Knutonen

Knutonen
Wappen der Ritter Knuth

Die Ritter Knuth oder Knutonen waren ein altritterliches Geschlecht in Thüringen und Sachsen. Sie werden in Urkunden häufig erwähnt, zumeist als Zeugen. Im 17. Jh. sind die Thüringer Familien Knuth/Knaut erloschen.

Inhaltsverzeichnis

Namensherkunft und -varianten

Dr. Alfred Schmekel vermutete in seinem Buch „Historisch topografische Beschreibung des Hochstiftes Merseburg“ aus dem Jahre 1858, dass der Name Knute von dem mittelhochdeutschen Adjektiv „knuz“ hergeleitet werden kann, was so viel wie „kampflustig“ bedeutet.

Sie werden geschrieben: Knuth, Knuten, Knute, Knyt, Knuit, Kunitz, Kuradt, Knuto, Knutho, auch mit dem Beinamen von Scheidungen, Familienbezeichnung: Knutonen, Knutones, Cnutones. Die Verschiedenheit der Schreibweise mit und ohne „h“ hinter dem „t“ ist ohne Bedeutung. Knaut, Knauth, Canutus, Cnaut sind latinisierte Schreibweisen von Knuth und sind mit diesen identisch.

Das Knutsche Geschlecht hat nur selten das Adelspräfix „von“ vor den Familienname gestellt. In der Regel verzichtete es auf Nennung des Adelsprädikates, da sein Adel allgemein bekannt war.

Geschichte

1140 erstmals mit Hainrich Knot urkundlich und 1174 in Merseburger Urkunden erwähnt. Die Knutonen waren zur Regentenzeit des Thüringer Landgrafen Albrecht und seines Sohnes Friedrich des Gebissenen deren Räte und standen am Hofe in großem Ansehen.

Die Knutonen ließen sich auch in der Grafschaft Groitzsch, westlich von Leipzig, nieder. Die Orte Knauthain, Knautnaundorf und Knautkleeberg (Herrensitz 1190), Knöteberg (Knateberg) Besitzungen der Familie Knuth/Knauth waren in deren Besitz und verdanken dem Geschlecht Knaut ihren Namen.

Das thüringisches Geschlecht Knut(h)/Knaut(h), das zu den Stiftsvasallen (nostri fideles) des Bistums Merseburg und der Thüringer Landgrafen gehörte, besaß im 13. und 14. Jh. in Mitteldeutschland, an der mittleren Saale und unteren Unstrut Güter. Sie waren u.a. Castellane der Burgen Burgscheidungen, Allstedt, Sachsenburg, Beichlingen, Kelbra, Weißenfels und vermutlich auch von Leipzig. Sie fügten ihrem Namen auch die Orte hinzu, die sie besaßen oder wo sie Familiensitze hatten, u.a. Scheidingen, Bottendorf, Teuditz, Hayn/Indagine, Markwerben (1312–1315), Breitenbuch, Weißenfels, Zwenkau und Cornere (?).

Das Geschlecht besaß u.a. in Thüringen und Meißen, an der mittleren Saale und unteren Unstrut Güter zu Agnesdorf (1463 – 1670), Bischoferode (1463, Mansfelder Land), Burgscheidungen (1230-1294), Borxleben (1324–1364), Bedra (1260–1321), Bad Bibra (1315–1388), Braunsdorf, Breitungen, Gehofen (1346–1525), Großkorbetha (1290), Kachstedt (1525–1553), Kämmeritz, Kelbra (1478–1486), Kirchscheidungen (1294-1425), Landgrafroda , Langendorf (1230–1315), Möckerling, Muttlau (bei Langendorf, 1290–1298), Mönchpfiffel (1279), Neumark , Niederbösa, Ober- und Untergreißlau (1275–1290), Oeglitzsch (1286), Ostramondra (1461–1670), Penrik (1416, Pennrich), Pulschitz (1292-1302, Wüstung bei Weißenfels), Questenberg (1453–1670), Ringleben (1440–1448), Thal- und Bergwinkel, Sachsenburg bei Oldisleben (1279–1312), Teuchern (1349), Teuditz (1244–1322, gehört seit 1937 zur Gemeinde Tollwitz), Thalheim (1496), Voigtstedt (1453), Wickerode (1463–1670), Winkel, Wulferode (1463), Zorbau (1290), Weißenfels (1288–1308). (Kämmeritz, Möckerling, Neumark und Zorbau fielen zu Beginn des 20. Jh. der Braunkohleabbau im Geiseltal zum Opfer und existieren heute nicht mehr.) Es war auch in Sachsen, Mecklenburg, Brandenburg, Hessen, Pommern, Preußen, Anhalt, Schwarzburg und im Stolbergischen beheimatet und begütert.

Bedeutende Vertreter

Wappen

Wappen: von Weiß und Schwarz drei- oder viermal geteilt.

Verschiedene Helmzierden: 1.) offener, wie der Schild gezeichneter und tingierter Flug, 2.) ein Pfauenspiegel. 3.) zwei, wie der Schild tingierte, Büffelhörner. Decken: Schwarz und Weiß.

Der später im Harzgebiet lebende Familienzweig führt statt Weiß-Schwarz die Farben Weiß-Rot.

Literatur

  • Rüdiger Bier: 1500 Jahre Geschichte und Geschichten der herrschaftlichen Sitze zu Kirchscheidungen und Burgscheidungen, Eigenverlag Rittergut Kirchscheidungen 2009

Weblinks

 Commons: Knutonen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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