- Neuenstein (Hohenlohe)
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Wappen Deutschlandkarte 49.29.5833333333333284Koordinaten: 49° 12′ N, 9° 35′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Hohenlohekreis Gemeindeverwal-
tungsverband:„Hohenloher Ebene“ Höhe: 284 m ü. NN Fläche: 47,84 km² Einwohner: 6.241 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 130 Einwohner je km² Postleitzahl: 74632 Vorwahl: 07942 Kfz-Kennzeichen: KÜN Gemeindeschlüssel: 08 1 26 058 Stadtgliederung: 7 Ortsteile Adresse der
Stadtverwaltung:Schlossstraße 20
74632 NeuensteinWebpräsenz: Bürgermeisterin: Sabine Eckert-Viereckel Lage der Stadt Neuenstein im Hohenlohekreis Neuenstein ist eine Stadt im Hohenlohekreis in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Neuenstein hat Anteil an den Naturräumen Schwäbisch-Fränkische Waldberge, Kocher-Jagst-Ebenen und Hohenloher-Haller Ebene.[2]
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind Kupferzell, Waldenburg, Öhringen, Zweiflingen, Forchtenberg, Niedernhall und Künzelsau.
Stadtgliederung
Die Stadt gliedert sich in sieben Stadtteile: Neuenstein, Kirchensall, Kleinhirschbach, Obersöllbach, Eschelbach, Kesselfeld und Grünbühl.
Zu Eschelbach das Dorf Eschelbach und das Gehöft Eichberg. Zu Grünbühl das Dorf Grünbühl, die Weiler Kesselhof, Lohe, Obereppach, Tannen, Untereppach, Waldsall und Wüchern und der Wohnplatz Hohebuch. Zu Kesselfeld das Dorf Kesselfeld, die Weiler Hohrain und Pfaffenweiler und der Wohnplatz Rebbigshof (teilweise, auch zu Waldenburg). Zu Kirchensall das Dorf Kirchensall und die Weiler Göltenhof, Langensall, Mainhardtsall und Tiergarten. Zu Kleinhirschbach das Dorf Kleinhirschbach und die Weiler Döttenweiler, Emmertshof, Großhirschbach, Löschenhirschbach, Steinsfürtle und Stolzeneck. Zu Neuenstein die Stadt Neuenstein, die Weiler Eichhof und Klumpenhof und das Gehöft Bernhardsmühle. Zu Neureut das Dorf Neureut, der Weiler Neufels und der Wohnplatz Mühle. Zu Obersöllbach das Dorf Obersöllbach.[3]
Geschichte
Die Herren von Neuenstein, die die Burg und die umliegende Gemeinde gegründet haben, wurden erstmals 1230 als Vertragszeugen urkundlich benannt. 1351 verlieh Kraft III. von Hohenlohe-Weikersheim mit der Genehmigung von König Karl IV. Neuenstein die Stadtrechte. Er machte die junge Stadt wehrhaft, indem er Stadtmauer und -gräben errichten ließ und förderte die lokale Wirtschaft durch Einrichtung eines Wochenmarktes. Neuenstein gehörte bis 1553 der hohenlohischen Linie von Hohenlohe-Weikersheim. Bei der hohenlohischen Landesspaltung 1553 wurde Neuenstein Sitz der Linie Hohenlohe-Neuenstein unter Graf Ludwig Casimir. Mit dem Tod von Graf Wolfgang Julius 1698 fiel Hohenlohe-Neuenstein an Hohenlohe-Öhringen, die Residenz der Grafen war fortan Öhringen. Somit war Neuenstein insgesamt von 1553 bis 1698 Residenzstadt.
Gemeindereform
- 1. Juli 1971: Eingemeindung von Neureut nach Kirchensall
- 1. Dezember 1971: Eingemeindung von Kesselfeld nach Neuenstein
- 1. April 1972: Eingemeindung von Eschelbach und Obersöllbach nach Neuenstein
- 1. Januar 1975: Vereinigung von Neuenstein mit Grünbühl (bis 29. September 1969 Obereppach), Kirchensall und Kleinhirschbach zur neuen Stadt Neuenstein
Religionen
Graf Ludwig Casimir führte um 1553 die Reformation in Neuenstein ein.
Katholische Kirchengemeinde
Bis 1950 gehörte die Kirchengemeinde zur Pfarrei Pfedelbach. Auch aufgrund der stark wachsenden Zahl der Katholiken (1927: 51 Katholiken, 1953: 962 Katholiken) in der Nachkriegszeit wurde Neuenstein gemeinsam mit der ebenfalls zu Pfedelbach gehörenden Gemeinde Öhringen von Pfedelbach abgetrennt, in Neuenstein wurde ein sog. Expositurvikariat errichtet. Damit gehörte Neuenstein zur Stadtpfarrei St. Joseph Öhringen.
