- Kororaa
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Kororaa (von Maori kororā für Zwergpinguin) ist eine auf Gentoo aufbauende Linux-Distribution, die die vergleichsweise schwierige und aufwändige manuelle Gentoo-Installation und dessen Einrichtung durch ein Installationsprogramm vereinfachen will. Kororaa wurde jedoch vor allem durch die im März 2006 veröffentlichte Live-CD mit dem hardwarebeschleunigten X-Server Xgl und dem darauf aufbauenden effektreichen 3D-Fenstermanager Compiz bekannt und trug erheblich zu deren Popularität unter Linuxnutzern und -entwicklern bei.
Inhaltsverzeichnis
Geschichtliche Entwicklung
Ursprünglich wurde Kororaa von Christopher Smart entwickelt, um eine einmal erstellte Konfiguration von Gentoo Linux auf mehreren Rechnern einfach zu reproduzieren, da die übliche Gentooinstallation im Gegensatz zu vielen anderen Linuxdistributionen auf den Zielrechner angepasst aus dem Quelltext erstellt wird und normalerweise dementsprechend zeitaufwändige Handarbeit erfordert. Daneben beabsichtigte er, dass Kororaa auch denen Gentoo näher bringen kann, die sich bislang von der schwierigen Gentooinstallation abschrecken ließen. [1]
Die im März 2006 veröffentlichte, ohne Installation oder Konfiguration direkt von CD lauffähige Kororaa XGL Live-CD war deshalb dazu gedacht, die neuen Fähigkeiten des hardwarebeschleunigten X-Servers Xgl und des darauf aufbauenden 3D-Effekte ermöglichenden Fenstermanagers Compiz zu demonstrieren. [1] Bis dahin hatten sich viele von der Kompilierung und komplizierten Einrichtung dieser sich stark in der Entwicklung und zu diesem Zeitpunkt noch in keiner der üblichen (Binär-) Linuxdistributionen befindlichen Software abschrecken lassen. Infolge des großen Interesses vieler Linuxanwender und -entwickler an neuen Grafikmöglichkeiten wurde Kororaa nach der Veröffentlichung der Live-CD einem größeren Nutzerkreis bekannt.
Im Mai 2006 erhielt Christopher Smart von einem ungenannten Linuxkernelentwickler eine E-Mail, in der dieser ihm seine Auffassung mitteilte, dass die Integration der proprietären NVIDIA- und ATI-Kerneltreiber mit dem Linuxkernel eine Verletzung der Bestimmungen der GPL darstelle, da unter der GPL stehende Quelltexte des Linuxkernels Bestandteile lauffähiger Versionen dieser proprietären Treiber sind. Diese Treiber sind jedoch notwendig, um Xgl, Compiz und ähnliche auf dem für die Hardwarebeschleunig notwendigen OpenGL aufbauende Software überhaupt sinnvoll mit den sehr verbreiteten Grafikkarten von ATI und NVIDIA nutzen zu können. Aufgrund dieser Kontroverse entfernte Christopher Smart im August 2006 zeitweilig das ISO-Image der Live-CD von seiner Homepage und die Debatte innerhalb der Linuxgemeinschaft um die Abhängigkeit der 3D-Grafiksysteme von unfreien Bestandteilen wurde aufs Neue angeheizt. [2]
Zwei Monate später am 4. Oktober 2006 wurde die Version 0.3 der Kororaa Live-CD veröffentlicht, welche in zwei Varianten einmal mit KDE (Variante "Kororaa") und einmal mit GNOME (Variante "Gororaa") als Desktop existiert [3] und aufgrund der Kontroverse die fraglichen proprietären Treiber nicht mehr enthält. Für NVIDIA- und ATI-Grafikkarten besteht somit nur noch eine beschränkte Unterstützung in Kororaa. [4] Die Grafikchips von Intel waren jedoch von dieser Entwicklung nicht betroffen, da für diese ein freier OpenGL-fähiger Treiber existiert.
Am 7. November 2007 wurde die Weiterentwicklung von Kororaa eingestellt.
2010 wurde die Entwicklung von Kororaa wieder aufgenommen. Als Grundlage dient seitdem Fedora.
Versionsgeschichte
- Beta 2 R1, 12. Dezember, 2005
- XGL LiveCD 0.1, 8. März, 2006
- XGL LiveCD 0.2, 6. April, 2006
- XGL LiveCD 0.3, 4. Oktober, 2006
Quellen
- ↑ a b Kororaa.org: What is Kororaa?, 12. April 2007
- ↑ Kororaa.org: GPL - The Final Word, 12. April 2007
- ↑ Kororaa.org: Kororaa / Gororaa, 12. April 2007
- ↑ Kororaa.org: Live CD, 12. April 2007
Weblinks
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