- Kloster Zlatá Koruna
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Kloster Zlatá Koruna
Die SchutzengelkapelleLage Tschechien Koordinaten: 48° 51′ N, 14° 22′ O48.8552514.371027777778Koordinaten: 48° 51′ 19″ N, 14° 22′ 16″ O Ordnungsnummer
nach Janauschek667 Gründungsjahr 1263 Jahr der Auflösung/
Aufhebung1785 Mutterkloster Stift Heiligenkreuz Primarabtei Kloster Morimond Das Kloster Zlatá Koruna (deutsch Kloster Goldenkron) befindet sich im gleichnamigen Ort Zlatá Koruna im Okres Český Krumlov in Tschechien.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Kloster Goldenkron wurde 1263 von König Přemysl Ottokar II. gegründet und mit Mönchen des niederösterreichischen Zisterzienserklosters Heiligenkreuz besiedelt. Es gehörte damit der Filiation der Primarabtei Morimond an. Damit kamen auch Ottokars Bemühungen um eine Integration der böhmischen und babenbergischen Länder zu einem neuen, einheitlichen Staat zum Ausdruck. Da das Klostergut unmittelbar an die witigonischen Besitzungen in Südböhmen angrenzte, wird vermutet, dass Ottokar mit der Gründung des Klosters auch die weitere Expansion der Witigonen behindern wollte. Zur wirtschaftlichen Ausstattung schenkte Ottokar dem Kloster umfangreiche Ländereien in den Regionen Netolitz und Poletitz. Das Kloster wurde zunächst als Heiligenkron (Svatá Koruna) bezeichnet, der Name Goldenkron (Zlatá Koruna) ist erstmals 1315 belegt.
1420 verpfändete König Sigismund Goldenkron und das Kloster an Ulrich II. von Rosenberg, der dem rosenbergischen Zweig der Witigonen entstammte. Im selben Jahr und 1429 wurde das Kloster von den Hussiten niedergebrannt. Nach Beendigung der Hussitenkriege kehrten die Mönche 1437 in das Kloster zurück. Trotzdem war Ulrich von Rosenberg nicht bereit, die Pfandherrschaft aufzugeben. Erst 1493 überließ König Vladislav II. aufgrund gefälschter Urkunden aus der rosenbergischen Kanzlei das Patronatsrecht über das Kloster und dessen Landbesitz den Herren von Rosenberg, die es bis 1602 behielten. Ab 1622 übten die Herren von Eggenberg, ab 1719 die Fürsten von Schwarzenberg das Patronat aus.
Unter Abt Bohumír Bylanský wurde 1774 im Kloster eine Schule eingerichtet, die auch von Mädchen besucht werden durfte. Elf Jahre später hob Kaiser Joseph II. im Rahmen seiner Josephinischen Reformen das Kloster auf. Nachfolgend erwarben die Schwarzenberger die Klostergebäude, die darin eine Manufaktur einrichteten, in der bis 1909 produziert wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Schwarzenberger 1948 enteignet; das Klostergut ging in staatlichen Besitz über.
Bauten und Anlage
Der älteste Teil der Klosteranlage ist die Kirche Mariä Himmelfahrt. Der Kapitelsaal entstand 1280–1300, das Refektorium vor 1350. 1663 wurden die Kirche, mehrere Klostergebäude und die Innenausstattung des Refektoriums barockisiert und 1755–1785 der Kreuzgang im Stil des Rokoko umgestaltet. Nach der Restaurierung in den letzten Jahren befindet sich in den Klostergebäuden eine Außenstelle der staatlichen wissenschaftlichen Bücherei sowie eine Gedenkstätte des südböhmischen Schrifttums. 1995 wurde das Kloster zum nationalen Kulturdenkmal erklärt.
Literatur
- Joachim Bahlcke u. a.: Handbuch der historischen Stätten Böhmen und Mähren, Kröner-Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-32901-8, S. 165f.
- Jiří Kuthan: Die mittelalterliche Baukunst der Zisterzienser in Böhmen und in Mähren, Deutscher Kunstverlag München/Berlin 1982, ISBN 3-422-00738-5, S. 222-258.
- Anna Kubíková: Rožmberské kroniky. Krátky a summovní výtah od Václava Březana. České Budějovice 2005. ISBN 80-86829-10-3.
Weblinks
Commons: Kloster Zlatá Koruna – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Ehemaliges Kloster in Tschechien
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