- Andreas Gruschke
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Andreas Gruschke (* 16. April 1960 in Blumenfeld, Kreis Konstanz) ist ein deutscher Autor, Fotograf und Tibetkundler, vom wissenschaftlichen Hintergrund Geograph, Sinologe und Ethnologe.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Nach Besuch des Gymnasiums in Singen und Ableistung des Zivildienstes studierte Gruschke von 1981 bis 1990 in Aachen und Freiburg. Während dieser Zeit verbrachte er auch zwei mehrmonatige Studienaufenthalte in Ostasien und Südostasien und absolvierte außerdem 1984/85 ein einjähriges Studium der chinesischen Sprache an der Universität für Sprache und Kultur Peking in der Volksrepublik China. 1990 schloss er in Freiburg sein Studium mit dem Magister Artium ab. Seine Magisterarbeit wurde unter dem Titel „Neulanderschließung in Trockengebieten der Volksrepublik China und ihre Bedeutung für die Nahrungsversorgung der chinesischen Bevölkerung“ veröffentlicht.
1985/86 unterrichtete er an der Shanxi Agricultural University in Taigu, Shanxi (Volksrepublik China), und 1992/93 als ‘visiting professor’ an der Kangweon National University, Chuncheon, Südkorea.
Seit Juli 2004 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Leipzig und arbeitet im Rahmen des Sonderforschungsbereichs "Differenz und Integration" an Forschungen über Nomaden in Osttibet. 2009 Promotion in Entwicklungsgeographie an der Universität Leipzig.[1]
Leistungen
Bereits seit 1987 arbeitet Gruschke als freier Autor und Bildjournalist mit dem Themenschwerpunkt Tibet, Himalaya-Raum, Seidenstraße und Ostasien, hält Vorträge und Seminare an der Volkshochschule Freiburg und anderen Erwachsenenbildungseinrichtungen und führte auch selbst entworfene Studienreisen nach Ostasien durch. Auch nach Abschluss seines Studiums führten ihn zahlreiche Studienreisen nach Südostasien, China, Korea, Zentralasien und insbesondere längere Forschungsaufenthalte ins Hochland von Tibet.
Gruschke hat zahlreiche Bücher und Artikel hauptsächlich über tibetische Kultur veröffentlicht, darunter Pionierarbeiten zu Klöstern in den osttibetischen Gebieten Amdo und Kham.[2] Andere Bücher und Berichte befassen sich mit der Seidenstraße, China, Korea und dem Himalaya, sowie zwei Bildbände über seine Heimatregion: den Hegau und den Hochrhein.
Filme
- Fernsehdokumentation Klosterboom in Tibets Osten, Mitarbeit am Filmbericht von Hajo Bergmann über die Wiederbelebung der tibetische Klosterkultur in Amdo.[3]
Werke
Bücher
- Als das Weltenei zerbrach: Mythen und Legenden Chinas (mit Ko-Autorin Astrid Zimmermann zusammen), München-Kreuzlingen 2008, ISBN 978-3-7205-3052-1[4]
- Tee. Süßer Tau des Himmels (zusammen mit Astrid Zimmermann und Andreas Schörner), Freiburg 2007, ISBN 3000223274 (Erstausgabe dtv, München 2001)[5]
- Tibetischer Buddhismus, München-Kreuzlingen 2003, ISBN 3720523918
- Südkorea. HB-Bildatlas Special 49, Norderstedt 1998, ISBN 3-616-06449-X
- Der Hegau. Freiburg im Breisgau 1991, ISBN 3-7930-0576-3
- Der Hochrhein. Eine alemannische Flusslandschaft. Freiburg im Breisgau 1995, ISBN 3-89155-183-5
- Neulanderschließung in Trockengebieten der VR China und ihre Bedeutung für die Nahrungsversorgung der chinesischen Bevölkerung, Mitteilungen des Instituts für Asienkunde Nr. 194, Hamburg 1991
- Transasia. Vom Bosporus zum Gelben Meer, Begleitbuch von A. Gruschke und Astrid Zimmermann zur gleichnamigen Fernsehserie des Hessischen Rundfunks (in der ARD im Juli/August 1997), Köln 1997
Artikel und Reportagen
- „Konflikte im Weideland - Konflikte um Weideland? Neuaushandlung von Ressourcenzugang in tibetischen Nomadengebieten“. In: Geographische Rundschau, 63,7/8 (2011). S.20-26.
