- Klemmknoten
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Klemmknoten sind selbstblockierende Knoten, die das Aufsteigen und Abseilen am Seil ermöglichen. Die Zugkraft wird durch ein zweites anzubringendes Seil hauptsächlich in axialer Richtung auf das unter Zug bzw. Last stehende Seil oder Tau gebracht. Die Ausführungen können mit verschiedenen Seildurchmessern (Reepschnüre), Karabinern, Ringen oder Bandschlingen kombiniert sein.
Inhaltsverzeichnis
Wirkungsweise und Verwendung
Die Wirkungsweise beruht auf einem Klemm-Effekt. Je stärker der Knoten belastet wird, umso stärker bekneift er das dazwischen liegende, eingeklemmte Seil/Tau. Auffällig sind die vielen Törns (Wicklungen) die den meisten Klemmknoten zu grunde liegen. Durch eine größere Anzahl der Törns kann bei vielen Klemmknoten eine stärkere Haltekraft erreicht werden. Besonderheit der Klemmknoten ist, dass sie nach Belastung verlässlich wieder öffnen: Auch das ist mit steigender Zahl der Törns zunehmend gewährleistet. Zu viele Windungen machen die meisten Klemmknoten aber instabil, die optimale Anzahl der Windungen hängt von der Dicke des Knotenseils zum Umknoteten ab, wofür es je nach Verwendungen genaue Erfahrungsgrößen gibt.
Der Anwendungsbereich ist vielseitig und bezieht sich auf all diejenigen, welche mit Seilen in Verbindung gebracht werden, beispielsweise:
- Segelschiffe
- Verlässlich nachführbare Trittschlaufen: Bergsteigen (Selbstrettung aus der Gletscherspalte, Aufsteigen am Freiseil und ähnliches)
- Technisches Klettern/Baumklettern (SKT)
- Höhlenklettern mit Einseiltechnik (SRT) und andere Spezialklettertechniken
Einsträngig belastete Klemmknoten
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Topsegelschotstek mit Schlaufe
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Hitch-1740
mit Reepschnur -
Blake-Knoten bzw. Prohaska mit Schlaufe
Zweisträngig belastete Klemmknoten
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Prusikknoten (ein- und zweisträngig belastbar)[1]
- Distelknoten, Howard-Hitch[2]
Daneben gibt das Ashleybuch der Knoten unter Chapter 22 viele zum Teil noch unbekannte Hitches, welche die gleiche Aufgabe unterschiedlich erledigen können.[3]
Literatur
- Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. Sonderausgabe. Edition Maritim, Hamburg 2005, ISBN 3-89225-527-X, (Englische Originalausgabe: The Ashley Book of Knots. Doubleday, New York 1944, ISBN 0-385-04025-3).
- Dirk Lingens: Baumknoten für Kletterer und Bodenleute. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Schlauverlag, Stockelsdorf 2006, ISBN 3-9810417-0-4, (Speziell zur Baumklettertechnik).
Weblinks
- Heinz Prohaska Knotentests – Das Verhalten von Seilknoten, im speziellen Klemmknoten. (PDF-Datei; 1868 kB)
- Sind Klemmknoten noch Stand der Technik (PDF-Datei; 25 kB)
- Sicherheitsstandards beim Einsatz in der Seilklettertechnik; Fisat-Regelwerk (PDF-Datei; 545 kB)
Einzelnachweise
- ↑ a b (engl.) Weitere Klemmknoten auf Prusikbasis: Autoblock, Bellunese, Blake's Hitch (Prohaska), Buttonhole (Asola), Distel, Icicle, Israeli French Prusik, Hedden (Kreutzklem), Helical, Hitch Series, Klemheist, Knut, Martin, OPC (Olivier Peron Caillet), Penberthy & Penberthy-Pierson (Valdôtain), Prohaska Knots, Schwab, Schwabich, Simple Buttonhole, Spong, Taut-line Hitch, TK (Todd Kramer), VT (Valdôtain Tress)
- ↑ Howard Hitch ein neuer Klemmknoten im Prüflabor (PDF-Datei; 151 kB)
- ↑ vergl. Hitches, engl. Wikipedia“
Kategorien:- Knotenkunde
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