Kurt Frey (NSDAP)

Kurt Frey (NSDAP)
Kurt Frey

Kurt Frey (* 28. April 1902 in Ludwigshafen; † 19. Januar 1945 in Heidelberg) war ausgebildeter Diplom-Volkswirt und ein deutscher Politiker (NSDAP).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Frey wurde als Sohn eines Beamten geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in den Jahren 1908 bis 1912 und des Gymnasiums studierte Frey von 1921 bis 1923 Volkswirtschaft an der Universität München. Parallel dazu war er als Werkstudent auf Baustellen und Großbetrieben tätig. Die Prüfung zum Diplomvolkswirt legte Frey erst 1928 an der Universität Heidelberg ab. Im Dezember 1922 trat Frey in die NSDAP ein. Frey war im November 1923 Teilnehmer am Hitler-Putsch in München. Nach dem zeitweiligen Verbot der Partei zwischen November 1923 und Januar 1925 schloss er sich 1925 der NSDAP der Pfalz an, bevor er am 1. Januar 1926 erneut reguläres Mitglied der Partei wurde. Zwischenzeitlich war Frey Mitglied der Großdeutschen Volksgemeinschaft. Von 1926 bis 1929 gehörte er der SA an und erreichte als Führer von SA-Standarten den Rang eines Standartenführers. Im Mai 1929 wechselte er von dort zur SS nach München, wo er im April 1936 bis zum SS-Oberführer aufstieg. Im Oktober 1930 wurde Frey zum Gaubetriebszellenleiter des Bezirks München-Oberbayern ernannt. Im November 1932 folgte seine Beförderung zum Landesobmann der Nationalsozialistischen Betriebszellenorganisation (NSBO) von Bayern und verblieb in dieser Funktion bis 1938.

Bei der Reichstagswahl im März 1933 wurde Frey für die NSDAP in den Reichstag gewählt, in dem er den Wahlkreis 24 (Oberbayern-Schwaben) vertrat. Nachdem sein Mandat bei den folgenden drei „Reichstagswahlen“ bestätigt wurde, gehörte er dem nationalsozialistischen Reichstag knapp zwölf Jahre lang bis zu seinem Tod im Januar 1945 an. Während seiner Abgeordnetenzeit stimmte Frey unter anderem für das Ermächtigungsgesetz vom März 1933, das die juristische Grundlage für die Errichtung der NS-Diktatur bildete.

Im Mai 1933 wurde Frey zum Bezirksleiter Bayern der Deutschen Arbeitsfront (DAF) ernannt. Anfang 1934 trat Frey als Zeuge im Reichstagsbrandprozess auf.[1] Am 1. April 1934 wurde Frey zum Treuhänder der Arbeit ernannt und blieb in dieser Funktion bis 1942. Zudem war er zwischen 1934 und 1935 Abteilungsleiter im bayrischen Wirtschaftsministerium. Ferner war er von 1933 bis 1935 Reichskommissar für die Landeskrankenkassen in Bayern. Seine Heirat erfolgte 1938 und zog ein Disziplinarverfahren nach sich, da er ohne Genehmigung kirchlich geheiratet hatte. Ab November 1938 gehörte er dem Beirat der Reichswirtschaftkammer an und war Mitglied verschiedener Aufsichts- und Verwaltungsräte.

Frey nahm als Soldat ab Ende 1939 am Zweiten Weltkrieg teil und starb im Januar 1945 nach einer Verwundung im Reservelazarett Heidelberg.

Literatur

  • Joachim Lilla/ Martin Döring (Bearbeiter): Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933-1945, Droste, Düsseldorf 2004. ISBN 3-7700-5254-4.
  • Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.

Weblinks

Einzelnachweis

  1. Georgi Dimitrov: Tagebücher 1933-1943, 2000, S. 459.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kurt Frey — ist der Name folgender Personen: Kurt Frey (NSDAP) (1902–1945), deutscher Politiker (NSDAP), Reichstagsabgeordneter Kurt Frey (KMK) (1913–1993), deutscher Bildungspolitiker, Generalsekretär der Kultusministerkonferenz Diese Seite ist eine …   Deutsch Wikipedia

  • Frey (Familienname) — Frey ist ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung Varianten Frei, Frank englisch: Franklin slawisch: Volny, Wolny, Wollny Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E …   Deutsch Wikipedia

  • Kurt von Tippelskirch — Naissance 9 octobre 1891 Charlottenburg Décès 10 mai 1957 (à 65 ans) Lüneburg Origine Allemand Allégeance …   Wikipédia en Français

  • Kurt Meyer — Pour les articles homonymes, voir Meyer. Kurt Meyer …   Wikipédia en Français

  • Kurt-Jürgen Freiherr von Lützow — Pour les articles homonymes, voir Lützow. Le titre de cet article contient le caractère ü. Quand celui ci n est pas disponible ou n est pas désiré, le titre de l article peut être représenté comme Kurt Juergen Freiherr von Luetzow. Kurt Jürgen… …   Wikipédia en Français

  • Kurt Herzog — Pour les articles homonymes, voir Herzog. Kurt Herzog Naissance 27 mars 1889 Quedlinburg Décès 8 mai 1948 (à 59 ans) Vorkouta Origine …   Wikipédia en Français

  • Liste der Biografien/Fre–Frh — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Reichstagsabgeordneten des Dritten Reiches (4. Wahlperiode) — Mit dem § 1 des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 wurde die NSDAP zur einzigen im Deutschen Reich bestehenden Partei erklärt. Demzufolge bestand in dem am 10. April 1938 „gewählten“ Reichstag nur die Fraktion der NSDAP …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Reichstagsabgeordneten des Dritten Reiches (3. Wahlperiode) — Mit dem § 1 des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 wurde die NSDAP zur einzigen in Deutschland bestehenden Partei erklärt. Demzufolge bestand in dem am 29. März 1936 „gewählten“ Reichstag nur die Fraktion der NSDAP.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Reichstagsabgeordneten des Dritten Reiches (2. Wahlperiode) — Die zweite Wahlperiode wurde zunächst als neunte Wahlperiode des Reichstages gezählt. Mit dem § 1 des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 wurde die NSDAP zur einzigen in Deutschland bestehenden Partei erklärt. Demzufolge… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”