- Kilmartin
-
Kilmartin Koordinaten 56° 8′ N, 5° 29′ W56.134444444444-5.4855555555555Koordinaten: 56° 8′ N, 5° 29′ W Verwaltung Post town LOCHGILPHEAD Postleitzahlenabschnitt PA31 Vorwahl 01546 Landesteil Scotland Unitary authority Argyll and Bute Britisches Parlament Argyll and Bute Schottisches Parlament Argyll and Bute Das Dorf Kilmartin liegt nahe der Westküste Schottlands im Verwaltungsbezirk Argyll and Bute, der ehemaligen Grafschaft Argyll. Es erstreckt sich zwischen Lochgilphead im Süden und Ardfern sowie Kintraw im Norden. Die Ortschaft ist der Mittelpunkt von Kilmartin Glen, dem Tal, das das Dorf weiträumig umgibt.
Geologie
Das Kilmartin-Tal umfasst ein im Pleistozän von Gletschern geschaffenes Gebiet mit flachen Hügeln, die meist nur etwa vier Meter über die Flusslandschaft ansteigen. Viele der von den Gletschern ausgeschürften Vertiefungen sind durch Seen aufgefüllt, wie dem Loch Awe im Nordosten. Die bedeutenden Einschnitte im Tal folgen den eiszeitlichen Strukturen. Die Gesteine selbst stammen fast ausschließlich aus dem Kambrium. Die dominierenden Mineralien sind Quarz und Schiefer, an der nördlichen Küste und im Osten auch Epidiorite und Hornblende. Das Gebiet ist zu niedrig, um die Abfolge von Vergletscherungen und Interglazialen abzubilden, die 2,3 Millionen Jahre andauerte; die Spuren der einzelnen Kalt- und Warmzeitperioden wurden immer wieder von den folgenden überprägt. Die Quellregion des Eises war die große Schüssel von Rannoch Moor im Nordosten. Die letzte bedeutende Vereisung (Devensian, sie entspricht der Weichsel-Eiszeit auf dem europäischen Kontinent), fand vor 23.000–20.000 Jahren statt. Früher erfolgte Vergletscherungen des Gebietes sind wahrscheinlich, wenn auch schwer zuzuordnen. Einige Veränderungen in der Landschaft sind dem Holozän (Beginn vor 11.000 Jahren) zuzuordnen, wie der Moorkomplex Moine Mhór. Anthropogene Faktoren haben die Landschaft am deutlichsten durch Entwaldung verändert, aber diese ist schlecht zu datieren.
Archäologische Fundstätten
Das Gebiet ist als ein Zentrum eines historischen und archäologischen Erbes bekannt. Mehr als 350 Monumente liegen im oder um das Dorf. 150 von ihnen sind prähistorisch. Darunter befinden sich:
- Megalithanlagen, Langbetten und Cairns, darunter die Cairns von Auchoish, Baroile, Glebe und Kilchoan
- Grabhügel
- häufig meernahe Steinkisten: Kilbride, Nether Largie Mid, Steinkisten von Poltalloch und die Steinkistenplatte von Badden
- Menhire und Steinreihen wie in Ballymeanoch
- Steinkreise, beispielsweise die Steinkreise von Temple Wood
- Henges
- Duns und Forts, wie Dun Ardifuir I und Dun Castle Dounie
- Felsritzungen, besonders Cup-and-Ring-Markierungen
- Crannógs im Tal von Kilmartin
- die Höhle von Duntroon
- der Abri von Crinan Ferry
- der multiple Kultplatz Kintraw
Herausragend sind:
- Nether Largie South, Nether Largie North
- Duncharagaig und Ri Cruin
- Achnabreck und Cairnbaan
- Temple Wood
- Ballymeanoch
Nicht weniger interessant sind die Burnt Mounds sowie die Überreste der Festung Dunadd, dem Hauptort des Königreichs Dalriada mit der Felsritzung eines Ebers.
Literatur
- The Royal Commission on the Ancient and historical Monuments of Scotland (RCAHMS): ARGYLL, Volume 6 Kilmartin 1999. ISBN 1-902419-03-0
Wikimedia Foundation.