Kloster Steingaden

Kloster Steingaden
Kupferstich in der „Topographia Germaniae des Matthaeus Merian“ um 1644
Die Klosterkirche in Steingaden

Das Kloster Steingaden ist ein ehemaliges Kloster der Prämonstratenser in Steingaden in Bayern in der Diözese Augsburg.

Geschichte

Das St. Johannes Baptist geweihte Kloster wurde 1147 von Markgraf Welf VI., Sohn von Herzog Heinrich IX. von Bayern, als Prämonstratenserkloster gegründet. Die ersten Chorherren und der erste Abt stammten aus der Prämonstratenserabtei Rot an der Rot. 1176 erfolgte die Weihe der romanischen Klosterkirche. 1470 bis 1491 wurde das Kloster unter Abt Caspar Suiter im Stil der Spätgotik umgestaltet. 1525 erfolgte Brandschatzung und Plünderung im Bauernkrieg. Der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg folgte bis 1663 der Wiederaufbau unter Abt Augustin Bonenmayr im Stil des beginnenden Barock. 1740 bis 1750 erfolgte die Ausstattung des Kirchenschiffes im Rokoko.

Konvent und Kloster in Steingaden wurden 1803 im Zuge der Säkularisation aufgehoben. Die Klostergebäude wurden von den Brüdern Mayer aus Aarau erworben und 1819 bis auf den Flügel, der den romanischen Kreuzgang enthält, abgebrochen. Das Klostergut von 213 ha wurde 1965 von der Besitzerin der Pfarrkirchenstiftung Steingaden geschenkt.

Die Klosterkirche, das Welfenmünster, ist jetzt Pfarrkirche von Steingaden. Sie wurde 1176 im romanischen Stil erbaut und weist im Inneren eine Rokokoausstattung aus den Jahren 1740 bis 1751 auf.

Deckengewölbe der Klosterkirche

Ein weiteres wichtiges kulturgeschichtliches Erbe, das mit dem Kloster Steingaden in Verbindung steht, ist die nahe gelegene Wieskirche. Sie wurde ab 1745 unter Abt Marinus Mayer erbaut und entwickelte sich schnell zu einer der wichtigsten Wallfahrtskirchen in Bayern. Die unwegsame Lage und der aufwendige Baustil brachten die Abtei jedoch in große finanzielle Schwierigkeiten, die letztlich selbst bis zur Aufhebung des Klosters nicht mehr überwunden werden konnten.

Weblinks

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