Kookbooks

Kookbooks

Der Verlag kookbooks wurde im Frühjahr 2003 von der Dichterin und Lektorin Daniela Seel und dem Künstler und Grafiker Andreas Töpfer gegründet. Er entwickelte sich aus dem Künstlernetzwerk KOOK (Berlin–New York), das als Musik- und Literaturlabel seit 1999 existiert, und zählt zur Gruppe der Independent-Verlage. Der Name ist abgeleitet von amerik. kook (umgangssprachlich für Spinner, Verrückter). Hauptsitz des Verlages ist Idstein im Taunus, eine Dependance besteht in Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Programm und Auszeichnungen

Der Schwerpunkt des Verlagsprogramms liegt auf zeitgenössischer Lyrik und Prosa, im Bereich Lyrik zählt Kookbooks seit Jahren zu den renommiertesten Verlagen im deutschen Literaturbetrieb. Außerdem zum Programm gehören Essays, Übersetzungen fremdsprachiger Lyrik und ungewöhnliche Kinderbücher. Mehrere Bücher des Verlages wurden von der Stiftung Buchkunst zu den schönsten deutschen Büchern des Jahres gewählt.

Kookbooks ist in den Feuilletons ausgiebig porträtiert worden, unter anderem in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung[1], der Frankfurter Rundschau, der Welt[2], der Neuen Zürcher Zeitung, im Spiegel und in der Zeit. Anlässe dafür waren nicht nur das ungewöhnliche Verlagsprofil, sondern immer wieder auch die Erfolge der Verlagsautoren, die mit zum Teil bedeutenden Literaturpreisen ausgezeichnet wurden, so etwa Uljana Wolf mit dem Peter-Huchel-Preis 2006, Monika Rinck mit dem Ernst-Meister-Preis für Lyrik 2008, Steffen Popp mit dem Rauriser Literaturpreis 2007, Ron Winkler, Christian Schloyer und Steffen Popp jeweils mit dem Leonce-und-Lena-Preis (2005, 2007, 2011), Michael Stavarič mit dem Österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur 2007.

Für sein Gesamtprogramm wurde Kookbooks 2006 der Förderpreis zum Kurt-Wolff-Preis zuerkannt. Die Jury begründete ihre Wahl damit, dass es dem Verlag „in kurzer Zeit gelungen [sei], in der Buchbranche als junger, risikofreudiger und innovativer Verlag mit professionellem Engagement, seinem Gespür für literarische Talente, seinen sorgfältig gemachten Büchern neue, erfrischende Akzente zu setzen“.[3]

Im August 2006 wurde mit Steffen Popps Romandebüt Ohrenberg oder der Weg dorthin erstmals ein Buch des Verlages für den Deutschen Buchpreis nominiert, gefolgt von Pierangelo Masets Laura oder die Tücken der Kunst 2007. Im selben Jahr wurde die Verlagsgründerin Daniela Seel mit dem Förderpreis zum Horst-Bienek-Preis für Lyrik ausgezeichnet.

Sonstiges

Auf Initiative der Verlage kookbooks und Blumenbar fand im Mai 2005 in Berlin das erste "Treffen junger Independent-Verlage" statt, das dem Erfahrungsaustausch und der stärkeren Vernetzung untereinander dienen sollte.

Einzelnachweise

  1. Christian Thiel: Eine mußte es ja machen. Literatur zwischen Provinz und Metropole: Kookbooks-Verlegerin und Autorin Daniela Seel macht mit ihrem Verlag seit zwei Jahren wunderschöne Bücher, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30. Juni 2005, Nr. 149, S. 39.
  2. Uwe Wittstock: Solitäre im Sonnenstudio. Daniela Seel versucht mit ihrem Kookbooks-Verlag Unmögliches – und siehe da: Es ist möglich, in: Die Welt, 13. Mai 2006.
  3. Pressemitteilung auf der Website der Kurt-Wolff-Stiftung

Literatur

  • Uwe Wittstock: Daniela Seel: Kookbooks oder Das mögliche Unmögliche, in: Uwe Wittstock: Die Büchersäufer. Streifzüge durch den Literaturbetrieb. Dietrich zu Klampen Verlag, Springe 2007, ISBN 978-3-86674-005-1.

Weblinks


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