- Kykladen
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Präfektur Kykladen (1833–2010)
Νομός ΚυκλάδωνBasisdaten (April 2010)[1] Staat: Griechenland Verwaltungsregion: Südliche Ägäis Fläche: 2.572 km² Einwohner: 109.956 Bevölkerungsdichte: 42,75 Einwohner je km² Hauptstadt: Ermoupolis Stadtgemeinden (δήμοι): 20 Landgemeinden (κοινότητες): 11 ISO 3166-2 Code: GR-82 NUTS-3-Code: GR422 Kfz-Kennzeichen: EM (Ermoupoli) Website: www.ncyclades.gr Die Kykladen (griechisch Kyklades Κυκλάδες) sind eine Inselgruppe im Ägäischen Meer, die bis 2010 eine der beiden Präfekturen der griechischen Verwaltungsregion (Periferia) Südliche Ägäis bildeten. In der Antike wurden die Inseln als Kreis um das heilige Eiland Delos betrachtet, was zur Bezeichnung Kykladen (‚Ringinseln‘) führte, während man die außerhalb dieses Kreises gelegenen Inseln Sporaden (‚zerstreute Inseln‘) nannte. Die Kykladen sind eines der beliebtesten touristischen Reiseziele in Griechenland.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Geologie
Die antiken Autoren fassen Anzahl und Umfang der Inseln unterschiedlich. Strabon (Geographie 10. p. 485) zählt zwölf Inseln auf: Keos, Kythnos, Seriphos, Mēlos, Siphnos, Kimolos, Paros, Naxos, Syros, Mykonos, Tēnos und Andros. Artemidoros und ihm später folgend Plinius erhöhten diese Zahl auf fünfzehn (mit Prepesinthos (Despotiko), Ōliaros (Andiparos) und Kyaros (Gyaros)). Die Auflistung des Pseudo-Skylax unterscheidet sich von anderen in der Aufzählung einer nördlichen und einer südlichen Gruppe. Mit Keos, Helena (Makronisos), Kythnos, Seriphos, Siphnos, Paros, Naxos, Dēlos, Rhēnē (Rinia), Syros, Mykonos, Tēnos und Andros in der nördlichen und Mēlos, Kimolos, Ōliaros, Sikinos, Thēra (Santorin), Anaphē und Astypalaia in der südlichen Gruppe umfasst seine Definition die meisten Inseln der heutigen Präfektur und zusätzlich Astypalea, das heute zum Dodekanes gerechnet wird. Die meisten antiken Autoren jedoch folgten grundsätzlich der Zuordnung Strabos, wobei gelegentlich Rhēnē statt Mēlos genannt wurde.[2]
Die Inseln der Kykladen bestehen meist aus Gneis und Glimmerschiefer, mitunter auch aus Granit und vulkanischem Gestein. Wegen ihrer Fruchtbarkeit und ihres lieblichen Klimas nannte sie das Altertum die "Perlen von Hellas". Heute sind viele der Inseln jedoch ohne Baumvegetation, darum auch wasserarm, kahl und verbrannt. Dennoch liefern sie noch immer Wein, Öl, Baumwolle, Seide, Südfrüchte, Honig etc. Die Hitze des Sommers wird durch die Seewinde (Meltemi) vermindert.
Geschichte
Steinzeit
Im Bereich der Kykladen gibt es als ältesten und wichtigsten steinzeitlichen Fundort die kleine Insel Saliagos zwischen Paros und Antiparos. Beziehungen zur nachfolgenden Kykladenkultur bestehen nach derzeitigem Kenntnisstand nicht.
Bronzezeit
Archäologische Funde weisen die sogenannte Kykladenkultur von ca. 3000 bis 1100 v. Chr. nach. Siehe Hauptartikel: Kykladenkultur
Antike
Die Insel Delos war in der Antike eine der bedeutendsten Kultstätten Griechenlands. Daher entstand auch der Name Kykladen, was so viel bedeutet wie Ringinseln. Den Mittelpunkt bildet ebendieses Delos. Die weiter entfernten Inseln wurden dementsprechend Sporaden genannt, was man mit "die Zerstreuten" übersetzen kann. Die Kykladen wurden auch durch die mithridatischen Kriege berührt. Dabei wurden sie teilweise von Mithridates VI. erobert und infolgedessen unter römisches Protektorat gestellt. Schon in dieser Zeit verloren die Kykladen an Geltung, die sie wegen des Klimas und der Fruchtbarkeit erreicht hatten.
Dunkle Jahrhunderte
Wie auch ganz Griechenland sind die Kykladen von dem Phänomen der Dunklen Jahrhunderte betroffen. Aus der Zeit zwischen der Bronzezeit und der antiken Hochkultur sowie im Mittelalter ist aufgrund von fehlenden Schriften und archäologischen Funden nur weniges oder sogar nichts überliefert.
Neuzeit
Mit der Gründung des modernen griechischen Staates wurden die Inseln der Präfektur Teil des neuzeitlichen Griechenland, die Verwaltung König Ottos fasste die Inseln 1833 erstmals als Präfektur (griechisch nomos νομός), was sie bis 2010 nahezu unverändert blieben.
