- Kunstmuseum Gelsenkirchen
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Das Kunstmuseum Gelsenkirchen ist ein städtisches Museum in Gelsenkirchen-Buer. Schwerpunkte des Hauses sind, neben der Kunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, eine umfangreiche Sammlung kinetischer Kunst.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vorläufer
Das erste städtische Museum in Gelsenkirchen, das Kulturmuseum für Kunstgewerbe und Altertümer, befand sich im ersten Stock des von Josef Franke entworfenen Georgshaus an der Ahstraße. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und später abgerissen.
Gründung
1950 wurde das Städtische Museum Gelsenkirchen neu gegründet. Dem ersten Museumsdirektor Bernd Lasch stand ein für die damalige Zeit relativ hoher Ankaufsetat zur Verfügung, mit dem systematisch eine Sammlung geschaffen wurde, die einen Querschnitt der Kunstentwicklungen ab dem 19. Jahrhundert darstellt. Erstmals vollständig gezeigt wurde die Sammlung ab 1957 in einer Gründerzeit-Villa an der Horster Straße. Nach dem Ausscheiden von Lasch im Jahre 1966 wurde die Ankaufstätigkeit aus finanziellen Gründen weitgehend eingestellt und die Sammlung wurde magaziniert. 1971 wurde ein neuer Museumsleiter berufen und die Sammeltätigkeit in bescheidenem Rahmen wieder aufgenommen. Die Sammlung blieb jedoch weiterhin im Magazin.
Museumsneubau
Anfang der 1980er Jahre bildete sich eine Bürgerinitiative, der unter anderem der städtische Kulturdezernent Peter Rose angehörte, die mit zurückhaltenden Schritten die Grundlagen für den Bau des heutigen Museumsbaus legte. Ein Baukostenzuschlag des Landes Nordrhein-Westfalen ermöglichte schließlich den Beginn der Planungen. Der erste Bauabschnitt des von dem Gelsenkirchener Architekten Albrecht Egon Wittig entworfenen Museums konnte 1984 eröffnet werden. Der Neubau steht in baulicher Verbindung zu der heute für Wechselausstellungen genutzten Alten Villa. Der von Wittig geplante Erweiterungsbau wurde bis heute nicht verwirklicht.
Museum heute
Neben der ständigen Ausstellung werden in der Alten Villa Wechselausstellungen gezeigt, teils vom Museum selbst, teils vom Kunstverein Gelsenkirchen realisiert. Wiederkehrende Ausstellungen sind die Jahresschauen Gelsenkirchener Künstler, sowie die in Kooperation mit der Kunstakademie Münster organisierten Ausstellungen junger Künstler. Aus Anlass der Ruhr.2010 beteiligt sich das Museum an den RuhrKunstMuseen. Leiterin des Museums ist Leane Schäfer (Stand 2010).
Sammlung
Gemälde und Graphik
Der Schwerpunkt der Gemälde und Grafiksammlung liegt auf den Strömungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, wie z. B. Impressionismus, Fauvismus, Expressionismus (hier vor allem die Maler der Künstlergruppe „Die Brücke“) und Suprematismus. Vertretene Künstler dieser Epochen sind u. a.: Lovis Corinth, Max Ernst und László Moholy-Nagy. Die Kunst ab 1945 ist mit Werken des Surrealismus, Konstruktivismus, Tachismus und Pop-Art bis hin zu Arbeiten aus jüngerer Zeit vorhanden. Vertretene Künstler dieser Epochen sind u. a.: Andy Warhol mit Cow Wallpaper, Karel Appel, Konrad Klapheck , Gerhard Richter und Victor Vasarely. Die Sammlung umfasst auch lokale Künstler.
Plastik
Plastische Objekte findet man sowohl im Museum, als auch im Außenbereich, auf dem Vorplatz und im Museumsgarten. Vertretene Künstler sind u. a.: Ewerdt Hilgemann, HD Schrader und Wulf Kirschner.
Kinetische Kunst
Ein Schwerpunkt des Hauses ist die Sammlung Kinetischer Kunst, die zu den größten in Europa gehört. Diese teils elektrisch betriebenen Arbeiten befassen sich mit Bewegung, Licht und Klang. Das Interesse an Kinetik rührt nicht zuletzt daher, dass die Künstlergruppe ZERO in den 1960er Jahren in Gelsenkirchen ausstellte. Das Kinetische Abteilung umfasst u.a. Arbeiten von: Hartmut Böhm, Leo Erb, Heinz Mack und Günther Uecker.
Anton Stankowski
In jüngerer Zeit kam das Museum in den Besitz von Arbeiten des in Gelsenkirchen geborenen Künstlers und Kommunikationsdesigners Anton Stankowski. Die vornehmlich aus Serien von Siebdrucken, aber auch aus Skizzen und Fotografien bestehende Sammlung wird in der ständigen Sammlung präsentiert.
Kunstraub
Am 8. August 2008 wurden drei Grafiken aus dem Museum gestohlen.[1] Es handelte sich um Arbeiten von Emil Nolde, Ernst Ludwig Kirchner und Otto Mueller. In der Folge dieses Diebstahls, der großes öffentliches Interesse erregte, entstand eine Diskussion um den seit Jahren zu niedrigen Etat des städtischen Hauses, den fehlenden Versicherungsschutz und die Leitungsstruktur des Hauses. [2] Kurz darauf wurde das Städtische Museum Gelsenkirchen in Kunstmuseum Gelsenkirchen umbenannt.
Literatur
- Kinetische Kunst, Städtisches Museum Gelsenkirchen, Edition Braus, 1998, ISBN 3-89466-218-2
- Ruhrkunstmuseen und Ruhr2010 (Hrsg.): Ruhrkunstmuseen - Die Sammlung. Hatje Cantz, Ostfildern 2010. ISBN 978-3-7757-2617-7
Quellen
- ↑ "Kunstdiebstahl - Wir sind doch hier in der Provinz", WAZ 8. August 2008
- ↑ "Nach dem Kunstklau - Jetzt Solo-Spitze im Museum", WAZ 13. August 2008
Weblinks
Commons: Städtisches Museum Gelsenkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizieller Auftritt des Museums auf www.gelsenkirchen.de
- Verschiedenes über das Museum auf www.gelsenkirchener-geschichten.de
- Ein Bericht über das Museum
51.5770417.054066Koordinaten: 51° 34′ 37″ N, 7° 3′ 15″ OKategorien:- Kunstmuseum in Nordrhein-Westfalen
- Kunstsammlung
- Kultur (Gelsenkirchen)
- Museum im Ruhrgebiet
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