- André Weckmann
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André Weckmann (* 30. November 1924 in Steinburg/Elsass) ist ein elsässischer Schriftsteller. Der Poet lebt in Straßburg, wobei er sich jedoch häufig in die Gegend seiner Herkunft in der Bucht von Zabern (Saverne) und am Zorn-Durchbruch begibt. Er ist einer der wichtigsten und progressivsten elsässischen Dialektdichter, bedient sich jedoch verschiedener Literaturformen in allen drei Ausdrucksformen seiner Heimat: „Elsasserditsch“, (Hoch-)Deutsch und Französisch.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Weckmann wuchs als Sohn einer Wirtsfamilie in einer Dorfwirtschaft im Unterelsass bei Zabern auf. 1943 wurde er von der Wehrmacht zwangsrekrutiert; - er wurde in Rußland verwundet und desertierte während eines Genesungsurlaubes um in die Forces françaises de l'intérieur einzutreten [1] . Nach dem Krieg studierte Weckmann und erhielt das Lehrerdiplom in Deutsch. Er war bis 1989 als Studienprofessor (Studienrat) an einem Lyzeum in Straßburg angestellt.
Einfluss auf seine Entwicklung als Schriftsteller hatten vor allem Günter Grass, Wolfgang Borchert und Wolfdietrich Schnurre sowie Albert Camus, André Malraux und Jean-Paul Sartre.
Seit 1970 ist Weckmann in der (alternativen) elsässischen Kulturpolitik engagiert und hat sich unter anderem in der Umweltbewegung, beispielsweise gegen das geplante Kernkraftwerk Wyhl engagiert.
Stimmen zu Weckmann
In einem Nachwort zu André Weckmanns Gedichtband „elsassischi grammatik oder ein Versuch die Sprache auszuloten“ hat der Luxemburger Dialektforscher Fernand Hoffmann folgende Sätze geschrieben: „Was ich eben gelesen habe, das ist Lyrik in höchster Potenz. Aus dem Schweigen geboren. Dem Schweigen überantwortet. Dem Schweigen abgerungen. Innere Schreie. Zum Flüstern, gedämpft von tapfer hinuntergerungenen Tränen. Verlorene Worte, aufgesammelt am Abgrund des Verstummens. Elsässisches Schicksal, elsässisches Leid in lyrischen Kürzeln.“
Schriften
Gedichte
- 1975 - Schang d’sunn schint schun lang
- 1976 – Haxschissdrumerum
- 1980 - Fremdi Getter
- 1983 - Bluddi hand
- 1983 – Landluft
- 1986 - Apfel am Winterbaum
- 1989 - elsassischi grammatik oder ein Versuch die Sprache auszuloten ISBN 3-921365-93-7
Prosa
- 1969 - Sechs Briefe aus Berlin
- 1973 - Geschichten aus Soranien, ein elsässissches Anti-Epos
- 1977 - Die Fahrt nach Wyhl, eine elsässische Irrfahrt
- 1981 - Wie die Würfel fallen
- 1986 - Odile oder das magische Dreieck
- 1992 - Simon Herzog, fragments de substance
- 2001 - Elsass, ein literarischer Reisebegleiter, herausgegeben zusammen mit Emma Guntz, Insel-Verlag, Frankfurt a. M. und Leipzig 2001, ISBN 3-458-34446-2
- 2003 - TamieHeimat : Roman ISBN 3-935731-05-1
- 2005 - Schwarze Hornissen. Erzählungen aus dem sonderbaren Land, das Elsass heißt ISBN 3-935731-98-1
- 2008 - Hör der Wind bricht alte Reiser : Weihnachtserzählungen ISBN 978-3-938823-41-5
Werke in Französisch
- 1968 - Les Nuits de Fastov
- 1975 - Fonse ou l’éducation alsacienne
- 1988 - La Roue du paon, version française du roman Odile oder das magische Dreieck
CD
- René Egles, André Weckmann: Wihnachtszitt (1996)[2]
Preise und Ehrungen
- 1976 - Johann-Peter-Hebel-Preis des Landes Baden-Württemberg für "Odile oder das magische Dreieck"
- 1978 - Grand prix de l'Institut des arts et traditions populaires, Straßburg
- 1979 - Mölle-Literaturpreis, Schweden
- 1986 - Jacob-Burckhardt-Preis
- 1990 - Carl-Zuckmayer-Medaille (zusammen mit Adolf Muschg und Martin Walser)
- 1998 - Turmschreiber in Deidesheim[3]
- 1999 - Gustav-Regler-Preis der Stadt Merzig
- 2002 - Prix Européen de Langue Régionale
Literatur
- Adolf Schmid: "Wir leben von Utopien, wir Realisten ...", "Badische Heimat", 4/2004, S. 561
- Adolf Schmid: Der Elsässer André Weckmann, "Badische Heimat", 3/2007, S. 526 ff.
Weblinks
- Literatur von und über André Weckmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hebel-Preis 1976 für André Weckmann – Würdigung durch die Gemeinde Hausen im Wiesental
- André Weckmann – einige Gedichte
Einzelnachweise
- ↑ Nach franz. Wikipedia und seiner Biographie beim crdp André Weckmann
- ↑ D'r Liederbrunne. Liederbrunne.com. Abgerufen am 26. September 2010.
- ↑ Mehr über die Turmschreiber von Deidesheim hier
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