Kiaulehn

Kiaulehn

Walther Kiaulehn (* 4. Juli 1900 in Berlin; † 7. Dezember 1968 in München) war ein deutscher Journalist und Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach einer Lehre als Elektromonteur wurde Kiaulehn Journalist. 1924 arbeitete er zunächst beim Berliner Abendblatt, von 1930 bis 1933 dann bei der B.Z. am Mittag. Sein journalistisches Kürzel damals war Lehnau.

Kiaulehn war Mitglied der Reichskulturkammer (RKK). Ende der 1930er-Jahre arbeitete er gelegentlich als Sprecher der Ufa-Wochenschau sowie diverser NS-Kulturfilme.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zog Kiaulehn nach München um. Dort arbeitete er zuerst als Schauspieler und als Kabarettist. Er spielte u. a. an der „Kleinen Komödie“ und im Volkstheater. 1946 spielte er in einem Programm des Kabaretts „Die Schaubude“, das er auch gleichzeitig conferierte. Er bestritt gemeinsam mit Werner Finck und Hellmuth Krüger Das Schmunzelcolleg. Nebenbei spielte er auch in verschiedenen Nachkriegsfilmen. Seine anfänglichen Versuche, bei der "Neuen Zeitung" journalistisch wieder Fuß zu fassen, scheiterten - obwohl er von Erich Kästner protegiert wurde - zunächst am Widerstand von Hans Habe und ließen sich erst nach Habes Ablösung realisieren. Anfang der 1950er Jahre wurde er Feuilletonchef beim Münchner Merkur, wo er bis zu seinem Tod 1968 als leitender Redakteur und Theaterkritiker arbeitete.

Werke

  • Lehnaus Trostfibel und Gelächterbuch (Feuilletons). Berlin: Ernst Rowohlt, 1932. (Das Buch wurde 1933 von den Nationalsozialisten verboten und beschlagnahmt.)
  • Die eisernen Engel. Geburt, Geschichte und Macht der Maschinen von der Antike bis zur Goethezeit. Deutscher Verlag 1935.
  • "Die eisernen Engel. Eine Geschichte der Maschinen von der Antike bis zur Goethezeit". Berlin, Deutscher Verlag, 1935
  • Lesebuch für Lächler. Berlin: Ernst Rowohlt Verlag, 1938.
  • Berlin - Geschichte einer Weltstadt. 1958.
  • Rüdesheimer Fragmente (mit Zeichnungen von Heinrich Graf Luckner). Berlin: Ernst Staneck Verlag, 1961.
  • Mein Freund der Verleger. Ernst Rowohlt und seine Zeit. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Verlag, 1967.
  • Lob der stillen Stadt (Feuilletons aus den Veröffentlichungen von 1932 bis 1938, hrsg. von Detlef Bluhm). Berlin: Fannei & Walz, 1989, ISBN 3-927574-00-7.
  • Berlin - Lob der stillen Stadt (folgt der Ausgabe von Fannei & Walz von 1989; ebenfalls hrsg. von Detlef Bluhm). Frankfurt am Main: Schöffling & Co., 1998.

Filme (Auswahl)

Als Schauspieler:

  • Zwischen Gestern und Morgen(1947)
  • Das verlorene Gesicht (1948)
  • Heimliches Rendezvous (1949)
  • Du bist nicht allein (1949)
  • Land der Sehnsucht (1950)
  • Der fahrende Stern (1950)
  • Fanfaren der Liebe (!951)
  • Lola Montez (1955)
  • Ein Weihnachtslied in Prosa (1955)

Als Drehbuchautor

  • Weltstadt am Wasser (1937)
  • Großstadt-Typen (1938)
  • Aus der Heimat des Freischütz (1938)
  • Mein Freund wird Bergmann (1951)

Literatur

  • Gwendolyn von Ambesser: Schaubudenzauber - Geschichte und Geschichten eines legendären Kabaretts. Lich/Hessen: Verlag Edition AV, 2006, ISBN 978-3-936049-68-8.
  • Rainer Rutz: Signal. Eine deutsche Auslandsillustrierte als Propagandainstrument im Zweiten Weltkrieg. Essen: Klartext, 2007, ISBN 978-3-89861-720-8

Weblinks


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