- Krupp-Gürtel
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Als Krupp-Gürtel wird ein städtebauliches Projekt bezeichnet, das zurzeit in Essen realisiert wird. Die 230 Hektar große Fläche liegt im Westviertel zwischen der Innenstadt und dem westlich davon gelegenen Stadtteil Altendorf. Auf dem zwischen 1945 und 2007 größtenteils brachliegenden Gelände der ehemaligen Kruppschen Gussstahlfabrik, die im Zweiten Weltkrieg teils zerstört, die Reste später demontiert und nicht wieder aufgebaut wurden, ist das Hauptquartier der ThyssenKrupp AG (Krupp und Thyssen fusionierten 1999) am 17. Juni 2010 offiziell eröffnet worden.
Inhaltsverzeichnis
Hauptquartier ThyssenKrupp
In das ThyssenKrupp Hauptquartier ist die Konzernzentrale der ThyssenKrupp AG 2010 von Düsseldorf umgesiedelt. Das Quartier bildet den Kern des städtebaulichen Projektes Krupp-Gürtel und steht genau auf dem Grund, auf dem Krupp mit der Gussstahlfabrik in Essen seine Wurzeln hat. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt des Hauptquartiers wurden mit über 300 Millionen Euro beziffert.
Berthold-Beitz-Boulevard
Als Berthold-Beitz-Boulevard wird die in Teilen errichtete, insgesamt etwa drei Kilometer lange Hauptstraße bezeichnet, die den Krupp-Gürtel in West- und Osthälfte teilt. Sie kann als Erweiterung des Innenstadtrings gesehen werden.
Krupp-Park
Der gesamte Krupp-Park befindet sich in einer Nord-Süd-Ausdehnung parallel westlich des Berthold-Beitz-Boulevards, wobei zunächst der nördliche Teil im August 2009 eröffnet wurde. Durch den künftig aus nördlichem und südlichem Teil bestehenden, etwa 23 Hektar großen Park, westlich des Berthold-Beitz-Boulevards, entsteht das drittgrößte innerstädtische Gebiet zur Erholung nach dem Gruga- und dem Hügelpark.
Geschichte
Auf dem Gebiet des Krupp-Gürtels befand sich, 1811 durch Friedrich Krupp gegründet, die Krupp Gussstahlfabrik. Sie bildete die Keimzelle der zu einem Schwerindustrie-Unternehmen aufgestiegenen Friedrich Krupp AG, die heute in ThyssenKrupp als Deutschlands größtem Stahl- und Rüstungsunternehmen aufgegangen ist. Haupteinnahmequelle war die Rüstungsindustrie, so erhielt das Werk zur Zeit des Nationalsozialismus den Beinamen Waffenschmiede des Deutschen Reiches. Nach schwerer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurden die Reste der Fabrikanlagen demontiert und als Reparationsleistung ins Ausland gebracht. Seitdem lagen große Teile der ehemaligen Werksfläche brach. Erst 2010 siedelte sich das ThyssenKrupp Hauptquartier im Rahmen des Projektes Krupp-Gürtel hier an.
Literatur
- Marion Heistermann: Demontage und Wiederaufbau – Industriepolitische Entwicklungen in der „Kruppstadt“ Essen nach dem Zweiten Weltkrieg (1945–1956). Klartext-Verlag, Essen 2004, ISBN 978-3-89861-275-3
- JSWD Architekten und Chaix & Morel et Associés: "ThyssenKrupp Hauptquartier", JOVIS Verlag Berlin 2010, ISBN 978-3-86859-090-6
Weblinks
Commons: Krupp-Gürtel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Website der Stadt Essen zum Bauprojekt
- Pressemitteilung der ThyssenKrupp AG vom 17. Juni 2010: Das ThyssenKrupp Quartier ist eröffnet
- Historische Broschüre zum Krupp-Gürtel (PDF-Datei; 1,3 MB)
Einzelnachweise
51.466.9888888888889Koordinaten: 51° 27′ 36″ N, 6° 59′ 20″ OKategorien:- Krupp
- Projekt (Städtebau)
- Stadtplanung (Essen)
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