Kessler Sekt GmbH & Co. KG

Kessler Sekt GmbH & Co. KG
Kessler Sekt
Unternehmensform GmbH & Co. KG
Gründung 1. Juli 1826
Unternehmenssitz Esslingen
Unternehmensleitung

Christopher Baur

Mitarbeiter ca. 30
Branche Sektherstellung
Produkte

Sekt

Website

www.kessler-sekt.de

Der Speyrer Pfleghof

Die Kessler Sekt GmbH & Co. KG ist der älteste Sekthersteller in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Profil

Das am 1. Juli 1826 von Georg Christian von Kessler gegründete Unternehmen mit 28 Mitarbeitern (Stand: 2006) hat seinen Sitz im historischen Speyrer Pfleghof in Esslingen am Neckar. Produziert wird der Sekt ausschließlich in Flaschengärung, ein Teil wird nach wie vor von Hand gerüttelt, dem in der Champagne entwickelten klassischen Herstellungsverfahren (méthode traditionelle). Die Weine aus besten Lagen reifen in den mittelalterlichen Gewölbekellern unter dem Kessler-Haus am Esslinger Marktplatz.

Nach der Insolvenz 2004/2005 wird das Unternehmen vom Esslinger Betriebswirt Christopher Baur geführt. Ziel ist, die über 180-jährige Tradition des Hauses mit modernen Unternehmensprinzipien zu verbinden. Kunden des Unternehmens sind neben dem Lebensmitteleinzelhandel der Getränkefachhandel, die gehobene Gastronomie und Unternehmen.

Unternehmensgeschichte

1807 Georg Christian Kessler wird beim Champagnerhaus Veuve Clicquot Ponsardin (damals noch Veuve Clicquot-Fourneaux & Cie.) als Buchhalter eingestellt.

1810 Kessler erhält im Alter von 23 Jahren von Barbe-Nicole Clicquot (1777-1866) Prokura und wird Mitglied der Geschäftsführung.

1814/15 Nach dem Wiener Kongress baut Kessler das Auslandsgeschäft für Veuve Clicquot auf. Große Erfolge erzielt er dabei vor allem in Russland.

1821 Kessler wird Teilhaber von Madame Clicquot mit der Option, das Unternehmen 1824 vollständig zu übernehmen.

1826 Gründung der G.C. Kessler & Compagnie in der ehemaligen Kelter des Kaisheimer Pfleghofes. Hier werden aus Esslinger Frühburgunderwein die ersten 4.000 Flaschen deutscher Schaumwein erzeugt, die, so berichten die „Rheinischen Provinzialblätter“, „sofort in den Handel kamen“.

1827 Die „Oeconomischen Neuigkeiten und Verhandlungen“, die älteste gedruckte Nachricht über das Unternehmen, berichten: „Herr Keßler in Esslingen hat im letzten Herbste Versuche gemacht, Most von Clevner und Elbling auf Champagner Art zu bereiten und beiderlei Weine, besonders der Clevner, haben, so weit sie sich im ersten halben Jahre beurtheilen lassen, in Beziehung auf Geschmack, Farbe und Moussiren ein sehr günstiges Resultat geliefert.“

Im selben Jahr erhält Kessler von König Wilhelm I. von Württemberg die „Große württembergische landwirtschaftliche Verdienstmedaille“

1831 Beginn des Exports nach Russland, Großbritannien und die Vereinigten Staaten.

1832 Kauf der ersten Gewölbekeller im Speyrer Pfleghof – bis heute Firmensitz und Produktionsstandort der Sektmanufaktur Kessler.

1835 Carl Weiss-Chenaux wird Teilhaber der Firma G.C. Kessler & Co. Nach Kesslers Tod 1842 leiten Mitglieder der Familie Weiß das Unternehmen über 170 Jahre.

