- Kopfhaube
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Eine Balaklava (auch: Balaclava, Sturmmaske, Sturmhaube, Skimaske, Schlupfmütze, Hasskappe etc.) ist eine den ganzen Kopf und den Hals umhüllende Mütze, die entweder nur das Gesicht oder auch nur Augen und Mund freilässt. Seltener sind Ausführungen, die nur die Augen freilassen, z. B. die Roger-Staub-Mütze, benannt nach deren Erfinder, einem Schweizer Skirennfahrer.
Inhaltsverzeichnis
Begriff
Der Name Balaklava stammt vom Ort Balaklawa auf der Halbinsel Krim in der Ukraine. Während des Krimkrieges wurden gestrickte Balaklavas zu den britischen Truppen geschickt, um sie vor der bitteren Kälte zu schützen. Einer der damaligen britischen Generäle war der Earl of Cardigan, der für seine Truppen gestrickte Jacken einführte, die im englischen Sprachraum heute noch Cardigan heißen. Der Oberbefehlshaber der britischen Truppen hieß übrigens Lord Raglan, der den gleichnamigen Ärmeltyp für Pullover erfand.
Im deutschsprachigen Raum ist auch die Bezeichnung Kopfhaube für die Balaklava gebräuchlich.
Kälteschutz
Als Kälteschutz im Alltag wird die Balaklava in Europa weitgehend nur mehr für kleinere Kinder genutzt, und zwar in der gesichtsfreien Variante (sog. Schlupfmütze oder Kapuzenmütze). Diese Mützen sind meist aus Wolle, Kunst- oder Mischfasern gestrickt. In letzter Zeit hat sie wieder im Bereich der Outdoor-Sportarten (z. B. Bergsteigen) eine gewisse Renaissance erlebt; Balaklavas für diesen Zweck werden meist aus modernen Vlies oder Verbundmaterialien mit besonderen isolierenden Eigenschaften gefertigt.
Die der Balaklava ähnliche Sturmhaube wird häufig auch von Motorradfahrern unter dem Helm getragen. Sie wird zum Schutz gegen Kälte getragen, mit Verstärkungen gegen Winddurchlässigkeit im Halsbereich, aber auch aus hygienischen Gründen, denn stundenlanges Tragen des Motorrad-Helms führt zu Schweißbildung, deren Spuren aus dem Helm nicht leicht zu entfernen sind. Diese Funktion ist im Kern ähnlich dem Tragen von Socken in Schuhen.
Beim Tauchen in kaltem oder sehr kaltem Wasser werden sogenannte Eistauchmasken verwendet, die in Form und Schnitt der Balaklava sehr ähnlich sind. Zweck ist, so wenig Hautfläche wie irgend möglich der Kälte des Wassers auszusetzen.
Identitätschutz
Angehörige von polizeilichen und militärischen Spezialeinheiten tragen Balaklavas als Identitätschutz im Einsatz ebenso wie ihre terroristischen und kriminellen Gegenspieler. Die Masken der Sicherheitskräfte müssen für diesen Zweck in der Regel keinen Kälteschutz gewähren und sind daher aus dünnem Stoff gefertigt, während Kriminelle häufig improvisieren und in eine alte Mütze drei Löcher schneiden (für beide Augen und den Mund). In den achtziger Jahren wurde die Balaklava verbreitet von Autonomen bei Demonstrationen benutzt, um sich vor unerwünschten Fotos und eventueller Strafverfolgung zu schützen, was schließlich zum Vermummungsverbot führte. Hier entstand auch der Name Hasskappe als charakteristisches äußeres Merkmal der Autonomen.
Feuerschutz
Im Automobilsport ist die Maske ein Teil der vorgeschriebenen Feuerschutzausrüstung und wird unter dem Helm getragen. Die Balaklava besteht dann aus einem feuerfestem Gewebe wie Nomex und dient dazu, das Gesicht und den Hals vor Brandverletzungen zu schützen. Je nach Ausführung sind nur die Augen oder das ganze Gesichtsfeld ausgeschnitten. Der Halsbereich ist länger ausgeführt, so dass er unter den Kragen des Overalls reicht. Auf kommerziellen Kartsportanlagen sind Sturmhauben aus hygienischen Gründen vorgeschrieben, da Schutzhelme oftmals nur leihweise ausgegeben werden.
Bei der Feuerwehr ist die Balaklava ein Teil der Atemschutz-Ausrüstung und dient wie im Automobilsport dem Schutz der Haut vor den Einwirkungen von Hitze und Feuer. Von der Balaklava werden die Bereiche des Kopfes bedeckt, die nicht durch Atemschutzmaske und Feuerwehrschutzanzug geschützt sind. Hier findet die Bezeichnung Flammschutzhaube Anwendung.
Siehe auch
Weblinks
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