Die 1950 geweihte Barackennotkirche auf dem Franzosenfriedhof an der Kirchensaller Straße war viel zu klein, so dass eine neue Kirche gebaut werden musste. Diese wurde am 2./3. November 1957 durch den Rottenburger Weihbischof Wilhelm Sedlmeier geweiht. Zur eigenständigen katholischen Pfarrei und Kirchengemeinde Christus König erhoben wurde Neuenstein durch den Bischof von Rottenburg Georg Moser auf den 1. Januar 1981. Am 19. Oktober 2000 unterzeichneten die Kirchengemeinden Neuenstein und Öhringen einen Kooperationsvertrag für eine Seelsorgeeinheit, in der beide Kirchengemeinden weiterhin selbstständig sind. Die Kirchengemeinde Neuenstein gehört zum Dekanat Hohenlohe im Bistum Rottenburg-Stuttgart.
Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 ergab folgende Sitzverteilung:
FWG 11 Sitze Aktive Bürger 6 Sitze SPD 2 Sitze Wappen und Flagge
Die Blasonierung des Neuensteiner Wappens lautet: In Silber ein roter Spitzhammer. Die Stadtflagge ist Rot-Weiß.
Der Spitzhammer, auch als Steinhammer bezeichnet, war schon Bestandteil des Familienwappens des Neuensteiner Ortsadels. In den hohenloheschen Hausfarben Weiß und Rot fand er Eingang in das Wappen, das Kaiser Maximilian I. am 15. April 1509 der Stadt Neuenstein verlieh und das auch die nach der Kommunalreform entstandene neue Stadt Neuenstein weiterhin führt. Wappen und Flagge wurden der Stadt am 11. November 1975 vom baden-württembergischen Innenministerium verliehen.[4]
Partnerschaften
Es bestehen Städtefreundschaften zu Thurles, Irland und Nissoria, Italien.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Neuenstein ist durch die Bundesautobahn 6 (Saarbrücken–Waidhaus) an das überregionale Straßennetz angebunden. Die Stadt liegt an der Hohenlohebahn von Heilbronn nach Schwäbisch Hall, die von 1860 bis 1862 erbaut wurde.
Ansässige Unternehmen
In Neuenstein befindet sich ein Werk der Getrag mit über 1.000 Mitarbeitern.
Bildung
Neuenstein verfügt über eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Neuenstein liegt an der Burgenstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei führt.
Bauwerke
Im Schloss Neuenstein befindet sich u. a. das Hohenlohe-Zentralarchiv, das Eigentum der verschiedenen Linien der ehemaligen Fürsten von Hohenlohe ist, aber vom Land Baden-Württemberg verwaltet wird und öffentlich zugänglich ist. Das Schloss wurde in den Jahren 1906 bis 1925 nach Entwürfen des Architekten Bodo Ebhardt restauriert und um ein Geschoss aufgestockt.
Die evangelische Stadtkirche wurde 1609 bis 1611 anstelle einer spätgotischen Kapelle erbaut, deren Chor und Turmuntergeschosse in den Neubau miteinbezogen wurden.
Der 1620 erbaute Bürgerturm, ein Turm der ehemaligen Stadtbefestigung, dient als Aussichtsturm und Wanderheim.
Naturdenkmäler
Die Eiche am Emmertshof ist eine der stärksten und ältesten Stieleichen in Süddeutschland.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Wilhelm Schrader, hohenlohischer Mundartdichter (* 12. Januar 1847, † 31. Oktober 1914)
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Wendel Hipler, um 1485–1526, Führer der Bauern im Bauernkrieg
- Wolfgang Julius, * 1622, † 26. Dezember 1698 in Neuenstein, Graf von Hohenlohe-Neuenstein und kaiserlicher Generalfeldmarschall im Türkenkrieg
- Hermann Carl von Baumann, * 18. August 1818, † 18. Juni 1907 in Ludwigsburg, württembergischer Oberamtmann
- Sophie Reuschle, * 8. März 1891, † 21. Oktober 1982 in Bielefeld, Schriftstellerin
- Friedrich Herrmann, * 25. Dezember 1892 im Stadtteil Neureut, † 23. November 1954 ebenda, deutscher Politiker (FDP) (Landesminister in Baden-Württemberg)
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Naturräume Baden-Württembergs. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Stuttgart 2009
- ↑ Quelle für den Abschnitt Stadtgliederung:
Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 206–212
Zusätzliche Quellen zu Wohnplätzen in Neuenstein und Waldenburg:
Website der Stadt Neuenstein zu Kesselfeld (abgerufen am 12. Juni 2011)
Der Hohenlohekreis. Hrsg. vom Landesarchiv Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Hohenlohekreis. Thorbecke, Ostfildern 2006, ISBN 3-7995-1367-1, Band 2, S. 345 und 426 (Baden-Württemberg – Das Land in seinen Kreisen)
Karlheinz Englert: Waldenburg. Bild einer Stadt in Hohenlohe. Geiger, Horb am Neckar 2003, ISBN 3-89570-862-3, S. 82–83, 99, 109 - ↑ Heinz Bardua: Die Kreis- und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Stuttgart. Theiss, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0801-8 (Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg, 1). S. 105
Weblinks
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