1841 König Wilhelm I. von Württemberg (1771-1864) verleiht Kessler den persönlichen Adelstitel.

16. Dezember 1842 Georg Christian von Kessler stirbt in Stuttgart.

1850 Auf der Messe in Leipzig sowie auf Wein- und Speisekarten guter Restaurants erscheint zum ersten Mal die Marke „Kessler Cabinet“. Sie ist damit die älteste bekannte Sektmarke Deutschlands.

1867 Auf der Weltausstellung in Paris erhält Kessler in der Kategorie „Vins mousseux“ eine Silbermedaille.

1881 Kessler wird königlich württembergischer Hoflieferant in Stuttgart.

1892 Kessler gehört zu den Gründungsmitgliedern des Verbands Deutscher Sektkellereien.

1893 König Wilhelm II. von Württemberg und Königin Charlotte von Württemberg besuchen die Gewölbekeller.

1904 Kessler übernimmt die Sektkellerei Rottweil von den Erben des Rottweiler Maschinenbau- und Pulverfabrikanten Max von Duttenhofer [1](1843-1903).

Das Unternehmen erhält als eines der ersten Unternehmen in Esslingen elektrisches Licht und einen Telefonanschluss mit der Rufnummer 13.

Der Münchener Karikaturist Josef Benedict Engl entwirft die Urform der Kessler-Piccolos.

1929 Kessler Hochgewächs wird während der Weltfahrt des Luftschiffes „LZ 127 Graf Zeppelin“ kredenzt. Auch auf dem legendären Passagierflugzeug „Do X“ gibt es Kessler-Sekt.

1956 Bundeskanzler Konrad Adenauer entscheidet sich nach einem Besuch für „Kessler Hochgewächs“ als offiziellen Sekt der Bundesregierung für Staatsempfänge.

2005 Neustart des Unternehmens mit einem neuen Gesellschafterkreis als unabhängige Sektmanufaktur unter der Firmierung Kessler Sekt GmbH & Co. KG.

2007 Im neuen „Kessler Karree 18“ am Esslinger Rathausplatz präsentiert sich Kessler als modernes, zeitgemäßes Unternehmen.

Portfolio

  • Kessler Kreation. Die im Oktober 2007 eingeführte Prestige-Linie umfasst besondere Lagen- und Jahrgangssekte, die in limitierter Stückzahl ausschließlich über den Getränkefachhandel und die Gastronomie vertrieben werden.
  • Kessler Klassik. Die Kernmarken von Kessler sind seit über 150 Jahren im Markt. Kessler Cabinet ist die älteste Sektmarke Deutschlands, sie erscheint bereits um 1850 auf Speisekarten. Kessler „Hochgewächs“, ein Blanc de Blancs aus reinen Chardonnay-Weinen, wurde in den Zwanzigerjahren auf den Luftschiffen der Zeppelin-Reederei serviert und avancierte nach einem Kellereibesuch des damaligen Bundeskanzlers Konrad Adenauer am 3. Februar 1956 zum „Kanzler-Sekt“ für offizielle Empfänge der Bundesregierung.
  • Kessler Kollektion. Sekt-Accessoires und Einzelprojekte in kleinen Auflagen für Liebhaber und Sammler. In Anlehnung an die historische Verbundenheit des Hauses mit der regionalen Kunst-Szene, besondere Ereignisse und Partnerschaften. Die Auflagen sind mengenmäßig und zeitlich limitiert.

Markenzeichen

Kessler-Piccolos in der ursprünglichen Version von 1904

Das Markenzeichen von Kessler sind zwei kleine Kellner („Piccolos“, gleichzeitig die Bezeichnung für 0,2 Liter Sektflaschen), die mit einem Sektkühler herbeieilen. 1904 wurden sie von dem bekannten Simplicissimus-Künstler Josef Benedict Engl (1867–1907) gezeichnet.

In den Zwanziger- und Dreißigerjahren des zwanzigsten Jahrhunderts etikettierte Kessler mit dem Piccolo-Motiv Viertelflaschen (0,2-Liter) der Marke „Cabinet“ – von da aus ging die Bezeichnung „Piccolo“ für die kleinste Sektflasche in den allgemeinen Sprachgebrauch ein.


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