Erschließung für den Tourismus
In den Jahren zwischen den Weltkriegen wurde begonnen, die Kykladen touristisch zu nutzen. Seitdem wuchs der Tourismus zum wichtigsten Wirtschaftszweig auf den Kykladen. Trotzdem hat jede Insel eine besondere Spezialität: Mykonos beispielsweise zieht seine Touristen eher mit den Stränden und vielen Clubs an. Insel wie Delos bieten dagegen ein kulturell orientiertes Angebot aus der bronzezeitlichen und antiken Kultur. Bekannt sind die Inseln auch für ihre Windmühlen.
Die wichtigsten Inseln
- Amorgos
- Anafi
- Andros
- Andiparos
- Delos
- Folegandros
- Gyaros
- Ios
- Milos
- Naxos
- Paros
- Kea
- Kythnos
- Makronisos
- Mykonos
- Santorin (Thira/Thera)
- Serifos
- Sifnos
- Sikinos
- Syros
- Tinos
Verwaltungsgliederung
Die Kykladen gehörten zu den ersten zehn Präfekturen des Königreichs Griechenland ab 1833. Ab 1986 gehörten sie zur neu geschaffenen Verwaltungsregion Südliche Ägäis. Von 1997–2010 gliederten sich die Kykladen in 20 Stadt- und 11 Landgemeinden (→ Liste der Gemeinden der Kykladen (1997–2010)); diese wurden mit der Verwaltungsreform 2010 zu 19 größeren Gemeinden zusammengefasst, wobei keine der Inseln mehr in unterschiedliche Gemeinden geteilt ist. Die Kompetenzen der Präfektur Kykladen wurden an die Region Südliche Ägäis und die Gemeinden übertragen. An Stelle der Präfektur wurden neun Regionelbezirke (gr. periferiakes enotites) eingerichtet, die keine eigenständige politische Bedeutung haben und weitgehend den Gebieten der Provinzen aus der Zeit vor 1997 entsprechen.
Verkehr
Haupttransportmittel in den Kykladen sind die vielen Fährenverbindungen. Von Piräus und Rafina sind die Inseln vom Festland her zu erreichen. Die Westkykladen werden zudem von Lavrio angelaufen. Knotenpunkte auf den Inseln sind Mykonos, Naxos, Paros und Santorin, von denen aus man meist alle kleineren Inseln ansteuern kann. Je nach Größe sind die Inseln meist täglich, manchmal jedoch auch nur einmal pro Woche erreichbar. Von Santorin und Mykonos, sowie mit Regionalverkehrsflugzeugen von Milos, Naxos, Paros, Syros und Astypalea bestehen Flugverbindungen hauptsächlich nach Athen. Die beiden erstgenannten Flughäfen verfügen aber auch über einige regelmäßige Auslandsverbindungen (fast ausschließlich Charterverkehr und nur im Sommerhalbjahr).
Literatur
- Eftychia Stavrianopoulou: „Gruppenbild mit Dame“ Untersuchungen zur rechtlichen und sozialen Stellung der Frau auf den Kykladen im Hellenismus und in der römischen Kaiserzeit, Steiner, Stuttgart 2006 (Heidelberger althistorische Beiträge und epigraphische Studien, Bd. 42) ISBN 3-515-08404-5
Siehe auch
Commons: Kykladen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Die Einwohnerzahlen stammen aus einer Broschüre des griechischen Innenministeriums vom Mai 2010 anlässlich der Verwaltungsreform nach dem ‚Kallikratis-Gesetz‘: Elliniki Dimokratia, Ypourgeio Esoterikon, Apokendrosis ke Ilektronikis Diakyvernisis: "Programma Kallikratis," Systasi, syngrotisi Dimon, Periferion ke Apokendromenon Diikiseon gia ti Nea Architektoniki tis Aftodiikisis ke tis Apokendromenis Diikisis, Athen 2010.
- ↑ William Smith: Dictionary of Greek and Roman Geography, illustrated by numerous engravings on wood, London (Walton and Maberly) 1854 (online)
37.0525.466666666667Koordinaten: 37° 3′ N, 25° 28′ OAchaia | Argolis | Arkadien | Arta | Athen | Ätolien-Akarnanien | Böotien | Chalkidiki | Chania | Chios | Dodekanes | Drama | Elis | Euböa | Evrytania | Evros | Florina | Fokida | Fthiotida | Grevena | Imathia | Ioannina | Iraklio | Karditsa | Kastoria | Kavala | Kefallinia | Kilkis | Korfu | Korinthia | Kozani | Kykladen | Lakonien | Larisa | Lasithi | Lefkada | Lesbos | Magnisia | Messenien | Pella | Ostattika | Pieria | Piräus | Preveza | Rethymno | Rodopi | Samos | Serres | Thesprotia | Thessaloniki | Trikala | Westattika | Xanthi | Zakynthos
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