- Kunst aus NRW
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Kunst aus Nordrhein-Westfalen (kurz: Kunst aus NRW) ist eine Einrichtung des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen (NRW). Administrativ ist Kunst aus NRW direkt der Staatskanzlei NRW unterstellt. Sitz der Einrichtung ist die ehemalige Reichsabtei in Aachen - Kornelimünster.
Kunst aus NRW ist ein Instrument der staatlichen Künstlerförderung des Landes Nordrhein-Westfalen, wobei durch den Ausstellungsbetrieb der größte Teil der restaurierten ehemaligen Reichsabtei, die im Besitz des Landes ist, der Öffentlichkeit zugänglich ist.
Inhaltsverzeichnis
Förderankäufe
Der Ankauf von Arbeiten aus dem Bereich der bildenden Kunst durch das Land Nordrhein-Westfalen, geht auf das Jahr 1945 zurück. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wollte das neugeschaffene Bundesland Nordrhein-Westfalen ein Zeichen für die Notwendigkeit der Förderung von Kunst und Kultur setzen.
Die Ankäufe und die vom Land jährlich vergebenen Förderpreise sollen dazu dienen, einzelne, im Anfang ihres Schaffens stehende Künstler mit Bezug zu Nordrhein-Westfalen durch Ankauf oder Preise zu fördern, um damit die öffentliche Wahrnehmung auf diese Künstler zu lenken. Ein weiterer Aspekt ist die materielle Unterstützung des Künstlers durch den Ankauf.
Zwei Phasen der Künstlerförderung
Die Auswahl der Förderankäufe und die Benennung der jährlichen Förderpreisträger werden durch entsprechende Gremien in der Staatskanzlei geleistet. Diese erste Phase endet mit der Überstellung der erworbenen Kunstgüter an die Einrichtung Kunst aus NRW.
Damit beginnt die zweite, langjährige Phase der Künstlerförderung.
Die Zugänge werden in der ständigen Ausstellung gezeigt. Durch den Internetauftritt, einen Newsletter und Pressemitteilungen wird die Öffentlichkeit auf die neuen künstlerischen Arbeiten hingewiesen. Gleichzeitig wird begonnen, Material über Künstler und Werk zu sammeln.
Nach der öffentlichen Schau in der ehemaligen Reichsabtei in Aachen - Kornelimünster können ausgewählte künstlerische Arbeiten in Einrichtungen des Landes wie Ministerien oder die Landesvertretungen in Brüssel und Berlin auf Zeit verliehen werden. An diesen Orten sind die Arbeiten weiterhin einer begrenzten Öffentlichkeit zugänglich, durch diese Leihvorgänge soll das Bekenntnis des Landes zu den mit Nordrhein-Westfalen verbundenen Künstlern zum Ausdruck gebracht werden.
Die Neuzugänge werden in den Räumen der ehemaligen Reichsabtei in den Kontext der Künstlerförderung seit 1945 gestellt. Ein chronologischer Rundgang seit 1945 soll einen Einblick in die Entwicklung der bildenden Kunst aus nordrhein-westfälischer Sicht vom Kriegsende bis zur Gegenwart schaffen.
Die ständige Ausstellung wird durch bis zu zehn Wechselausstellungen pro Jahr begleitet. Während eine der Wechselausstellungen sich der Förderpreisträger des jeweiligen Vorjahres annimmt, stehen die anderen Ausstellungen unter dem Zeichen der Werkschau älterer und jüngerer Künstler, die durch Ankäufe des Landes gefördert wurden.
Vergleich mit anderen Museen und Sammlungen
Mit der speziellen Aufgabe der Künstlerförderung und der öffentlichen Ausstellung der erworbenen Kunstgüter hat Kunst aus NRW eine besondere Stellung zwischen anderen Museen und öffentlichen Sammlungen. Der Fundus beruht prinzipiell auf Förderankäufen, damit fehlt das wesentliche Merkmal der Planmäßigkeit im Sinne der Vervollständigung einer Sammlung als Kern einer musealen Schaustellung. Gezeigt wird ein Querschnitt künstlerischen Schaffens seit 1945, der nicht auf Markttendenzen oder Publikumsgeschmack beruht. Mit dem Standort jenseits des Kunstbetriebes in Köln und Düsseldorf soll die besondere Stellung der Einrichtung betont werden.
Die Einrichtung ist durch die öffentliche Schau von moderner Kunst in dem Gebäude der ehemaligen Reichsabtei eng mit der Euregio Belgien-Niederlande-Deutschland bei Aachen verbunden. Im Foyer finden regelmäßig durch Dritte organisierte kulturelle Veranstaltungen statt. Die ständige Ausstellung zeigt auch Werke von international bedeutendenden Künstlern, wobei die Ankäufe sämtlich in den früheren Werkphasen dieser Künstler stattfanden.
Ehemalige Reichsabtei in Aachen-Kornelimünster
Die heutige Erscheingsform der fünf-flügeligen schlossähnlichen Anlage geht auf den Anfang des 18. Jahrhunderts zurück. Kunstgeschichtlich ist der Komplex dem Spätbarock zuzuordnen. Mit dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde das Land NRW Eigentümer der Liegenschaft. Seit 1976 ist die ehemalige Reichsabtei Sitz der Einrichtung Kunst aus NRW. Seit Abschluss der Restaurierungsarbeiten im Jahr 2001 sind Haupt- und flankierende Seitenflügel der Öffentlichkeit zugänglich.
Vertretene Künstler (Auswahl)
In der ständigen Ausstellung werden unter anderem Arbeiten von folgenden Künstlern gezeigt:
- Carl Josef Barth
- Bruno Goller
- Karl Otto Götz
- Gerhard Hoehme
- Konrad Klapheck
- Norbert Kricke
- Ernst Wilhelm Nay
- Sigmar Polke
- Gerhard Richter
- Emil Schumacher
- Günther Uecker
Quellen
- Broschüre "Kunst aus NRW - Förderankäufe seit 1945", 26 Seiten, Herausgeber: MSWKS, Düsseldorf 2001, ohne ISSN.
- Zeitungsartikel "Vom Depot zum schmucken Kunstschloss", Aachener Nachrichten, 17. Januar 2008
Weblinks
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