- Klinikum Kemperhof Koblenz
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Klinikum Kemperhof Koblenz Krankenhaus-Information Name Klinikum Kemperhof Koblenz Gründungsdatum 13. November 1805 Träger Gemeinschaftsklinikum Kemperhof Koblenz -
St. Elisabeth Mayen gGmbHMitarbeiter 1.300 (2005) Umsatz 68 Mio. € (2005) Geschäftsführer Dipl.-Betriebswirt Markus Heming Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Klaus Schunk Pflegedirektor Jörg Mogendorf Adresse Kontaktadresse Klinikum Kemperhof Koblenz
Koblenzer Str. 115 - 155
56073 KoblenzWebseite Klinikum Kemperhof Koblenz Das Klinikum Kemperhof Koblenz ist ein Krankenhaus in Koblenz. Es befindet sich im Koblenzer Stadtteil Moselweiß. Das Gemeinschaftsklinikum Koblenz-Mayen, zu dem auch das Klinikum Kemperhof gehört, ist akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Das Krankenhaus der Schwerpunkt-/Maximalversorgung[1] verfügt über elf Fachabteilungen, 579 Betten und beschäftigt etwa 1300 Mitarbeiter, darunter ca. 150 Ärzte und 600 Pflegefachkräfte. Im Jahr werden mehr als 20.000 Patienten stationär und 60.000 ambulant behandelt. Vor dem Krankenhaus befindet sich ein Hubschrauberlandeplatz, über den Notfall-Patienten mithilfe eines Rettungshubschraubers schnell eingeliefert werden können.
Inhaltsverzeichnis
Träger
Träger des Klinikums Kemperhof Koblenz ist seit dem 19. Juli 2005 die „Gemeinschaftsklinikum Kemperhof Koblenz - St. Elisabeth Mayen gGmbH“. Gesellschafter sind zu gleichen Teilen die Stadt Koblenz und der Landkreis Mayen-Koblenz.
Geschichte
Die Anfänge eines größeren Krankenhauses in Koblenz gehen zurück auf ein Dekret Kaiser Napoleon I. vom 1. Oktober 1804. Zuvor gab es in der Stadt nur eine Vielzahl von kleineren Hospitälern und Wohltätigkeitsanstalten. Die älteste Krankenpflegeeinrichtung war das Nikolaus-Hospital des Stifts St. Florin von 1110. Danach folgte die Gründung eines Hospitals des Deutschen Ritterordens neben der Kastorkirche. Spätere Trierer Kurfürsten, zuletzt Clemens Wenzeslaus, versuchten die einzelnen Hospitäler zu einem großen Krankenhaus zusammenzuführen, dies scheiterte aber immer wieder.
Der Präfekt des Département de Rhin-et-Moselle Adrien de Lezay-Marnésia war es schließlich, der das Dekret Napoleons zum Bau eines größeren Krankenhauses ausführte. Am 13. November 1805 erfolgte ein Ausführungs-Dekret des Kaisers. Das neue Hospital mit dem Namen „Hospice spécialement destiné au traitement des blesses et des maladies curables“ entstand im Gebäude des Franziskaner-Klosters in der Castorstraße mit zunächst 20 Betten. In der ersten Zeit war es jedoch eher ein Militärlazarett. Es wurde schrittweise immer weiter vergrößert und umgebaut, vor allem nach Räumung des Lazaretts 1825 und Übergabe an die Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern des hl. Borromäus.
Am 1. Juli 1871 ging die Verwaltung aufgrund eines Bundesgesetzes auf die Stadtverwaltung über. Dieses ging einher mit erneuten Umbauten und Erweiterungen des nun „Bürgerhospital Koblenz“ heißenden Krankenhauses. Als 1882 in Koblenz die Pocken ausgebrochen waren, gab es in dem Hospital keine Möglichkeit mehr, die Pocken-Kranken abzusondern. Man baute deswegen auf dem Moselweißer Feld Holzbaracken auf. Die neue äußere Station wurde im Juli 1883 ausgebaut und es entstanden 70 normale Betten, 40 Betten für Epidemiepatienten und 6 Kinderbetten.
Nach dem Ersten Weltkrieg genügte das alte Hospital in der Castorstraße nicht mehr den Anforderungen. Der Stadtrat beschloss deswegen am 28. Februar 1921 auf Betreiben von Oberbürgermeister Karl Russell den Ankauf des „Kemperhofs“, eines Zisterzienser-Hauses in Moselweiß. Das zuvor „Camperhof“ genannte Hofgut gehörte seit 1200 zur Abtei Altencamp und wurde nach der Säkularisation von dem Männerorden der Zisterzienser als Waisenhaus und Schule genutzt. In dem neuen Gebäude entstand nun ab 1923 ein großes Krankenhaus.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Kemperhof bei Luftangriffen mehrmals getroffen. Es blieb aber bis zum Schluss das einzig funktionierende Krankenhaus der Stadt. Der erste Nachkriegs-Oberbürgermeister Franz Lanters hielt sich gegen Ende des Krieges im Ostbunker des Kemperhofs auf, wo er sich zuvor einer Augenoperation unterzogen hatte. In fließendem Englisch trat er im März 1945 amerikanischen Soldaten gegenüber und bat sie, die vier Koblenzer Krankenhäuser zu schützen sowie den Rest der Stadt zu schonen. Zusammen mit anderen Personen rief er von hier die in Koblenz verbliebenen deutschen Soldaten zur Aufgabe der Kampfhandlungen auf.[2]
Das heutige moderne Klinikum-Gebäude entstand 1973 auf dem Vorgelände des alten Kemperhofs.
Medizinische Abteilungen
Das Krankenhaus verfügt über die folgenden elf Kliniken sowie über eine Tagesklinik für Schmerztherapie und für Onkologie, außerdem über eine zentrale OP-Abteilung:
- Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie
- Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
- Klinik für Gefäßchirurgie (Phlebologie)
- Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
- Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
- Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
- Klinik für Innere Medizin (Behandlungsarten: Gastroenterologie, Diabetologie, Infektiologie, Nephrologie, Hypertonie, Hämato-Onkologie, Atemwegserkrankungen, HIV / AIDS, internistische Intensivmedizin)
- Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie
- Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie
- Klinik für Urologie und Kinderurologie
- Klinik für Nuklearmedizin, Abteilung des Bundeswehrzentralkrankenhauses im Klinikum Kemperhof Koblenz
Literatur
- 200 Jahre Dienst am Menschen. Gemeinschaftsklinikum Koblenz-Mayen. Standort Kemperhof. 2 Bde., Garwain-Verlag Koblenz 2005/2007
- Energieversorgung Mittelrhein GmbH (Hrsg.): Geschichte der Stadt Koblenz. Gesamtredaktion: Ingrid Bátori in Verbindung mit Dieter Kerber und Hans Josef Schmidt
- Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Ende der kurfürstlichen Zeit. Theiss, Stuttgart 1992, ISBN 3-8062-0876-X
- Bd. 2: Von der französischen Stadt bis zur Gegenwart. Theiss, Stuttgart 1993, ISBN 3-8062-1036-5
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz 2010
- ↑ Rede des Koblenzer Oberbürgermeisters zur 200-Jahr-Feier des Kemperhofs, 18. November 2005
Krankenhäuser in KoblenzBundeswehrzentralkrankenhaus | Evangelisches Stift St. Martin | Katholisches Klinikum (Häuser Marienhof und Brüderhaus St. Josef) | Klinikum Kemperhof
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