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Kleingartach Stadt EppingenKoordinaten: 49° 6′ N, 8° 58′ O49.1002777777788.9727777777778220Koordinaten: 49° 6′ 1″ N, 8° 58′ 22″ O Höhe: 220 m Fläche: 11,23 km² Einwohner: 1.786 (2009) Eingemeindung: 1. Dez. 1971 Kleingartach ist eine ehemalige Stadt im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg, die seit 1. Dezember 1971 nach Eppingen eingemeindet ist. Kleingartach ist bekannt als Weinbauort im Weinbaugebiet Württemberg, dessen Lagen zur Großlage Heuchelberg im Bereich Württembergisch Unterland gehören.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gartach wurde erstmals 788 in einer Schenkung an das Kloster Lorsch erwähnt. In der Nähe des Ortes entspringt die Lein, die einst Gartach hieß und dem Ort wie auch dem Gartachgau den Namen gab. Den Namenszusatz Klein- erhielt Gartach erst im 17. Jahrhundert zur Unterscheidung von Großgartach. Güter im Ort hatten das Kloster Hirsau, das Stift Wimpfen und auch der Deutsche Orden. Nördlich oberhalb des Ortes befand sich einst die 1442 zerstörte Leinburg, wo auch örtlicher Adel ansässig war. 1209 wurde das Marktrecht für einen Jahrmarkt verliehen, 1332 das Stadtrecht. Der Ort war einst von Mauern umgeben und von mehreren Türmen bewehrt.
Im 14. Jahrhundert gehörte Gartach zunächst zu Baden, wurde jedoch 1380 an Württemberg verpfändet, von wo aus es als Pfandschaft an die Herren von Gemmingen kam. In Württemberg gehörte der Ort zum Oberamt Brackenheim und ab 1938 zum Landkreis Heilbronn. 1939 wurden 808 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 869.[1]
1960 wurde die Kinderheimat Kleingartach gegründet, die heute als Diakonische Jugendhilfe Region Heilbronn e. V. (DJHN e. V.) die größte Jugendhilfeeinrichtung im Landkreis Heilbronn ist.
1971 wurde die Stadt nach Eppingen eingemeindet. Heute leben etwa 1850 Einwohner in Kleingartach. Der Ort ist bis in die Gegenwart stark vom Weinbau geprägt und von rund 90 Hektar Rebfläche umgeben.
Wappen
Das Wappen von Kleingartach zeigt auf rotem Schild einen silbernen Turm auf grünem Hügel, flankiert von zwei grünen Bäumen, der von einem kleinen württembergischen Wappen (drei Hirschstangen) bekrönt wird. Das älteste bekannte Siegel des Ortes von 1514 zeigt bereits den Turm, der vermutlich den Turm der früheren Leinburg darstellt. In seiner heutigen Form wird das Wappen seit 1626 verwendet.
Sehenswürdigkeiten
- Evangelische Pfarrkirche St. Martin, Kirchenschiff von 1468 mit Malereien von 1470. Der Kirchturm wurde 1929 erneuert.
- Die Alte Kelter des Ortes stammt vermutlich aus dem späten 15. Jahrhundert. An den kürzlich renovierten Kelterplatz grenzen außerdem ein Backhaus aus dem 19. Jahrhundert sowie eine historische Fachwerkscheune an.
- In der Ortsmitte befinden sich zahlreiche historische Fachwerkbauten, darunter ein Haus von 1402 in der Zabergäustraße und das Neippergsche Herrenhaus von 1601 am Kirchplatz, bei dessen Renovierung im Jahr 1992 Reste der renaissancezeitlichen Fassadenbemalung freigelegt wurden.
Einzelnachweise
- ↑ Mitteilungen des württembergischen und badischen Statistischen Landesamtes Nr. 1: Ergebnisse der Einwohnerzählung am 31. Dezember 1945 in Nordwürttemberg
Weblinks
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