde, wird Skouries als eine auf die Extraktion von Kupfer spezialisierte Stätte und zentrale Kupferhütte der Ägäis angesehen. Analysen belegen den Handel des ausgeschmolzenen Kupfers auf das Festland und nach Kreta. [5]
Heute hat Kythnos etwa 1.600 Einwohner. Diese wohnen überwiegend in den beiden größten Orten Messaria bzw. Kythnos (lokal auch Chora, 676 Einwohner) und Dryopis bzw. Dryopidas (lokal auch Horio, 517 Einwohner).
Infrastruktur
- Verkehr
Vom Hafen in Merichas bestehen regelmäßige Verbindungen mit Lavrio, Piräus und zu den Nachbarinseln.
Die beiden Busse für den öffentlichen Personennahverkehr befinden sich in Privatbesitz. Bedient werden die Strecken von Merichas über Kythnos nach Loutra sowie von Merichas über Dryopidas nach Panagia Kanala.
Für Notfälle existiert ein Hubschrauberlandeplatz.
- Energieversorgung
Bis zur Inbetriebnahme des ersten Windparks Europas erfolgte die Versorgung von Kythnos ausschließlich durch ein Ölkraftwerk. Im Jahr 1982 wurden fünf Windenergieanlagen mit einer Leistung von 100 kW ins Versorgungsnetz einbezogen. Eine 100 kW Photovoltaikanlage folgte ein Jahr darauf. Beide Anlagen wurden später in ein autonomes zentrales Hybridkraftwerk integriert. Im Rahmen mehrerer von der EU geförderten Projekte wurde die Anlage kontinuierlich weiterentwickelt und ausgebaut. Unter optimalen Bedingungen erreicht das Hybridkraftwerk eine Leistung von 765 kW. Bei geringerem Strombedarf können die Dieselaggregate komplett abgeschaltet werden. [6]
Wirtschaft
Noch heute dienen der Fischfang und die eher dürftige Landwirtschaft auf der kargen Insel als Haupteinnahmequellen. Als Ferieninsel wird Kythnos vor allem von Athenern besucht. In der Nähe von Dryopidas liegt die Schauhöhle Katafiki. In Loutra gibt es auch ein kleines Thermalbad mit heißen Quellen gegen Frauenleiden.
Einzelnachweise
- ↑ Griechische Agentur für lokale Entwicklung und Lokalverwaltung (EETAA), Griechisches Innenministerium 2009, S. 156 (PDF, 2.130 kb)
- ↑ Nationaler Statistischer Dienst Griechenlands (ΕΣΥΕ) nach Volkszählung 2001, S. 198 (PDF, 1.009 kb)
- ↑ Charles Arnold (Hrsg.): Die Inseln des Mittelmeers. Ein einzigartiger und vollständiger Überblick. 2. Auflage. marebuchverlag, Hamburg 2008, ISBN 3866480962. Seite 366
- ↑ Maroulas on Kythnos, Foundation of the Hellenic World (englisch)
- ↑ Eva Alram-Stern (Hrsg.): Die Ägäische Frühzeit. 2. Serie. Forschungsbericht 1975–2002. Die Frühbronzezeit in Griechenland mit Ausnahme von Kreta. Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 978-3-7001-3268-4, S. 856–858.
- ↑ Inselnetze mit hohem Anteil Erneuerbarer Energien auf der griechischen Insel Kythnos, Kasseler Symposium Energiesystemtechnik (PDF)
Weblinks
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