- „Quo vadis Tibet? Die Ausschreitungen in Tibet und Chinas Suche nach der ‘harmonischen Gesellschaft’“, in: das neue China, 35. Jg. Nr. 2 (Juni 2008), S. 23-30.
- „Nomads Without Pastures? Globalization, Regionalization, and Livelihood Security of Nomads and Former Nomads in Northern Khams“. In: Ken Bauer, Geoff Childs, Andrew Fischer, and Daniel Winkler (eds.), In the Shadow of the Leaping Dragon: Demography, Development, and the Environment in Tibetan Areas, in: JIATS, 4 (December 2008).
- „A Vital Monastic Centre of the Jonang Tradition: The Grand Lamasery of Dzamthang", in: China Tibetology, 2008 No. 1
- „Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung in Tibet. Politische Druckmittel oder Folgen sozialen Wandels?“, in: Internationales Asienforum, 34. Jg., Nr. 3-4 (2003), S. 303-330.
- „Tibetica-Ausverkauf und die Kommerzialisierung des Tibetbildes“ von Andreas Gruschke und Astrid Zimmermann, in: das neue China, 28. Jg. Nr. 3 (Sept. 2001), S. 14-17
- „Besprechungsaufsatz. Tibet und das Selbstbestimmungsrecht der Völker“, in: Internationales Asienforum, 31.Jg., Nr. 3-4 (2000), S. 356-369
- „Das weiße Gold der Steppe. Die Salzkarawanen im nordtibetischen Changthang“, von A. Gruschke & Loten Dahortsang, in: ärztliches Reise & Medizin journal, 22.Jg., Nr. 11, Nov. 1998, S.4-16
Online-Artikel
- Tibet, China und der Westen - wohin geht die Reise? (Tibet-Dossier der Heinrich-Böll-Stiftung)
- Tibet: Nomaden ohne Weide?, in: Eurasisches Magazin 05-06
- Tibet. Die Lobby des Dalai Lama, in: Eurasisches Magazin 05-08
- „Abenteuer auf Schienen. Mit Nomaden und Mönchen in der Tibet-Bahn auf der neuen Strecke von Lhasa nach Golmud“, in: Neue Zürcher Zeitung, 6. März 2008
- Bei einer Abtrennung Tibets von China würden neue Minderheiten entstehen, Interview in: Eurasisches Magazin 05-08
- Changtang Nationalpark, in: Tibet aktuell, Zeitschrift der Gesellschaft Schweizerisch-Tibetische Freundschaft (GSTF)
- „Liebliche Weide“ - Die Großstadt Urumqi im Nordwesten Chinas, in: Eurasisches Magazin 02-04
Weblinks
- Homepage von Andreas Gruschke
- Curriculum vitae
- A.Gruschke at the THDL/ Tibetan & Himalayan Digital Library
- Forschungen zu Nomaden in Osttibet
- Fotoausstellung Islamische Welten
Einzelnachweise
- ↑ SFB-Mitarbeiter Dr. Andreas Gruschke
- ↑ Archiv: Himalaya/Tibet und weitere Besprechungen in Aktuelle Buchbesprechungen: Himalaya/Tibet
- ↑ Info Uni-Bibliothek Heidelberg
- ↑ Buchbesprechung der Interreligiösen Arbeitsstelle rpi-virtuell
- ↑ Rezension in Kantowsky, Cha Do. Tee Weg, S.121
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