Knut Ipsen

Knut Ipsen

Knut Ipsen (* 9. Juni 1935 in Hamburg) ist ein deutscher Jurist und prominenter Experte auf dem Gebiet des humanitären Völkerrechts. Er war von 1974 bis 2000 Professor an der Ruhr-Universität Bochum und verfasste mehrere Standardwerke im Bereich des öffentlichen Rechts. Von 1994 bis 2003 wirkte er als Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).

Leben

Knut Ipsen wurde 1935 in Hamburg geboren und absolvierte von 1959 bis 1962 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Vor seinem Referendariat in Schleswig-Holstein von 1964 bis 1967 war er ein Jahr lang als wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Internationales Recht in Kiel tätig. Im Jahr 1967 schloss er sein Studium mit dem zweiten juristischen Staatsexamen und der Promotion zum Thema „Rechtsgrundlagen und Institutionalisierung der atlantisch-westeuropäischen Verteidigung“ ab. Von 1967 bis 1974 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Internationales Recht in Kiel. Nach seiner Habilitation im Jahr 1972 zum Thema „Biologische und chemische Kampfmittel im Völkerrecht“ und einer Lehrstuhlvertretung an der Universität Kiel wurde er zum Sommersemester 1974 als Professor für Öffentliches Recht an die Ruhr-Universität Bochum berufen. Von 1979 bis 1989 war er Rektor der Universität. Im Jahr 1988 wurde er Gründungsdirektor des Instituts für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht an der Bochumer Universität. Von 1991 bis 1993 fungierte er als Gründungsrektor der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Im Juli 2000 wurde er emeritiert.

In den Jahren von 1975 bis 1977 gehörte er als Berater der deutschen Regierungsdelegation bei der diplomatischen Konferenz in Genf an, in deren Ergebnis die ersten beiden Zusatzprotokolle zu den Genfer Konventionen entstanden. Von 1986 bis 1994 war er Bundeskonventionsbeauftragter des Deutschen Roten Kreuzes und anschließend von 1994 bis 2003 Präsident des DRK. Darüber hinaus ist er seit 1991 Mitglied des Ständigen Schiedshofes in Den Haag.

Knut Ipsen ist seit 1963 verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist der Bruder des Juristen Jörn Ipsen. Für sein Wirken erhielt er neben anderen Auszeichnungen die Ehrendoktorwürde mehrerer Universitäten.

Werke (Auswahl)

  • Knut Ipsen: Völkerrecht. 5. Auflage. Verlag C.H. Beck, München 2004, ISBN 3-40-649636-9
  • Knut Ipsen, Christian Raap, Torsten Stein: Wehrrecht und Friedenssicherung. Luchterhand Verlag, Neuwied 1999, ISBN 3-47-203023-2

Weblinks


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