Kraftwerk Bochum

Kraftwerk Bochum
Schornstein
Zufahrt

Das Kraftwerk Bochum ist ein mit Erdgas befeuertes Heizkraftwerk in Bochum.

Ursprünglich bestand das Kraftwerk der Zeche Prinz Regent aus einem Block mit vier kohlebefeuerten Kesseln, die dann später durch zwei weitere Kessel ergänzt wurden. Nach der Stilllegung von Prinz Regent wurde über den Gleisanschluss vom Bahnhof Bochum Nord Kohle der Zeche Friedrich der Große angeliefert. Nach der Stilllegung der älteren Kessel waren die beiden Jüngsten noch bis 1996 in Betrieb, nachdem Sie Anfang der 1990er noch überholt worden sind. Von den Kohleblöcken mit den drei 80 bis 120 m hohen Schornsteinen ist nur noch der südwestliche Anbau übrig geblieben, der die Wasseraufbereitungsanlagen (u.a. Wasserenthärtung) enthält. Abnehmer der Fernwärme sind die Ruhr-Universität Bochum, Opel Werk I und der Bochumer Stadtteil Hustadt.[1] Darüber hinaus ist das Bochumer Kraftwerk mit dem Kraftwerk Shamrock über eine 12 km lange Fernwärmeleitung verbunden.[2]

Die aus dem Jahr 1905 stammende Anlage wurde 1962 im Zuge der Ansiedelung des Opel Werk I aus dem Besitz der Gelsenkirchener Bergwerks-AG von den Stadtwerken Bochum für 14 Mio. DM übernommen, an die damalige VEW AG übergeben und umfangreich modernisiert. Neben der Stromerzeugung wurde ab dem 13. November 1962 auch Prozessdampf an Opel geliefert.[3]

Das Heizkraftwerk arbeitet heute hauptsächlich nach dem energiesparenden Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Die Anlage beliefert ihre Großkunden mit jährlich rund 700 Millionen kWh Fernwärme aus Erdgas, darüber hinaus werden bis zu 100 Mio. kWh Strom erzeugt. Die Blockleistung (netto) beträgt 21 MW, die Fernwärmeleistung 306 MW. Das Gaskraftwerk wurde Ende des Jahres 1976 in Betrieb genommen.[4]

2003/2004 wurde die Anlage um eine Turbine ergänzt und die komplette Leittechnik erneuert. Vom Standort Dortmund werden die Heizkraftwerke Dortmund und Bochum gefahren.

In einer ehemaligen Maschinenhalle des Kraftwerkes steht eine Teststrecke des Güterverkehrssystems CargoCap, das von der Ruhr-Universität Bochum entwickelt wird und 2006 als Standort der Initiative Deutschland – Land der Ideen ausgezeichnet wurde.

Quellen

  • Standort HKW Bochum auf rwe.com (Abgerufen am 5. Juni 2009)

Einzelnachweise

  1. Rechenschaftsbericht 2002 des Rektorats der RUB, online (Abgerufen am 5. Juni 2009)
  2. Beteiligung der E.on an der VEW-VKR Fernwärmeleitung Shamrock-Bochum GbR online (Abgerufen am 5. Juni 2009)
  3. Günter Gleising (Hrsg.): „Opel kommt… 25 Jahre Opel AG in Bochum“, Eigenverlag DKP-Kreisvorstand Bochum, Bochum 1987
  4. Jürgen Dodt, Alois Mayr (Hrsg.):„Bochum im Luftbild“, Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 1976, ISBN 3-506-71228-4 S. 98
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