Kochkessel

Kochkessel
Mittelalterliche Küche mit offener Feuerstelle und Kochkessel, Darstellung um 1505
Kochkessel über offenem Feuer in Botsuana

Ein Kochkessel ist ein großer Topf.

Kessel dienen zum Kochen von Wäsche, Wasser und Speisen auf einem Herd oder auf einem Herdfeuer; bei flacheren Gefäßen spricht man üblicherweise von Pfannen oder Kasserollen. Ein Wasserkocher enthält dagegen selbst ein Heizelement.

Inhaltsverzeichnis

Wortherkunft

Das Wort kommt aus vom lateinischen catinus, Althochdeutsch chez(z)il, Mittelhochdeutsch kezzel. Weil sich aus dem spätlateinischen cattia, piemontes.-venezianisch cazza auch tirolisch-salzburgisch Gåtz für „Schöpflöffel/-kelle“, Diminutiv Gatzel „kleiner Schöpfer“ entwickelt, wird vermutet, dass der Begriff ursprünglich keine Größenangabe enthält. Heute nimmt man Kessel als großes Gefäß an[1].

In der technischen Fachsprache steht das Wort ausdrücklich für Druckbehälter, etwa den Dampfkessel oder Gaskessel, oder den Heizkessel einer Heizanlage. Im Küchenbereich findet sich das im Pfeifkessel.

Geschichte

Vor der Einführung moderner Küchenherde wurde das Essen überwiegend in einem Kochkessel über offenem Feuer zubereitet. Er stand entweder auf einem Dreibein oder wurde an einem Haken über der Feuerstelle aufgehängt. Der Träger verlief quer über dem offenen Herd, an dem eine oder mehrere unterschiedlich lange Ketten befestigt waren. Um den Kessel auch horizontal bewegen zu können, gab es Kesselschwingen (Drehbalken), die an der Wand oder neben dem Herd angebracht waren. Diese kranartigen Gestelle bestanden meistens aus Holzbalken. Mitunter gab es auch eiserne Schwenkarme[2].

Früher wurden die Kessel aus Eisen, Kupfer oder Bronze hergestellt und mit einem Bügel versehen. Teilweise hatten sie Füße, so dass sie auch direkt über das Feuer gestellt werden konnten. Spezielle Großkessel wurden in Küchen auch fest eingemauert; sie dienten zum Kochen von Sauerkraut, großer Mengen Wasser oder von Fleisch nach der Schlachtung. In der Milchwirtschaft wurden große kupferne Käsekessel verwendet[2].

Kessel fanden sich auch in den gemeinschaftlichen Waschhäusern fest eingebaut und heizbar, in denen Kochwäsche gemacht werden konnte. Davon abgeleitet ist der fiktiv in der mythologischen Literatur und im Märchen vorkommende Hexenkessel.

Der Kesselflicker war einer der historischen Wanderberufe, der das zinnerne, kupferne und eiserne Geschirr lötete. Von diesem Beruf leitet sich wohl auch das Wort Katzelmacher (despektierlich für „Südländer“) ab.

Verwendung

Der Kessel ist ein Kochgerät, das heute vor allem in der Großküche Verwendung findet, aber auch beim Camping. Auch der Feldkochherd, umgangssprachlich Gulaschkanone genannt, besteht aus einem Kessel. Darin werden zum Beispiel Suppen, Kartoffeln, Nudeln u. ä. in großen Mengen zubereitet bzw. gekocht. Kochkessel gibt es heute in Gas- und Elektroausführung:

  • Gasausführung: Der Kessel wird mit Wasser beheizt, das von einer Gasflamme in einer doppelten Kesselwand erhitzt bzw. zum Kochen gebracht wird. Der daraus entstehende Wasserdampf erhitzt den Inhalt des Kessels.
  • Elektroausführung: Der Kessel wird von einer Elektroheizung beheizt und funktioniert ähnlich wie die Gasausführung.

Bei einem Kochkessel in der Großküche kann die Ankochzeit von einer halben bis zwei Stunden betragen. Es gibt sie in Größen von 50 bis ca. 400 Liter.

Quellen

  1. Leopold Ziller: Was nicht im Duden steht. Ein Salzburger Mundartwörterbuch. Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1979.
  2. a b Gertrud Benker: In alten Küchen. Einrichtung, Gerät, Kochkunst. Callwey Verlag, München 1987, ISBN 3-3-7667-0815-5, S. 50 ff.

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